Sageder kritisiert Spitalsreform

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GMUNDEN (km). 2Genug Zeit sei nun vergangen", so Stadtrat Wolfgang Sageder, Sprecher der Initiative Rettet das Gmundner Krankenhaus, "doch habe der Landesgesetzgeber die Nachdenkpause über den Sommer nicht genutzt, um die zynische Demontage der Spitalsversorgung zu reparieren." Das Nadelöhr Autobahnauffahrt Regau zeige, dass das Märchen vom kurzen Transportweg nach Vöcklabruck reine Fiktion sei. Passiert dort nur eine Kleinigkeit oder sei gar – wie jetzt wegen Baumaßnahmen – die B145 gesperrt, sei die Einhaltung der gesetzlichen 30-Minuten-Grenze nicht gewährleistet. Für Gmunden nicht und für das Umland schon gar nicht. Schließlich hätten die Experten auch nur den Routenplaner und nicht die Einsatzkräfte gefragt. Mit Fragen an die Betroffenen sei die Kommission des Landeshauptmanns überhaupt sehr sparsam gewesen. Weder hätten die Spitäler alternative Sparprogramme ausarbeiten dürfen noch seien die Region oder gar die Patienten zum Wort gekommen. Landeshauptmann Josef Pühringer habe einen gewerblichen und damit auftraggebergebundenen Unternehmensberater als Kommissionsleiter eingesetzt und dieser habe die erwarteten Ergebnisse gebracht. Einige jener ärztlichen Kapazitäten, die gemeinsam mit einem engagierten Team von Pflege-, Hilfs- und Verwaltungspersonal den hervorragenden Ruf des Gmundner Spitals ausmachten, habe man schon vergrault und mit der vorgezogenen Ausschreibung der gemeinsamen Leitung der Spitäler Gmunden, Vöcklabruck und Bad Ischl setze man weiter aufs falsche Pferd: „Geht man davon aus, dass der beste Arzt oder die beste Ärztin Chef oder Chefin werden soll, ist es maßlose Verschwendung, den oder die dann hinter einen Schreibtisch zu setzen“ ärgert sich der SPÖ-Politiker. Es werde doch niemand ernsthaft glauben, dass ein ärztlicher Leiter über drei Häuser noch zu den Patienten oder gar zum Behandeln käme. Und auch der Sinn der Übung sei kaufmännisch absolut nicht bewiesen, medizinisch und moralisch auch gar nicht beweisbar. Thema Nummer eins ist und bleibt aber die Absiedlung der Geburtshilfe und die „Kastration“ der Unfallchirurgie in Gmunden. Zu diesen Themen kündigt Sageder namens der Initiative in den nächsten Wochen Fallbeispiele an, die zum Nachdenken anregen.
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