Wie viel Ethik braucht die Pflege? Internationales Symposium am LKH Bad Ischl

Die Basale Stimulation beinhaltet u.a. auch positive Anregungen durch gezielte Berührungen. | Foto: gespag
  • Die Basale Stimulation beinhaltet u.a. auch positive Anregungen durch gezielte Berührungen.
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BAD ISCHL. 40 Fachleute für Basale Stimulation sowie Interessierte aus Italien, Tschechien, Deutschland, Österreich und der Schweiz trafen sich kürzlich am LKH Bad Ischl zum Thema „Wie viel Ethik braucht die Pflege?“.

Das Leitthema des Symposiums „Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen“ behandelte die Frage, wie sich Patienten/- innen in schwierigen Situationen sicher fühlen können. Ein weiterer Schwerpunkt war der Kontext Basale Stimulation in der Pflege und ethische Aspekte in den verschiedensten Pflegesituationen.

Unter Basaler Stimulation versteht man ein pflegerisches, pädagogisches und therapeutisches Konzept, das Menschen, die in ihrer Wahrnehmung beeinträchtigt sind, fördert. Das Konzept wird unter anderem bei Frühgeborenen, intensivpflichtigen Patienten/-innen, dementen Menschen, Sterbenden und mehrfach schwerst Beeinträchtigten angewandt.

Diesen Menschen werden gezielte, positive Anregungen über ihre Sinneswahrnehmung angeboten, um sie in ihren elementaren Bedürfnissen nach Bewegung, Wahrnehmung und Kommunikation zu fördern und ihre Kompetenzen zu verbessern bzw. zu erhalten. Solche Anregungen können zum Beispiel gezielte Berührungen (Waschungen, Einreibungen) sein, Angebote über Geruch, Geschmack, Sehen (Bilder, Farben), Hören (Musik) sowie bestimmte Bewegungsangebote.

Es kann so möglich sein, auch da, wo Worte nicht verstanden werden, mit den in ihrer Wahrnehmung beeinträchtigten Menschen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren. Kenntnisse aus dem Konzept sind daher nicht nur in der professionellen Pflege, sondern auch für Angehörige eine wertvolle Hilfe in der täglichen Pflege. Gleichzeitig setzt das Konzept eine reflektierte ethische Haltung voraus. Es gilt, die Würde der zu Pflegenden zu wahren, ihnen Sicherheit zu bieten und ihnen wertschätzend entgegen zu treten.

Das Konzept der Basalen Stimulation basiert auf fundierten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und wurde in den 70er Jahren vom Sonder- und Heilpädagogen Prof. Andreas Fröhlich begründet. Gemeinsam mit der Pflegewissenschaftlerin Prof. Christel Bienstein wurde das Konzept für die Krankenpflege adaptiert.

Der Internationale Förderverein Basale Stimulation e.V. umfasst derzeit rund 800 Mitglieder in 12 Ländern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Konzept bekannt zu machen, zu verbreiten und bereits in der Pflegeausbildung zu etablieren. Am LKH Bad Ischl wurden unterschiedlichste Situationen und Aspekte aus der Sicht der Basalen Stimulation beleuchtet. Beispiele aus der Pflege von Früh- und Neugeborenen, spastischen Querschnittpatienten/- innen sowie alten Menschen zeigen, wie breit gefächert das Anwendungskonzept ist.

Organisiert wurde die Veranstaltung von Petra Pasterk (AKH Wien) und Maria Thalhammer (LKH Bad Ischl).

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