St. Wolfganger Gemeinderat weist Einsprüche gegen Fischzucht ab
ST. WOLFGANG. Auch im nächsten Jahr hat man in St. Wolfgang wieder eine schwarze Null im Blick. Insgesamt geht man im Budgetvoranschlag für 2014 von Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von 6,7 Millionen Euro aus. Durch verschiedenste Sparmaßnahmen gelang es 2013, den Schuldenstand der Gemeinde um 500.000 Euro zu reduzieren. Der Gesamtschuldenstand St. Wolfgangs liegt somit bei 7,6 Millionen Euro.
Variabler Schulsprengel
Aber nicht nur reine Zahlenreihen kamen in der vorweihnachtlichen Gemeinderatssitzung zur Sprache: Der St. Wolfganger Gemeinderat segnete auch die Einführung eines variablen Schulsprengels ab. Grund dafür: Die Kinderzahl in den Volksschulen in Russbach und St. Wolfgang schwankt. In Zukunft will man – freilich in Absprache mit den Eltern und ohne Zwang – die einheimischen Schüler flexibler einteilen. Soll heißen: Gibt es in einem Jahr in St. Wolfgang weniger Schüler, sollen Eltern aus anderen Ortsteilen dazu animiert werden, ihre Kinder dort in die Schule zu schicken – und vice versa. Unterm Strich soll das die Aufrechterhaltung der Klassenanzahl in beiden Volksschulen ermöglichen, heißt es aus dem Gemeinderat.
Aber nicht nur bei den Volksschüler wird Handlungsbedarf geortet. Ebenso drängte SPÖ-Gemeinderätin Christine Hörack, die Gemeinde möge sich beim Thema Kinderbetreuung und der Sanierung des Kindergartens mehr engagieren. Bürgermeister Hannes Peinsteiner dazu: "Da rennen Sie bei mir offene Türen ein". So sollen demnächst zwei neue Krabbelgruppen – am St. Wolfganger Kindergarten angebaut – entstehen.
Gemeinderat für Fische
Debattiert wurde auch die Causa Fischaufzucht in der Strobler Bucht. Wie berichtet, plant der Fischer Nikolaus Höplinger an der Bürgl-Promenade, die zu St. Wolfgang gehört, den Bau eines Fischbruthauses.
Obwohl Gemeinde, Land und Umweltschutzbehörden bereits grünes Licht gaben, flatterten kürzlich zwei Baubescheids-Einsprüche ins St. Wolfganger Amtshaus. Einerseits machte die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) einen technischen Einspruch geltend: So soll ein Mindestabstand zum nächsten Gebäude in den Plänen nicht eingehalten worden sein. Der zweite Einspruch wurde ebenfalls aus Wien eingebracht. Der Verein der Freunde der Sommerhochschule stemmt sich rechtlich ebenfalls gegen das Projekt.
Zur Info: Die Universität Wien betreibt in unmittelbarer Nähe des Bürglstein-Rundwegs, aber noch auf St. Wolfganger Seite, eine Sommerhochschule inklusive Badeplatz.
Durch die geplante Fischzucht befürchtet der Sommerhochschul-Verein eine Beeinträchtigung des Badebetriebs, eine Verunreinigung des Sees durch Fäkalien, mehr Bootsverkehr und eine Verschandelung des Strobler Ortsbildes. So heißt es zumindest in dem Einspruch.
Der Gemeinderat, als Baubehörde zweiter Instanz, wies allerdings die beiden Einsprüche gegen den Baubescheid einstimmig ab. "Dieses Projekt der Familie Höplinger ist unterstützenswert. Es wird ein Qualitätsprodukt erzeugt", sagte Bürgerlisten-Gemeinderätin Michaela Furian.
Trotzdem wird wohl auch bei der geplanten Fischzuchthütte der Höplingers – wie auch bei vielen anderen Bauvorhaben in der Region – gelten: Fortsetzung folgt.
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