Sonntagspredigt vom 7. August 2022
Gott liebt Herausforderungen

Brautpaar Stefan und Ramona Gattinger mit Diakon Klaus Autengruber: "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." | Foto: Klemens Fellner
  • Brautpaar Stefan und Ramona Gattinger mit Diakon Klaus Autengruber: "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen."
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Unser Glaube, vielmehr unser Vertrauen und unsere Liebe zu Gott, lebt von Erfahrungen und Herausforderungen.

SALZKAMMERGUT. „Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf wegzugehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg ohne zu wissen, wohin er kommen würde“. Dieser Satz der heutigen Lesung, aus Hebräerbrief 11,8, trägt viel Erkenntnis in sich. Abraham hört wie Mose Gottes Ruf: Die Israeliten herauszuführen aus der Knechtschaft und Gefangenschaft des Pharao. Mose folgt diesem Ruf, hat sich aber viel anhören müssen: „In Ägypten hatten wir wenigstens was zu Essen; hier verhungern wir mit dir ...“ Gottes Verheißung zu trauen ist ein Herausrufen aus Vertrautem. Heraus aus dem Vertrauten in die Ungewissheit. Egal ob wir an die gewohnte Umgebung, an das Haus, die Wohnung, den Beruf, oder an die Pfarre denken. Doch Gott weiß was wir brauchen, noch ehe wir ihn darum bitten (Mt 6,8).

Das erinnert mit auch an die Frage, die mir der Prüfer beim theologischen Fernkurs stellte: „Was war die größte Erfahrung der Israeliten, beim Exodus, Auszug aus Ägypten?“ Ich antwortete spontan: „Die befreiende Freiheit: Befreiung aus Knechtschaft und Sklaverei.“ Darauf vernahm ich ein klares „Nein!“ Darauf kam ich mit der Gegenfrage: „Auf was wollen Sie hinaus?“. Der Prüfer darauf: „Ich gebe euch Land.“ Ich darauf: „Ich gebe euch Land, in dem Milch und Honig fließen. (Lev 20,24)“ Die Situation war gerettet; auch die Prüfung! Große Dankbarkeit in mir.

Gottes Herausforderungen

Im Leben haben wir oft Situationen der Ungewissheit, Herausforderungen, manchmal Überforderungen. Doch Gott stellt uns diese, so kommt mir vor, um uns in unserer Entwicklung zu fördern und zu formen. Um Vertrauen zu gewinnen, unseren Nächsten und dadurch Gott gegenüber. Wie sagt Paulus heute: „Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. (Hebr 11,1). Oder wie es in der gewohnten alten Einheitsübersetzung lautet: „Glaube aber ist Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“

Ruf in die Ungewissheit

Genau so ging es mir bei meiner Berufung, als ich den Ruf zum Diakon vernommen habe. Himmelhoch jauchzend, dann der Tiefschlag: Als Weihekandidat ohne Pfarre, sozusagen im luftleeren Raum. Das war für mich ein von Gott verlassener Zustand. Doch dann der Ruf in die Ungewissheit: In die Pfarre Lindach; dorthin, wo ich keine Menschenseele kannte. Weg zu gehen aus dem Vertrauten, hinaus ins Ungewisse. Dort hin, wo ich tatsächlich gebraucht werde. Welch großartiger Ruf. Gott stellt uns dort hin wo er uns braucht. In ein Land wo wir Frucht bringen können. Ein Land zum Erbe. Ein Land, wo Milch und Honig fließen.

Wahre Schätze?

Abschließen darf ich mit dem Satz aus dem heutigen Evangelium (Lk 12,32-48): „Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Wahre Schätze zerreißen keinen Geldbeutel, und können nicht von Motten gefressen werden. Wahre Schätze beginnen mit unseren Gedanken, die zu Worten und Taten werden. Wahre Schätze, wenn betrübte Augen unser Leuchten und unsere Begeisterung entdecken. Wahre Schätze, wenn Menschen unser Dasein und unsere Nähe schätzen. Wahre Schätze, wenn wir erkennen, dass Gott Herausforderungen liebt. Und wir dadurch wachsen.

Klaus Autengruber, Diakon der Pfarre Lindach.

Zum Weiterdenken frag Dich: „Aufgrund meines Glaubens habe ich welche Erfahrung gemacht?“ „In welchen Situationen oder durch welche Menschen ist mein Vertrauen zu Gott gewachsen?“

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