„Keine Zukunftsperspektive“
"Burger-Werk" in Gmunden ist pleite
Über das Vermögen des Lokals "Burger-Werk", das auch einen Standort in Gmunden hat, wurde ein Konkursverfahren eröffnet.
GMUNDEN. Auf Eigenantrag des Schuldners wurde über das "Burger-Werk" das Konkursverfahren eröffnet. Das gab der Gläubigerschutzverband AKV am Dienstag, 2. August, bekannt.
Standorte mit 31. Juli geschlossen
Das "Burger-Werk" wurde im April 2015 in Gmunden gegründet und fokussierte sich auf deftige Burger-Klassiker bis zu veganen Variationen. 2018 wurde ein weiterer Standort in Regau eröffnet. Nachdem das Lokal am vergangenen Wochenende in Gmunden das letzte Mal seine Türen geöffnet hat, wurden beide Standorte mit Sonntag, 31. Juli, geschlossen. „Das Burger-Werk zu schließen und die Entscheidung einen Konkursantrag zu stellen, war für mich bisher der schwierigste Schritt in meinem Leben. Wir hatten bis zuletzt die besten Gäste, die man haben kann. Die Enttäuschung, aber auch das Mitgefühl dieser vielen Menschen bewegen mich emotional sehr“, sagt der Gründer des Burger-Werks Philipp Loidl.
Probleme starteten mit Corona-Pandemie
Die wirtschaftlichen Probleme begannen mit der Corona-Pandemie, von denen sich die Geschäfte nicht mehr erholten. In Regau machten sich besonders die Einschränkungen des benachbarten Kinobetriebs bemerkbar. „Die Corona-Krise traf das Burger-Werk genau zu seiner Blütezeit und gerade der sogenannte Corona-Überbrückungskredit hat für uns jetzt am Ende das Aus bedeutet“, erklärt Loidl.
Natürlich verspürte und verspüre er ab und an etwas Wut über die Situation. „Als der Kredit im Frühjahr 2020 vergeben wurde, um die ersten Schließungen aufzufangen, war eine Zahlungsbefreiung bis 2022 für mich in Ordnung. Damals war noch nicht bekannt, wie lange die Pandemie dauern würde.“ Durch die Unterstützungen und das gute Take-Away sowie die Kurzarbeit kam der Betrieb laut Angaben des Geschäftsführers anfangs recht gut durch die Krise. Erst als am 31. Dezember 2021, mitten in der Pandemie, die erste Rate des Überbrückungskredites fällig gestellt wurde, war klar, dass es knapp werden würde. „Viele Gespräche mit Banken sich neu aufzustellen und längere Kredit-Laufzeiten zu bekommen, scheiterten an der Inflation.“
Keine Zukunftsperspektive
Am Ende fehlten dem Burger-Werk die Substanz, um die Krise zu bewältigen. Laut Angaben des Gläubigerverbands AKV betragen die Verbindlichkeiten rund 130.000 Euro und stehen Aktiva in Höhe von 15.900 Euro gegenüber. 30 Gläubiger sind vom Konkurs betroffen. Obwohl der letzte Monat sogar einer der besten in acht Jahren Burger-Werk-Geschichte war, sieht Loidl schwarz: „Wir haben die Sanierung zwar ins Auge gefasst, leider sehe ich bei den jetzigen Entwicklungen in der Gastronomie aber keine Zukunftsperspektive.“
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