"Reden wir über Europa"
Europaabgeordneter Hannes Heide und ÖGB-Gmunden luden zum Gespräch
Die Einhaltung von Menschenrechten, Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei der Erzeugung und dem Handel von Waren und Produkten war Thema eines hochrangig besetzten Gesprächsabends, zu dem Europaabgeordneter Hannes Heide am 12. Jänner in Zusammenarbeit mit dem ÖGB-Regionalsekretariat im Bezirk Gmunden einlud.
BEZIRK GMUNDEN. Am Podium thematisierten Evelyn Regner (Vizepräsidentin des EU-Parlaments), Nikolaus Kowall (Professor für Int. Makroökonomie) und Judith Vorbach (EU-Referentin der AK OÖ) mit interessierten Teilnehmern im Kulturzentrum ALFA die Notwendigkeit eines Lieferkettengesetzes, das die Sorgfaltspflicht von Unternehmen bei ihren Lieferketten regeln und gewährleisten soll. Mindeststandards bei Arbeitsbedingungen sind untrennbar mit den Lebensbedingungen von Menschen verknüpft. Auf Druck des Europaparlaments stellte die Europäische Kommission im Februar einen Gesetzesentwurf für ein Lieferkettengesetz vor.
"Bedingungen sicherstellen"
„Gesundheitsschutz bei der Arbeit, das Verbot von Kinderarbeit und das Recht auf Gewerkschaften sind nur einige wichtige Punkte, welche zwar in Österreich selbstverständlich sind, die durch das Gesetz aber zukünftig auf der ganzen Welt verankert werden sollen. Unternehmen, die Produkte in der EU verkaufen, sollen diese Bedingungen in Zukunft sicherstellen“, so Europaabgeordneter Hannes Heide.
Arbeitsbedingungen verbessern
„Betriebe und Konzerne verlagern viele Arbeitsprozesse in Länder mit niedrigen Löhnen und Arbeitsrechten, um maximalen Gewinn zu generieren. Die und Arbeitnehmer bleiben dabei auf der Strecke. Und wenn sich einige auf den Weg nach Europa machen, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern, dann werden sie als 'illegale Wirtschaftsflüchtlinge' abgetan. Mit einem fairen Lieferkettengesetz könnten die Arbeits- und Lebensbedingungen für diese Menschen in ihren Herkunftsländern verbessert werden“, machte Werner Leitner, ÖGB-Vorsitzender des Bezirks Gmunden, deutlich.
Klarheit über die Herkunft von Produkten
Die Mitgliedsstaaten und das Europaparlament müssen nun in Verhandlungen eine Einigung zu dem Gesetz erzielen. „Ein starkes Lieferkettengesetz schafft in Österreich mehr Klarheit über die Herkunft von Produkten und führt zu fairerem Wettbewerb und Handel. Davon können der Standort Österreich und die Europäische Union profitieren!“, stellte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Evelyn Regner fest.
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