Fural übernimmt deutschen Traditionsbetrieb Dipling
GMUNDEN, FRANKFURT. Die Fural Systeme in Metall GmbH blickt auf das erfolgreichste Wirtschaftsjahr in der Unternehmensgeschichte zurück. Als einer der führenden Anbieter für hochwertige Decken und Wände aus Metall am europäischen
Markt hat Fural erstmals die 20 Millionen Euro-Umsatzgrenze überschritten. Die Produktionsleistung ist um fast 20 Prozent auf 690.000 Quadratmeter verarbeitetes Blech gestiegen. Jetzt sichert Fural diesen Wachstumskurs langfristig ab. Mit der Übernahme der Dipling-Werk GmbH in Hungen bei Frankfurt bündelt Fural nun die Kräfte zweier Traditionsbetriebe. Dipling ist auf die Produktion von Akustikmetall- und Brandschutzdecken spezialisiert und hat unter anderem das Linzer Schlossmuseum ausgestattet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mit Investitionen in Millionenhöhe will Fural die Produktion ausbauen und modernisieren. Offen ist allerdings, an welchem Standort diese Kapazitätserweiterungen realisiert werden können.
„Der europäische Markt für Metalldecken und -wände ist extrem kompetitiv. Nur wer über hohe Produktionskapazitäten und über einen großen Aktionsradius verfügt, kann eine langfristige Wachstumsstrategie entwickeln“, skizziert Marcus Schmitt, bis Dezember 2015 geschäftsführender Gesellschafter von Dipling, die aktuelle Wettbewerbssituation.
Das Übernahmeangebot von Fural sei zwar überraschend gekommen, aber nach genauer Analyse durchaus willkommen gewesen. „Jene Investitionen, die notwendig sind, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, können mit zwei Standorten wesentlich wirtschaftlicher gestaltet werden“, betont Schmitt. Die Übernahme wurde Ende 2015 vertraglich fixiert und Anfang 2016 vollzogen. Christian Demmelhuber, geschäftsführender Gesellschafter von Fural, ist nunmehr in gleicher Funktion für Dipling tätig.
„Paradeunternehmen mit hervorragendem Ruf“
Seit vielen Jahren liefert Dipling die Metalldecken für sämtliche Peek & Cloppenburg-Niederlassungen. Auch in Österreich ist die Marke Dipling nicht unbekannt. „Unsere neuen Kollegen waren nicht nur für das Linzer Schlossmuseum tätig, sondern auch für das Grazer Unfallkrankenhaus und haben sich als Paradeunternehmen mit hervorragendem Ruf etabliert“, betont Christian Demmelhuber. Während für Fural in
Gmunden 120 Mitarbeiter tätig sind, beschäftigt Dipling in Hungen 26 Mitarbeiter. Schon jetzt zeichnen sich klare Synergieeffekte ab. Auftragsspitzen können mit zwei Produktionsstandorten besser bewältigt werden, die verkehrstechnisch gute Lage des Werkes in Hungen erleichtert den Zugang zu neuen Märkten. „Hungen liegt in unmittelbarer Nähe von drei großen deutschen Verkehrsschlagadern, die neben dem
Großraum Frankfurt auch Köln und Leipzig perfekt erschließen“, konkretisiert
Demmelhuber.
Fragezeichen hinter Millioneninvestition
Um die Produktionskapazitäten an beiden Standorten optimal ausnützen zu können, wird deren Spezialisierung verstärkt. Während Hungen als Kompetenzzentrum für matte Oberfl ächen in Wasserlack gestärkt wird, werden alle pulverbeschichteten Oberfl ächen weiterhin in Gmunden gefertigt. Da man bei Fural auch heuer mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses der letzten Jahre rechnet, gewinnt das Thema Kapazitätserweiterung an Brisanz. „Der Gmundner Standort platzt aus allen Nähten und bietet – im Gegensatz zum Standort Frankfurt/Hungen – keine Erweiterungsmöglichkeiten. Dringend nötige Investitionen in neue Maschinen und Anlagen können wir am derzeitigen Standort nicht realisieren. Wir brauchen
rasch ein passendes Betriebsbaugebiet mit geeigneter Verkehrsanbindung in der Region für einen Neubau“, appelliert Demmelhuber daher an die Regionalpolitik.
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