Gmundner Keramik baut Unternehmenserfolg aus und setzt konsequent auf Emotion

Karin Reder und Martin Eras | Foto: Peter Hautzinger
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GMUNDEN. Mit Liebe von Hand gefertigt – es sind die Herkunft, die Tradition, die einzigartigen Designs und Formen und das besondere Lebensgefühl, die der Gmundner Keramik auch 2017 großen Erfolg beschert haben – und dies trotz eines durchwachsenen Marktumfeldes. Bereits zum vierten Mal in Folge wächst das Unternehmen und entwickelt sich zum Aushängeschild für Tischkultur und zum Kulturgut in Österreich. 2017 betrug der Umsatzzuwachs 11 %. Der sorgfältig abgestimmte Vertriebsmix bestehend aus stationärem Fachhandel, den eigenen Stores in Gmunden, Wien und Salzburg, sowie dem Onlinegeschäft erwies sich als erfolgreich – gesamt wurden im Jahr 2017 annähernd 900.000 Keramikunikate über alle Vertriebskanäle verkauft.

Zu dem erfreulichen Umsatzwachstum trug insbesondere eine landesweite Treueaktion mit dem österreichischen Lebensmittelhändler Interspar bei. „Es handelt sich bei der Interspar-Treueaktion um einen Sondereffekt in 2017, der unser Geflammtes landesweit prominent sichtbar werden ließ. Vergangene Treueaktionen haben gezeigt, dass speziell der Fachhandel von daraus resultierenden Nach- und Erweiterungskäufen profitiert“, erklärt Geschäftsführer Martin Eras.

Doch auch ohne diesen Sondereffekt zeigt sich eine positive Fortsetzung des 2016 eingeschlagenen Weges mit dem bewährten Multichannel-Konzept. So konnten Online deutliche Zuwächse erzielt und die leichten Rückgänge im Fachhandel kompensiert werden, aber auch die Brand Stores in Gmunden, Salzburg und Wien setzten ihren erfolgreichen Weg fort.

Online setzte der Traditionsbetrieb stark auf Emotion. „Mit dem Relaunch unserer Website 2017 haben wir einen besonders wichtigen Meilenstein unserer Digitalisierungsstrategie umgesetzt. Unsere Website erfüllt nicht nur die erforderlichen technischen Standards, vielmehr lässt sie die Kunden in die Welt der Gmundner Keramik eintauchen, von Einblicken in unsere Handwerkskunst über Informationen rund um das Unternehmen und seine Geschichte bis hin zu Inspirationen für das eigene Zuhause und der Vernetzung in den relevanten Social-Media-Kanälen bieten wir den Kunden das volle Programm“, schwärmt Eras. Zu erwähnen ist, dass die Website des Traditionsunternehmens den Silber-Award des Annual Multimedia Awards 2018 gewonnen hat.

Mit Liebe, Freude und Herzlichkeit wurde auch die neue Weihnachtsedition Herzerl Rosa 2017 gelauncht. Die Einführung begleitete ein Weihnachtsgewinnspiel, das crossmedial beworben wurde. Neben Gewinnspielkarten und POS Werbemitteln in den Stores, einer digitalen Banner-Kampagne und der Bewerbung über die Website, sowie die Social-Media-Kanäle waren Mitarbeiter in Österreichs Hauptstädten unterwegs und haben köstlichen handgemachten Herzerl Lebkuchen aus der Konditorei Regner verteilt. „Wir haben konsequent und erfolgreich unsere Offline- und Online-Aktivitäten über die verschiedenen Medien verknüpft“, erklärt Eras. „Damit hat es das Design auf Anhieb in die Top Ten unserer beliebtesten Designs geschafft, wo es den Vergleich mit dem 300 Jahre alten Design-Klassiker Grüngeflammt nicht scheuen muss.“

International erfahrener Geschäftsführer der Gmundner Keramik

Mit Martin Eras konnte in der Gmundner Keramik Manufaktur ein international erfahrener Geschäftsführer gewonnen werden, der seit Sommer 2017 das Management für Marketing, Vertrieb und Finanzen innehat. Er übernahm die Agenden von Jakob von Wolff, der in 5 Jahren nicht nur für eine überaus erfolgreiche Bilanz und Neupositionierung am Markt verantwortlich zeichnete, sondern mit der Erlebniswelt der Gmundner Keramik, sowie der konsequenten Straffung des Sortiments und des Vertriebs das Unternehmen neu ausrichtete.

Der gebürtige Deutsche Martin Eras ist seit jeher eng mit dem Salzkammergut verbunden. Der ausgebildete Jurist weist 15 Jahre Erfahrung in der Geschäftsführung von Industrieunternehmen auf, davon 5 Jahre in den USA. Nach langen Jahren in der Metall- und Automobilindustrie wendet sich der 49-Jährige in seiner Wahlheimat den „Schönen Dingen“ zu und überträgt seine Managementerfahrung auf die Firma am Traunsee: „Nun kann ich meine Erfahrungen zur Weiterentwicklung dieser traditionellen und einzigartigen Marke einsetzen. Ich freue mich auf diese spannende berufliche Herausforderung im schönen Salzkammergut“, so der vierfache Familienvater weiter. Als Geschäftsführer wird er die eingeschlagenen Wege weitergehen, neue Verkaufsstrategien entwickeln und darüber hinaus die Digitalisierung und Internationalisierung des Unternehmens vorantreiben.

Ganzjähriges Erlebnis am Manufakturstandort

Die Gmundner Keramik Erlebniswelt am Standort mit ihrer Manufakturführung, dem Besucher-Keramik-Malen im Atelier und den hausgemachten Mehlspeisen im Atelier-Café wurde von den Besuchern stark angenommen. So konnte die Anzahl der Führungen von 12.000 in 2016 auf über 15.000 Führungen im Vorjahr gesteigert werden. Hierbei zeigte sich, dass das hautnahe Erleben der traditionellen Handwerkskunst die Besucher besonders emotionalisiert und sie sich mit der Marke, ihrer regionalen Zugehörigkeit, ihrer Tradition und ihren einzigartigen Designs und Formen identifizieren. „Jedes Keramik-Stück wandert bei uns durch 60 Hände und entsteht in liebevoller Handarbeit. Die Gmundner Keramik verkauft nicht einfach nur Teller – die Gmundner Keramik vermittelt eben ein besonderes Lebensgefühl“, betont Eras. Zu erwähnen ist, dass die Manufakturführungen nicht mehr nur auf Anfrage – vielmehr nun mit festen Terminen – mehrmals am Tag aufwarten.

Darüber hinaus wird die Gmundner Erlebniswelt tatkräftig in der Region mit der Touristik vernetzt. Der Besuch der Erlebniswelt mit ihrem vielseitigen Angebot ist für Einheimische wie auch für Touristen ein Highlight in der Region. Neu im heurigen Jahr ist die Einführung eines Familientages jeden Montag im Juli und August mit attraktiven Vergünstigungen und einem tollen Programm extra für Kinder.

Design-Klassiker neu interpretiert

Stilvoll und lebendig – so präsentieren sich die Design-Klassiker aus der Gmundner Keramik Manufaktur. „Die österreichischen Werte sind in jedem Unikat spürbar: Natürlichkeit, Eleganz, Tradition und Kunst“, betont Eras.

Dabei liegt der Fokus für das aktuelle Jahr ganz klar auf der bewussten Reinterpretation der Design-Klassiker. „Egal ob ländlich oder urban - wir möchten unseren Kunden mit zeitgemäßen Inszenierungen zeigen, wie frisch, leicht und modern unser Geschirr in den eigenen vier Wänden aussehen kann. Unsere Designklassiker sind so kraftvoll und zeitlos, dass sie auch im modernen und urbanen Kontext nicht nur funktionieren, vielmehr eine echte Quelle der Inspiration sind“, bekräftigt Eras.

Das neue Konzept wurde bereits auf das Geflammt Sortiment umgelegt, aber auch beim Design Hirsch darf man sich auf viele neue Inspirationen freuen. „Diese neuen Inszenierungen sollen auch den Händlern am POS als Inspiration dienen, um die Kunden auf die Gmundner Keramik aufmerksam zu machen“, erklärt der Geschäftsführer den neuen Weg.

Ausblick 2018

Auch 2018 setzt die Gmundner Keramik voll auf Emotion. Eras verweist dabei auf die crossmediale emotionale Markenkommunikation des Unternehmens: „Aktuell überarbeiten wir unseren Markenauftritt und fokussieren uns dabei auf die Kernwerte unserer Manufaktur in einem modernen Umfeld.“

Dazu zählt auch der Ausbau der Digitalisierung, in dem sich das Unternehmen intensiv mit der Customer Journey im eigenen Webshop auseinandersetzt. „Wir sind kein klassischer Onlineanbieter – wir wollen unsere Kunden inspirieren und diese mittels Emotional Commerce durch unser Sortiment und unsere einzigartige Produktwelt führen“, berichtet Eras über die anstehende Überarbeitung des Webshops. Auch die Social-Media-Kanäle zielen stark auf die Emotionalisierung der Kunden ab und werden intensiv zum Austausch genutzt. „Wir machen regelmäßig Umfragen und Challenges und binden unsere Kunden aktiv in unsere Welt ein“, freut sich Eras über die hohe Interaktion der User. Bereits jetzt ist das Internetgeschäft mit 15 % des Umsatzes erfolgreich, Tendenz steigend.

Die Einzigartigkeit der Gmundner Keramik macht an den Landesgrenzen nicht Halt. „Jedes Stück aus unserer Manufaktur hat Charakter und erzählt die Geschichte einer langen Tradition“, besitzt für den gebürtigen Hessen Eras die Keramik eine ganz besondere Faszination. „Dieses Lebensgefühl möchten wir dem Ausland nicht vorenthalten“, schmunzelt er in Hinblick auf künftige Internationalisierungspläne. Die Pläne zur Ausweitung des Auslandsgeschäfts sehen in Deutschland eine verstärkte Aktivität im Norden vor, aber auch im europäischen Ausland wird das Geschäft intensiviert. Ferner wird über einen Roll-out in Übersee nachgedacht. „Was unsere Pläne im Ausland anbelangt, gehen wir behutsam und überlegt vor“, so Martin Eras. Als Insider und Kenner des amerikanischen Gustos ist er überzeugt: „1492 wurde die Gmundner Keramik erstmals urkundlich erwähnt, im selben Jahr entdeckte Christoph Columbus Amerika. Ich selbst habe 4 Jahre mit meiner Familie an der Ostküste gelebt. Ich bin überzeugt die Gmundner Keramik kann den Menschen dort eine Geschichte erzählen, die sie überzeugt.“

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