"Internet ist zum Grundbedürfnis geworden"
Internet-Konsumverhalten ist im Wandel – Glasfaser wird auch im Bezirk ausgebaut.
SALZKAMMERGUT (pg, km). Vor sieben Jahren hat Michael Gamsjäger damit begonnen, in Bad Ischl eine eigene Internet-Infrastruktur zu schaffen. "Die Downloadgeschwindigkeit war für gewisse Arbeiten einfach zu gering und es schien keine Veränderung in Sicht", so der Geschäftsführer von emit. "Es war notwendig, etwas zu tun und dass wir mittlerweile 800 Kunden haben, gibt uns recht." Dem Breitbandatlas zufolge, sind Ebensee und Laakirchen mit flächendeckend 100 Mbit/s die Spitzenreiter. Ischl und Gmunden liegen mit 30 Mbit/s weit dahinter. "In Ebensee ist die Kooperation mit UPC dafür verantwortlich", erklärt Gamsjäger. Auch in Bad Ischl soll es durch die mit der Gemeinde gemeinsam druchgeboxten Leerverrohrungsvereinbarung im Verlauf der nächsten Jahre flächendeckend schnelleres Internet geben. "Neben einer Glasfaserverkabelung gibt es auch noch die Funktechnologie", so der Internetprovider. LTE und Co ermöglichen derzeit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s. "Das wird aber spätestens dann wieder abflauen, wenn es mehr Nutzer verwenden und sich so die Bandbreite aufteilen müssen. Die Zukunft ist eindeutig Glasfaser", ist sich Gamsjäger sicher. Er geht aber noch weiter: "Ein Tag ohne Essen ist kein Problem. Ein Tag ohne Wasser ist tragisch. Aber ein Tag ohne Internet ist für viele ein Weltuntergang. Es ist zum Grundbedürfnis geworden."
Pläne des Spitzenreiters
Branchenprimus im Salzkammergut ist die A1 Telekom. "Im Bezirk Gmunden versorgen wir 61 Prozent der Haushalte mit Breitband-Internet", erklärt Hermann Gabriel, Telekom Austria. Das Breitbandnetz von Gmunden wurde schon vor mehr als fünf Jahren ausgebaut und bietet für 96 Prozent der Haushalte mindestens 16 Mbit/s. Auch in Bad Ischl sei ein entsprechender Ausbau im Gange. Zudem führt A1 in Pinsdorf, Roitham, Scharnstein, Vorchdorf, Kirchham und Bad Goisern eine Umfrage mit dem Titel "Meine Stimme für Glasfaser" durch. "Dabei erheben wir, ob in der Bevölkerung Interesse an einem Ausbau besteht", so Gabriel. "In Obertraun und Hallstatt erreichen wir eine Versorgung von nahezu 100 Prozent, der Grund sind die kompakten Ortskerne."
Bedarf hat sich geändert
"Der Gebrauch von Multimedia-Diensten hat sich gewandelt", erklärt Michael Gamsjäger. Filme und Serien müssen nicht mehr zwingen über Fernsehsender konsumiert werden, sondern können über Streamingportale wie Netflix völlig zeitunabhängig angeschaut werden. "Momentan stellt sich alles auf HD ein", so Gamsjäger, "aber bald wird es UltraHD geben, deshalb muss sich auch die Infrastruktur weiterentwickeln."
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