Traunbrücke in Ebensee: Fertigstellung bis 2020 geplant

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EBENSEE. Im April 2016 wurde sie gekappt, die Lebensader von Ebensee. Weil damals Risse in der Konstruktion entdeckt worden waren, musste die Traunbrücke gesperrt werden. Sehr zum Leidwesen von Wirtschaftstreibenden, Anrainern und Besuchern. "Die Sperre hat massive wirtschaftliche Auswirkungen auf die lokalen Geschäfte und bringt die Betriebe oftmals an den Rand ihrer Existenz, wie zum Beispiel durch die Schließung von SKRIBO Loidl deutlich wird", so Robert Oberfrank von der WKOÖ. Er ruft die Ebenseer auch erneut auf, durch ihre Einkäufe im Ort die Betriebe am Leben zu halten und somit auch die Nahversorgung und die damit verbundene Lebensqualität in der Gemeinde zu sichern. Zumindest für Fußgänger und Radfahrer gab es ab Juni 2016 die Möglichkeit, über eine Notbrücke wieder von der einen auf die andere Seite der Traun zu gelangen. Diese Lösung hatte damals 80.000 Euro gekostet.

Einstimmig: Gemeinderat beschließt Ausführung der neuen Traunbrücke

Im vergangenen Gemeinderat wurde nun die Gestaltung der neuen Brücke beschlossen (siehe Konzeptfoto). Vor der Abstimmung wurde vom Planungsbüro KMP ZT-GmbH die in Auftrag gegebene Studie, bei der drei Varianten ausgearbeitet wurden, präsentiert und hinsichtlich der Vor- und Nachteile erläutert. Die Gründe für die Entscheidung zugunsten dieser Variante waren neben der optischen Erscheinung des Bauwerkes der gesicherte Hochwasserabfluss, die Nachhaltigkeit der Konstruktion und die Wartungsfreundlichkeit des Bauwerkes im Vergleich zu den beiden anderen Varianten. Auch die Terminpläne sind konkreter: "Die Fundamenteriugnsarbeiten für den Traunsteg, also die Fußgänger- und Radfahrbrücke starten im Sommer/Herbst 2017, der Stahlbau dann spätestens im Winter", so Bürgermeister Markus Siller. Noch vor dem Jahreswechsel soll das 800.000-Euro-Projekt eröffnet werden. "Bis zur Finanzierungszusage im Jänner 2017 war es ein schwieriger Weg, aber am 26. Juli 2017 findet nun die Wasserrechtsverhandlung für den Traunsteg statt", freut sich auch Thomas Lahnsteiner, Gemeindeparteiobmann der ÖVP Ebensee. Ihm zufolge seien viele Unterlagen zu spät bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden eingebracht und einige Terminvereinbarungen verabsäumt worden, sodass eine endgültige Fertigstellung des Traunstegs unnötig nach hinten verschoben habe.

Drei Millionen Euro für die neue Traunbrücke

Nach der Eröffnung des Traunsteges soll direkt mit dem Abriss der Notbrücke und der alten Traunbrücke begonnen werden. "Wegen der Fische ist dies aber frühestens im Jänner 2018 möglich", erklärt Siller. Die Baukosten betragen rund drei Millionen Euro und machen somit ein Drittel des Gesamtfinanzierungsbedarfes von rund 30 Ebenseer Brücken aus. Während man bei der Traunbrücke mit einem Fertigstellungszeitraum von bis zu zwei Jahren rechnet, sollen die restlichen Brücken bis 2025 fertigsaniert sein.

Verkehrssituation als Herausforderung

Nicht nur die betroffenen Anrainer und die Geschäftsleute mussten sich mit der Situation arrangieren. "Es gab regelmäßigen Rückstau auf der B145 im Bereich Landungsplatz und Ebensee Mitte, da die ÖBB diese Verkehrsader laufend versperrt", so Ebensees Ortschef. Zudem werden Einsatzkräfte, wie Rotes Kreuz und Feuerwehr, durch Schranken der ÖBB behindert. Um den Verkehrsteilnehmern etwas mehr Sicherheit zu geben, wurde auch die 50 Km/h-Beschränkung auf der B145 verlängert und durch Kontrollen der Exekutive auch durchgesetzt. "Der Wunsch der Gemeinde nach einem fixen Radar wurde seitens der BH bis dato nicht nachgekommen", hofft Siller doch noch auf ein Einlenken.

Bahnhofstraße als Wirtschaftsmotor

In der Bahnhofstraße gibt es aktuell 66 Gewerbetreibende, viele davon im Industrie- und Gewerbepark auf 172.000 Quadratmetern gewerblich nutzbarer Fläche. Größter Arbeitgeber ist die Solvay-Nachfolgefirma Imerys Carbonates Austria GmbH. "Diese Vielzahl der Betriebe trägt natürlich zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen bei. Umso wichtiger ist daher die Traunbrücke", so Oberfrank. Der Bogen spannt sich von alteingesessenen Handelsbetrieben („Josef Frey e.U.“, Thomas Eller, Elektro Neuböck, Autohaus Dorfner, Textil Hitzenberger) über gastronomische Einrichtungen (Cafe Central, Dao Restaurant, Reci Pizza, GH Auerhahn) bis zu Gewerbe- und Industriebetrieben (Steinkogler Bau, Pomberger GmbH Energie & Wärme, Metallbau Lahnsteiner) und Dienstleistern (Buchegger Versicherungen, gamp grafikhouse, HEP).
Auch Siller ist die Wichtigkeit der Bahnhofstraße bewusst: "Sie ist eine der am stärksten frequentierten Straßen im Ortszentrum, an ihr liegen Supermärkte, Banken, kurz – ein Großteil der Ebenseer Geschäftswelt. Normalerweise verbindet sie auch (über die Traunbrücke) unsere Ortsteile links und rechts der Traun."

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