Verein "Lebensraum Salzkammergut" brachte 250 Anzeigen gegen Mautflüchtlinge ein

Seit 2011 gibt es eine Durchfahrtsbeschränkung auf den Straßen des Salzkammergutes für den Schwerverkehr. Entsprechende Schilder (hier am Pötschenpass) weisen darauf hin. | Foto: NGO Verein Lebensraum Salzkammergut
  • Seit 2011 gibt es eine Durchfahrtsbeschränkung auf den Straßen des Salzkammergutes für den Schwerverkehr. Entsprechende Schilder (hier am Pötschenpass) weisen darauf hin.
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SALZKAMMERGUT (pg, km). 2004 wurde auf Österreichs Autobahnen die Lkw-Maut eingeführt. Um der finanziellen Mehrbelastung zu entgehen, suchen manche Lieferfirmen seither nach alternativen Fahrstrecken. Eine dieser Ausweichrouten führt durch das Salzkammergut. Weil der Schwerverkehr in Erholungsregionen, Dörfern und Wohngebieten stetig zugenommen hatte, gilt seit 2011 eine Durchfahrtsbeschränkung für Lastwägen. Obwohl die Belastung seither zurückgegangen ist, gibt es noch immer zahlreiche "Mautflüchtlinge", wie sie der Verein Lebensraum Salzkammergut bezeichnet. "Unseren Schätzungen zufolge donnern täglich 100 bis 150 dieser illegalen Mautflüchtlinge durchs Salzkammergut", so Vereinsobmann Silvester Leitner.

Verein machte 250 Anzeigen

Allein in den vergangenen Monaten hat der Verein bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden 250 Anzeigen gegen Mautflüchtlinge eingebracht. Wie Detektive sind die Vereinsmitglieder den "Übeltätern" auf der Spur. "Mit der Arbeit von Exekutive und der BH Gmunden sind wir überhaupt nicht zufrieden", erklärt Leitner die selbstgesetzten Maßnahmen. Diese wurden nun erweitert: Der Verein informiert jene Unternehmen, die von Mautflüchtlingen beliefert werden, über deren Gesetzesübertretung. Bei der BH Gmunden ist man sich indes keiner Schuld bewusst. "Vor einigen Jahren sind wir selbst von dem Verein angezeigt worden, weil wir uns angeblich zu wenig oder falsch mit den Anzeigen befasst haben", erklärt Bezirkshauptmann Alois Lanz. "Es gab eine Untersuchung, bei der herauskam, dass wir korrekt garbeitet haben." Angezeigt wurden auch etwa 80 Fahrten der Speditionsfirma Mopro. Diese dementiert die Vorwürfe: "Es ist schon möglich, dass die eine oder andere Fahrt nur durchgegangen ist. Der Fahrer wählt die Route eigenverantwortlich. Von einer Ersparnis kann keine Rede sein. Denn ein Lastwagen, der eine Bundestraße inklusive dem Pötschenpass befährt, braucht wesentlich mehr Zeit und Diesel. Da gibt es nichts zu sparen", so Mopro-Geschäftsführer Christoph Bichler.

Initiative mit Imageschaden

"Die negativen Schlagzeilen zum Thema Lkw-Transit haben dem Tourismusstandort nachhaltigen Imageschaden zugefügt. Durch die offiziellen Verkehrszählungen des Landes ist nachgewiesen, dass Straßen in anderen Landesteilen mehr als doppelt so viel Transportverkehr aufweisen. Die Verkehrszählungen können nur Langfahrzeuge erfassen, in den Zahlen ist also der gesamte Autobusverkehr mit enthalten, dessen Anteil in unserer Region überdurchschnittlich hoch ist", so Robert Oberfrank von der WKO Gmunden.

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