50 Jahre Nudelbrettbühne
"Du musst redn, wie dir der Schnabel gwachsn is"

Seit 50 Jahren bringt die Rominger Nudelbrettbühne ihr Publikum zum Lachen. Wilmhelm Fuchs (rechts stehend) führt seit 18 Jahren Regie. | Foto: Rominger Nudelbrettbühne
  • Seit 50 Jahren bringt die Rominger Nudelbrettbühne ihr Publikum zum Lachen. Wilmhelm Fuchs (rechts stehend) führt seit 18 Jahren Regie.
  • Foto: Rominger Nudelbrettbühne
  • hochgeladen von Michelle Bichler

ST. ROMAN. D'Rominger Nudelbrettbühne feiert heuer 40-jähriges Jubiläum. Regisseur Wilhelm Fuchs erzählt im Interview über rauchende Souffleusen, betrunkene Schauspieler und warum's im heurigen Stück eigentlich um Nix geht.

Die Nudelbrettbühne feiert heuer ihr 50-jähriges Jubiläum. Gibt’s was Besonderes zum runden Fest?
Fuchs: Zum Auftakt dieser Spielsaison gibt's ein extra Fest – für alle ehemaligen und aktiven Laiendarsteller, die bereits auf der Nudelbrettbühne gestanden sind und ihr Bestes gegeben haben. In gemütlicher Runde sollten hier alte Zeiten geriegelt und über Theaterhopalas köstlich gelacht werden. Dazu organisieren wir eine grandiose Fotoschau der letzten 50 Jahre.

Das heurige Stück heißt „Zwei Irre spielen verrückt“. Wie kam’s zur Auswahl des Stücks?
'Lachen ist gesund“ und darum streben wir danach, unsere Besucher herzhaft zum Lachen zu bringen. Jedes Jahr ist es eine große Herausforderung ein Stück zu finden, das diesen Anforderungen gerecht wird. Heuer habe ich 15 Stücke gelesen, drei kamen in die engere Wahl und nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für ein Stück von dem uns bereits vertrauten Autor Erich Koch.

Worum geht’s in der heurigen Aufführung?
Genau gesagt, geht’s um nix… wichtig ist nur, dass sich die Besucher amüsieren!

Was waren besondere Momente in den letzten 50 Jahren?
Unvergesslich war der Moment vor vier Jahren, als ich den Spielern versprochen hatte, wenn die Besucherzahl 2000 übersteigt, fliegen wir nach Barcelona. Nach der letzten Aufführung hatten wir dann 2003 Besucher. Als es dann ab nach Barcelona gehen sollte, konnte das Flugzeug wegen eines Defektes nicht starten und wir fuhren nach einem ganzen Tag Aufenthalt am Flughafen wieder nach Hause.

Weitere Highlights?
Ein Spieler brach sich einmal einen Tag vor der Premiere den Mittelfußknochen. Oder auch als ich am Nachmittag vor einer Abendaufführung den Anruf einer Spielerin erhielt: Ich kann heut nicht spielen, weil mein Haus brennt. Einkehrschwünge nach Proben, Bühnenabräumen und Aufführungen bei denen wir am nächsten Morgen direkt zur Arbeit gefahren sind, bleiben auch in besonderer Erinnerung.

Sie führen seit 18 Jahren Regie. Da gibt’s sicher so einige lustige Geschichten zu erzählen. 
Einmal, da ist aus dem Souffleurkasten Rauch aufgestiegen und ein Spieler lief im Hintergrund sofort aus Panik um den Feuerlöscher. Dabei stellte sich heraus, dass die Souffleuse nur die Spieler aus dem Konzept bringen wollte und dafür eine Zigarette geraucht hat. Auch unvergessen: Eine Spielerin hat in der zweiten Pause eine halb leere Flasche Schnaps neben sich gestellt und eine Betrunkene gemimt. Einmal sind die Spieler während der Aufführung im Text vom zweiten direkt in den dritten Akt gesprungen und hatten größte Mühe wieder zurückzufinden, weil die Souffleuse nur noch die Hände über den Kopf zusammengeschlagen hatte.
Ein anderes Mal sprang ein Spieler hinter der Bühne plötzlich auf und lief auf die Bühne, weil er sein Stichwort gehört hatte, ohne wirklich dran zu sein oder umgekehrt ein Spiele ging von der Bühne ab, obwohl er noch viel zu sagen gehabt hätte. Ja, da gäbe es noch viele solche Geschichten zu erzählen.

Was hat sich seit den Anfängen der Theatergruppe verändert?
Im Laufe der Jahre hat sich alles verändert: Bei der Gründung wurde im alten Friedlsaal gespielt. 1978 siedelten wir dann in den neuen Friedlsaal um und seit 1992 spielen wir Pfarrsaal. Jahr für Jahr haben wir die technischen Abläufe mehr und mehr automatisiert. Heute läuft alles SPS-gesteuert auf Knopfdruck, bei der Technik zumindest. Früher wurden eher Bauernstücke gespielt, heute sind wir beim Boulevardtheater angekommen. Der Erfolg gibt uns recht.

Sind noch Gründungsmitglieder im Ensemble?
Nein, die Gründungsmitglieder sind mittlerweile über 70 Jahre alt. Der Älteste bin ich, und ich bin seit 1983 dabei.

Was sind die Herausforderungen mit Laien ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen?
Die größte Herausforderung ist es ein passendes Stück für eine Laienbühne zu finden. Hier muss auch die Bühne berücksichtigt werden, weil diese sehr klein ist und oftmals die Gegebenheiten nicht passen. Ganz wichtig ist die Rollenverteilung, für die die Spieler passen müssen, damit sie sich auf der Bühne auch wohl fühlen.
Mein Credo ist immer: Reden wie der Schnabel gewachsen ist, sonst wird dir die Rolle vom Besucher nicht abgenommen. Alle Spieler stehen im Beruf und daher ist es nicht einfach einen halbwegs vernünftigen Proben- und Spielplan zu erstellen und diesen auch einzuhalten.

Stehen Sie selbst auch auf der Bühne?
Ich bin von 1983 bis 2000 auf der Bühne gestanden. Da ich mir den Text nicht mehr merken kann, lass ich es lieber (grinst).

Worauf dürfen sich die Zuschauer beim heurigen Stück besonders freuen?
Auf die gewohnte Performance der Nudelbrettbühne St. Roman.

Spieltermine für "Zwei Irre spielen verrückt"

Die Premiere des diesjährigen Stücks "Zwei Irre spielen verrückt" der Rominger Nudelbrettbühne findet am Samstag, dem 10. November 2018, um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Roman statt. 

Weitere Termine sind 

  • Sonntag, 11. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Freitag, 16. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Samstag, 17. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Sonntag, 18. November 2018, um 14.30 Uhr und um 19.30 Uhr
  • Donnerstag, 22. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Freitag, 23. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Samstag, 24. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Sonntag, 25. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Donnerstag, 29. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Freitag, 30. November 2018, um 19.30 Uhr
  • Samstag, 1. Dezember 2018, um 19.30 Uhr
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schärding auf MeinBezirk.at/Schärding

Neuigkeiten aus Schärding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Schärding auf Facebook: MeinBezirk.at/Schärding - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schärding und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.