So erträgt der Hund die Hitze

RAINBACH, BEZIRK SCHÄRDING (ska). Hat Ihr Hund einen glasigen Blick? Hechelt er mit gestrecktem Hals? Und hat er eine tiefrote Zunge? Dann kämpft er mit der Hitze.

"Bei heißen Temperaturen können sich Hunde nicht wie Menschen durch schwitzen abkühlen. Sie regulieren ihre Körpertemperatur großteils über das Hecheln", weiß Viktoria Renoldner, diplomierte Hundetrainierin sowie Verhaltens- und Ernährungsberaterin, die in Rainbach die Hundeschule "Wir gemeinsam" führt. Für Hundebesitzer hat sie einige Tipps, damit der heiße Sommer nicht zur Qual für die Vierbeiner wird: "Ideal sind schattige Plätze mit kühlem Untergrund sowie ausreichend frisches Wasser", sagt sie.

Achtung: Fell nicht zu kurz schneiden im Sommer – Sonnenbrandgefahr

Möglich ist auch, den Bauch und die Beine anzufeuchten oder ein Kleines Plantschbecken aufzustellen. Langhaarhunde tut außerdem Bürsten gut, denn das kurble die Luftzirkulation an. Achtung beim Kürzen des Felles: Es darf geschnitten werden, allerdings nicht zur kurz, weil es auch als Sonnenschutz dient. "Auch Hunde können Sonnenbrand bekommen – speziell bei den Ohrspitzen und rund um die Schnauze", weiß die Expertin.

Sportliche Tätigkeiten wie Laufen sollten bei Hitze vermeiden werden. Gassirunden empfiehlt Renoldner in den kühleren Morgen- oder Abendstunden. "Am besten in Wassernähe, damit sich der Hund auch mal abkühlen kann." Asphalt und gepflasterte Wege gilt es zu vermeiden. Denn: "Die Pfoten können schwer verbrennen", weiß Renoldner. "Allerdings merken die Hunde das selbst erst, wenn es zu schmerzen anfängt, weil sie in den Pfoten keine Wärmesensoren sondern nur Schmerzrezeptoren haben."

Leckeres im Sommer für den Hund: Wie wär's mit Wassermelone?

Als Leckerli im Sommer nennt die Expertin etwa Wassermelonen. Diese enthalten viel Vitamin C und A sowie Kalium und Kalzim. "Aber am Anfang in kleinen Mengen füttern, weil die Hunde sonst Durchfall bekommen können."
Davon, Eis zu füttern, rät die Hundetrainierin ab. Wenn, dann nur spezielles Hundeeis – aber auch das in Maßen. "Zu kaltes oder zu heißes Essen ist für Vierbeiner ungesund", weiß sie.

Baden: Vorsicht bei Blaualgen

Kühlen sich die Hunde in einem Fluß oder Teich ab, sollten die Besitzer auf Blaualgen achten. "Schon kleine Mengen können zu Durchfall, Erbrechen oder Atemwegserkrankungen führen", sagt Renoldner. Blaualgen lassen sich leicht erkennen, da sie im Wasser für eine bläulich-grüne Trübung sorgen.
Und auch Salzwasser kann zu Durchfall führen.

Besondere Vorsicht ist bei Hunden mit gesundheitlichen Problemen geboten: "Vierbeiner mit Herzproblemen, Epilepsie oder Diabetes dürfen nicht schwimmen gehen", warnt Renoldner. "Sie können im Wasser das Bewusstsein verlieren und ertrinken."