Für kleinere Notfälle

Der Hausärztliche Notdienst im Bezirk Schärding

Der Hausärztliche Notdienst im Bezirk Schärding garantiert eine gesundheitliche Versorgung außerhalb der Ordinationszeiten.

BEZIRK SCHÄRDING. Was tun, wenn Beschwerden oder Erkrankungen außerhalb der regulären Ordinationszeiten auftreten? Der Hausärztliche Notdienst, kurz HÄND, kommt dann zum Einsatz, wenn die nächste reguläre Sprechstunde nicht mehr abwartbar ist, allerdings auch kein Rettungsdienst erforderlich ist. 
Was man darüber wissen sollte, erklärt Florian Kurz, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes Schärding: "HÄND garantiert eine Hausärztliche Versorgung jede Nacht zwischen 19 und 7 Uhr sowie 24 Stunden durchgehend an Wochenenden und Feiertagen. In Schärding ist er so organisiert, dass ein Hausarzt mit einem Fahrer des Roten Kreuzes im HÄND-Fahrzeug unterwegs ist und dringend notwendige Hausbesuche macht."

HÄND löste 2014 Bereitschaftsdienst der Hausärzte ab

Eine ausreichende medizinische Ausstattung sowie Medikamente für den Notfall sind im Fahrzeug dabei. Zusätzlich sind am Wochenende und an Feiertagen seitens der Hausärzte im Bezirk zwei Ordinationen geöffnet. "Grundidee des HÄND war, die Bereitschaftsdienste der Hausärzte zu entlasten, indem die Gebiete, die im Dienst versorgt werden müssen, auf größere Regionen zusammengefasst werden", fasst Kurz zusammen. In den letzten Jahren gelang es insgesamt 35 junge, für den Bereitschaftsdienst verfügbare, Ärzte hierherzubringen. Seitens des Roten Kreuzes sind rund 38 freiwillige Mitarbeiter als HÄND-Fahrer beigestellt.

HÄND oder ein Fall für 144?

Der HÄND kann bei allen akuten Beschwerden kontaktiert werden, mit denen man auch zum Hausarzt gehen würde. Etwa mit hohem Fieber, Ohrenschmerzen, Bauchschmerzen und dergleichen mehr. "Wenn Sie nachts, am Wochenende oder an Feiertagen die Telefonnummer 141 wählen, gelangen Sie direkt zur Leitstelle des Roten Kreuzes. Dort werden Ihre Daten und Ihr Problem aufgenommen und an den diensthabenden Arzt weitergeleitet. Dieser ruft Sie zeitnah zurück und bespricht mit Ihnen, was nun zu tun ist und ob Ihr Problem eventuell auch einen Hausbesuch erforderlich macht", infomiert Kurz. Für zeitkritische oder gar lebensbedrohliche Notfälle steht natürlich der Rettungsdienst und der Notarztdienst - kurz NEF - unter der Nummer 144 bereit. 

Corona-Krise erschwert Arbeit

Die Corona-Krise erschwert jedoch die Arbeit der HÄND-, aber auch aller Rot-Kreuz-Mitarbeiter immer mehr, zeigt sich Kurz besorgt. "Viele Menschen lassen ihren Frust an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes aus, obwohl es meist, wenn man genauer nachfragt, eigentlich gar nicht wirklich gegen uns gerichtet ist", erzählt der Schärdinger Rot-Kreuz-Chef. Das zehre an den Kräften, vor allem auch weil sich die Mitarbeiter "einen Haxen für die Leute ausreißen", so Kurz. Deshalb sei es ihm wichtig, allen freiwilligen Helfern des HÄND, aber auch jenen des Roten Kreuzes seinen Dank auszusprechen. "Danke für die unzähligen Stunden, die hier ehrenamtlich investiert werden!", sagt Kurz und fügt hinzu: "Denn gerade in Zeiten wie diesen ist diese Arbeit wichtig wie nie zuvor. Gerade der HÄND stellt sicher, dass Menschen nicht unnötig ins Krankenhaus müssen und noch zu Hause versorgt werden können und ist daher ein wichtiges Einsatzmittel in der Pandemie."