Zukunft der Spitäler
gespag installiert in jedem Spital Demenzbeauftragte
Im Landeskrankenhaus Schärding übernimmt diese Aufgabe Michael Steinmann, Stationsleiter der Internen Abteilung.
SCHÄRDING. Demenzerkrankungen nehmen weiter zu. Um die Zeit im Spital für Betroffene und Angehörige so angenehm wie möglich zu gestalten, entwickelte die gespag ein Konzept zum Umgang mit Demenz. Und installierte in jedem Spital Demenzbeauftrage. Im Landeskrankenhaus Schärding übernimmt diese Aufgabe DGKP Michael Steinmann, Stationsleiter der Internen Abteilung.
"Um Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus adäquat betreuen zu können, benötigt es ein umfangreiches Wissen um auf die Bedürfnisse entsprechend eingehen zu können. Das gesamte Team ist hinsichtlich der Anliegen und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz sensibilisiert und kann auf deren veränderten Lebensstil, Geschwindigkeit und Auffassungsvermögen eingehen und die Abläufe entsprechend adaptieren und anpassen", sagt Steinmann.
Biografie für Behandlung berücksichtigen
Das eigens geschulte Team berücksichtigt bei der Behandlung und Pflege von Demenzpatienten individuelle Präferenzen, biografische Aspekte und sensorische Besonderheiten. "So können wir für mehr Wohlbefinden sorgen – und vermitteln Sicherheit", erklärt der Demenzexperte. Dadurch können auch Belastungen seitens Patienten, Angehörigen und des gesamten Personals reduziert werden.
Verhaltensregeln im Umgang mit Demenz
Im Umgang mit Demenzpatienten, aber auch mit deren Angehörigen, rät das von der gespag entwickelte Konzept zu folgenden Verhaltensweisen:
Do's
- Das Verhalten des Demenzpatienten hat einen Sinn. Daher immer nach den unerfüllten Bedürfnissen, dem Auslöser des Verhaltens, suchen.
- ehrliche und offene Haltung
- langsam und deutlich sprechen – auf non-verbale Kommunikation achten!
- positive Bemerkungen machen und loben
- einfache Fragen stellen
- Informationen langsam und Schritt für Schritt anbieten
- Ansprechen der Patienten mit dem Namen, den sie sicher verstehen (Vorname, Nachname, Spitzname ...)
- biografisch bezogene Fragen stellen (zum Beispiel: Ist das auf dem Bild ihr Enkel?)
- positive Schlüsselreize setzen (Geruch, Bilder, Spiele etc.)
Don'ts
- keine Bewertung oder Interpretation von Verhalten
- keine Zukunftsbotschaften (weil diese nicht verstanden werden und für Unsicherheit sorgen)
- keine rationalen Diskussionen über die "Realität". Kein Argumentieren diesbezüglich!
- keine "Baby-Sprache" verwenden
- Sprechen Sie nicht in der dritten Person über den an Demenz erkrankten Menschen in seiner Gegenwart, als wäre er nicht anwesend.
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