Gesundheit
Tabuthema Analfisteln – keine Scheu vor Arztbesuch
Analfisteln sind eine der häufigsten Erkrankungen des Enddarms. Beschwerden in diesem Bereich sind jedoch vielen peinlich und dadurch ein Tabu.
SCHÄRDING. "Wir wissen, dass es österreichweit deutlich mehr Patientinnen und Patienten gibt, die an Analfisteln leiden, als letztendlich behandelt werden", informiert Primar Christoph Kopf, Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Schärding und fügt hinzu: "Vielfach wird versucht, proktologische Erkrankungen einfach 'auszusitzen'. Anafisteln heilen jedoch nicht von selbst aus. Kurzzeitig können Produkte wie Salben und Zäpfen leichtere Beschwerden lindern, da sie lokal betäubend wirken. In der Regel ist zur Behandlung aber ein chirurgischer Eingriff notwendig."
Was sind Analfisteln?
Analabszesse und Analfisteln sind zwei Erscheinungen des gleichen Krankheitsbildes. Beim Abszess handelt es sich um die akute Entzündung, die eine sofortige, meist notfallmäßige operative Therapie erfordert. Die Fistel stellt den Folgezustand eines nicht behandelten oder nicht abgeheilten Alaabszesses dar. Jährlich werden bei zwei von 10.000 Menschen Analfisteln diagnostiziert. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, meist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Im Grund jedoch kann die Erkrankung, die nicht durch den Lebensstil beeinflussbar ist, jeden und jeden treffen.
Symptome für Analfistel sind "Pickel-Bildungen" in der Analregion. Diese fallen durch wiederholte Schwellungen, eitrige Absonderung und zeitweilige Schmerzen auf. Da Analfistel nicht von selbst wieder abheilen, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Diese vereinfacht nicht nur die Therapie, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, einer Stuhlinkontinenz vorzubeugen.
Behandlungsmethoden
Die Behandlung richtet sich nach der Lage der Fistel im Enddarmbereich und nach der Ausdehnung im Gewebe. Fistel können nur operativ entfernt werden. Dazu stehen verschiedene OP-Verfahren zur Verfügung. In Einzelfällen kommt auch eine Laseranwendung zum Einsatz. Je nach Verfahren muss man für die Behandlung ein bis drei Tage im Krankenhaus bleiben. Danach sind regelmäßige Kontrollen wichtig.
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