Austern und Wein statt Würstel und Punsch am Heiligen Abend

Nicole Jäger-Crawford vor ihrem Weihnachtsbaum in Anchorage, Alaska. In der Wahlheimat der gebürtigen Aegidingerin wird der Baum – meistens ein unechter – schon Ende November aufgestellt. | Foto: Crawford
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  • Nicole Jäger-Crawford vor ihrem Weihnachtsbaum in Anchorage, Alaska. In der Wahlheimat der gebürtigen Aegidingerin wird der Baum – meistens ein unechter – schon Ende November aufgestellt.
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ALASKA, BELGIEN, ST. AEGIDI, ST. WILLIBALD (ska). Eher hektisch und ein bisschen kitschig. So beschreibt Nicole Jäger-Crawford die Vorweihnachtszeit in den USA. Seit 2008 lebt die gebürtige St. Aegidingerin in Anchorage, Alaska. Die besinnliche Adventszeit in Österreich vermisst sie am meisten, wie sie erzählt. "Dafür gibt's in Alaska jedes Jahr weiße Weihnachten, ohne Ausnahme."

Am Morgen des 25. Dezember kommt die Familie zusammen. Die meisten Amerikaner tragen dabei Pyjamas."

Nicole Jäger-Crawford (34) aus St. Aegidi

Und: Der Weihnachtsbaum steht im Hause Crawford schon seit Ende November. "Den stellen wir oft schon nach Thanksgiving auf. Heuer war das der 23. November", erklärt Jäger-Crawford. "Viele Amerikaner haben unechte Bäume. Außer dem Duft kann man keinen Unterschied erkennen." An Heiligabend gibt's in den USA zwar ein festliches Essen. Richtig gefeiert wird aber erst am Tag darauf: "Am Morgen des 25. Dezember kommen Familie und Freunde zusammen. Die meisten Amerikaner tragen dabei Pyjamas, oft auch die gleichen", erzählt die 34-Jährige mit einem Augenzwinkern. Das Weihnachtsfest mit ihrer Familie zu verbringen, ist für sie das wichtigste. Deshalb kommt sie auch heuer mit ihrem Mann Gary nach St. Aegidi. Und eine Christbaumkugel von ihrem Opa erinnert sie jedes Jahr an die Weihnacht daheim.

Nicole Jäger-Crawford: Kekse und Milch für Santa Claus in Alaska

Ausgewandert ist Nicole Jäger-Crawford nach ihrem Studium an der Pädagogischen Hochschule. "Ich habe ein Abenteuer gesucht", sagt sie. Heute arbeitet gebürtige Aegidingerin als Deutschlehrerin an der Rilke Schule, eine deutsche Immersionsschule. 2011 hat sie ihren Mann Gary Crawford geheiratet.

Der größte Unterschied zu Weihnachten in Österreich ist für sie, dass in den USA Santa Claus die Geschenke bringt. "Er kommt am Vorabend durch den Kamin und wir stellen für ihn einen Teller mit Keksen und ein Glas Milch hin", beschreibt Jäger-Crawford.

Auch in Belgien bringt nicht das Christkind die Geschenke, sondern "Sinterklaas". Und auch nicht am 24., sondern in der Nacht auf 6. Dezember. "Der Heilige Nikolaus kommt auf seinem Schimmel daher. Das ist das größte Fest für die Belgier", beschreibt Helga Wurmsdobler. Die 59-Jährige aus St. Willibald ist 1994 nach Brüssel gezogen. In der EU-Hauptstadt hat sie beim Aufbau des Verbindungsbüros des Landes Oberösterreich mitgewirkt. Seit 2010 arbeitet sie in der Europäischen Kommission für den österreichischen Kommissar Johannes Hahn, der für EU-Erweiterung und Nachbarschaftspolitik zuständig ist.

Helga Wurmsdobler: Ruhiges Weihnachten ohne Christbaum in Brüssel

Den Weihnachtstag begeht Wurmsdobler in Brüssel mit ihrem Mann sehr ruhig und ohne große Zeremonien. "Die Vorweihnachtszeit gestaltet sich im Büro als sehr hektisch und deshalb genieße ich die Ruhe anschließend", sagt sie. Einen Christbaum gibt es keinen. Dafür aber einen Adventkranz.

"Bratwürstel vermisse ich am meisten. Mein Bruder friert deshalb einige Paar für uns ein und serviert sie uns, wenn wir heimkommen."

Helga Wurmsdobler (59) aus St. Willibald

Auch wenn das Fest des "Sinterklaas" bereits groß gefeiert wurde, tut sich auch an Weihnachten noch einiges. Belgien sei immerhin ein katholisches Land. An Heiligabend macht sich Wurmsdobler mit ihrem Mann auf zum Grand Place, dem Hauptplatz in Brüssel, um den Weihnachtsbaum aus Eupen und die lebensgroße Krippe zu bestaunen. Dann geht's zum Weihnachtsmarkt im Zentrum von Brüssel. "Dort kann man, statt Bratwürstel und Glühwein zu genießen, Austern schlürfern und Weißwein dazu trinken", beschreibt sie. Weihnachten selbst wird am 25. Dezember mit einem Familien-Festmahl gefeiert. Als die Kinder von Wurmdoblers Mann noch kleiner waren kamen diese nach Brüssel, heute feiert die Familie in Aachen, Deutschland.

Bratwürstel vermisst die 59-Jährige am meisten. "Die haben wir mit Sauerkraut tradionell in unserer Familie in St. Willibald am Heiligen Abend gegessen", erinnert sie sich. "Jetzt friert mein Bruder manchmal ein Paar uns ein und serviert sie uns dann, wenn wir heimkommen."

Netzwerk "OÖ International"
Das Netzwerk "OÖ International" der oberösterreichischen Landesregierung vernetzt derzeit 770 Landsleute, die im Ausland leben. Davon stammen 30 Mitglieder aus dem Bezirk Schärding.

Ziel dieses Netzwerks ist es, das Wissen der "Auslandsoberösterreicher" zu bündeln und so den internationalen Stellenwert des Bundeslandes weiter zu steigern.

Die Webseite www.ooe-international.at ist die zentrale Plattform dieses Netzwerks. Hier können sich interessierte Oberösterreicher im Ausland kostenlos mit Landsleuten auf der ganzen Welt vernetzen. Außerdem zeigt eine interaktive Karte, wo sich die 770 registrierten Mitglieder befinden. Auch eine Facebook-Community ist derzeit im Aufbau unter www.facebook.com/Oberoesterreich.International

Nicole Jäger-Crawford vor ihrem Weihnachtsbaum in Anchorage, Alaska. In der Wahlheimat der gebürtigen Aegidingerin wird der Baum – meistens ein unechter – schon Ende November aufgestellt. | Foto: Crawford
Helga Wurmsdobler mit ihrem Mann bei einer Bootstour. Die 59-Jährige aus St. Willibald arbeitet in der EU-Kommission. | Foto: Wurmsdobler
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Foto: Cityfoto
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