Josef Kohlbauer
41 Jahre im Dienste der Kirche und des Glaubens

- Josef Kohlbauer (re.) geht in Pension. Nachfolger ist sein bisheriger Stellvertreter Bernhard Hosner.
- Foto: Kirchenbeitragsstelle
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SCHÄRDING. Josef Kohlbauer geht mit 1. August als Leiter der Kirchenbeitragsstelle in Pension. Er hat dort 41 Jahre lang gearbeitet.
Wie ist es damals dazu gekommen, dass Sie bei der Kirchenbeitragsstelle angefangen haben?
Im Jahr 1978 war ich in meiner Heimatpfarre Esternberg sehr in der Jugendarbeit engagiert und durch Zufall habe ich erfahren, dass in der Kirchenbeitragstelle Schärding ein Mitarbeiter gesucht wird. Ich habe mich beworben und in Linz vorgestellt und bereits einen Monat später konnte ich dann am 1.1.1979 anfangen.
Welche Aufgaben hat man als Leiter der Kirchenbeitragsstelle?
Gemeinschaft und ein guter Teamgeist waren für mich immer sehr wichtig. Dazu gehört auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder zu motivieren und gut zu führen. Ganz wichtig war mir auch ein guter Kontakt zu den Pfarren, zu verschiedenen Einrichtungen und vor allem auch zur Abteilung Kirchenbeitrag und zur Diözesanfinanzkammer in Linz. Gerne erinnere ich mich auch an die „Feste der Begegnung“, die wir in Schärding organisiert haben.
Wie sehr hat sich der Job in den letzten Jahrzehnten verändert?
Die gesellschaftlichen Veränderungen haben sich auch auf die Kirche ausgewirkt.
Früher war hauptsächlich der Bezug zur Pfarre gegeben, heute ist es oftmals so, dass wir beim Kirchenbeitrag das letzte Bindeglied zur Kirche sind. Bei meinen vielen Begegnungen und guten aber auch mitunter manchmal schwierigen Gesprächen mit unseren Beitragenden habe ich versucht, ein positives Bild der Kirche glaubwürdig zu vermitteln und eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Eine große Herausforderung war sicher die Zusammenführung der KB-Stellen Ried, Schärding und Braunau zur Kirchenbeitragsregion Innviertel, übrigens zur größten Region in Oberösterreich
Viele Menschen haben heute ein eher kritisches Verhältnis zur Kirche, halten den Kirchenbeitrag für überflüssig. Was würden Sie dem entgegensetzen?
Es geht um Solidarität, um einen Beitrag, den jeder Getaufte, jeder Christ, jede Christin
an seine Glaubensgemeinschaft zahlt. Ohne einen finanziellen Beitrag unserer Mietglieder wäre vieles nicht möglich: Kirche könnte ihre sozialen, seelsorglichen und kulturellen Aufgaben nicht erfüllen. Und das hätte auch weitreichende Folgen für unsere Gesellschaft und unser Land:
Kirchliche Feiertage und damit verbundene Feste und Brauchtum würden verschwinden, viele kirchliche Bauten könnten nicht erhalten werden. Seelsorgliche Begleitung und soziale Unterstützung wäre für viele Menschen nicht mehr möglich, ebenso wenig wie der Zugang zu den Sakramenten (Taufe, Eheschließung, …).
41 Jahre beim selben Dienstgeber – das ist heutzutage eine wirkliche Seltenheit. Kam ein Jobwechsel für Sie nie infrage?
Ich war mehr als 41 Jahre bei der Diözesanfinanzkammer (Abteilung Kirchenbeitrag), davon 25 Jahre Leiter der KB-Stelle Schärding und zuletzt 5 Jahre Regionalleiter für die Kirchenbeitragsregion Innviertel. Ich habe unter 4 Bischöfen (Zauner, Aichern, Schwarz, Scheuer), 4 Finanzkammerdirektoren (Kneidinger, Wöckinger, Primetshofer, Prinz) und 4 Abteilungsleitern (Primetshofer, Litterak, Dambachmayr, Schmidinger) gerne gearbeitet. Ein Jobwechsel kam für mich nie in Frage, weil mir die Kirche stets ein großes Anliegen ist. Und die Diözese Linz ist auch ein sehr sozialer und familienfreundlicher Arbeitgeber
Was wünschen Sie Ihrem Arbeitgeber – der Kirche – und auch Ihrem Nachfolger für die Zukunft?
Ich wünsche der Kirche, dass sie noch mehr Initiativen setzt, was die Jugend betrifft, dass der Strukturprozesse gut gelingt und dass der bereits begonnene Markenprozess beim Kirchenbeitrag „Wie bringe ich mehr Liebe in die Welt“ fortgesetzt wird. Ich habe meinen bisherigen Stellvertreter Bernhard Hosner in den letzten 5 Jahren bereits sehr in die Regionalleitung eingebunden und ich bin überzeugt, dass er weiterhin mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in eine gute Zukunft geht. Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Glück und Gottes Segen.
Haben Sie private Pläne für die Pension?
Wichtig ist mir, dass meine Frau und ich gesund bleiben und dass wir dann mehr Zeit für unsere Enkeln Niklas, Raphael, Luis und Mathilda haben. Zudem freuen wir uns im August auf unser fünftes Enkelkind.


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