Alternative "Öffis" sind in Zukunft gefragt im Bezirk Schärding

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BEZIRK SCHÄRDING (ska). "Auch mit dem besten Willen, Öffis zu nutzen, geht's am Land ohne Auto einfach nicht", ist Johannes Karrer, Geschäftsführer der Leaderregion Sauwald-Pramtal, überzeugt. Das öffentliche Verkehrsnetz im Bezirk weise einfach zu viele Lücken auf. Und das regionale Verkehrskonzept für das Innviertel, das das ändern sollte, lasse seit nun bereits 20 Jahren auf sich warten. (Mehr dazu unten). 

Aber ohne ein flächendeckendes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Region nicht zukunftsfit, meint Karrer. Deshalb startet der Regionsverband nun ein Projekt für alternative Mobilität. Heißt? "Wir müssen ein ergänzendes System schaffen, damit der bestehende Linienverkehr besser genutzt werden kann." Und das soll mit Sammeltaxis und Rufbussen möglich gemacht werden. Aber nicht als Ersatz für Bus und Zug – sondern vernetzt mit diesen. Karrer erklärt: "Oft geht's um die Wege dazwischen: Wie komme ich von meinem Haus zur Haltestelle oder zum Bahnhof? Ist dieser Weg erst überbrückt, kann der Linienverkehr besser genutzt werden. Und so ersetzt das Sammeltaxi das Auto." 

Karrer möchte alle regionalen Fuhrunternehmen einladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Als übergeordneter Betreiber komme für ihn die ISTmobil GmbH aus Graz in Frage. "Wer ein Sammeltaxi via Telefon oder Web anfordert, kommt zu ISTmobil und diese teilt die Fahrten ein", schildert er. Der Regionsverband-Manager hofft, alle Gemeinde für das Projekt gewinnen zu können. "Wir brauchen die gesamte Region dafür, keine einzelnen Insellösungen." 

Mobilitätsverein: Freiwillige bringen dich von A nach B

Doch die Gemeinden werden teilweise selbst bereits aktiv, was die Mobilität ihrer Bürger anbelangt. So wie etwa Taufkirchen: Die Pläne von Bürgermeister Paul Freund gemeinsam mit der Gesunden Gemeinde, einen "Mobilitätsverein" ins Leben zu rufen, werden immer konkreter. Freunds Ziel ist es, diesen noch heuer bis Jahresende auf die Beine zu stellen. Aber was ist ein Mobilitätsverein? "Es wird freiwillige Fahrer geben, die Taufkirchner, die nicht mobil sind, von A nach B bringen", schildert Freund. Jeder, der dieses Angebot nutzt, muss auch selbst Mitglied im Verein sein. "Denn aus den Mitgliedsbeiträgen und durch kleine Beiträge für die Fahrten soll sich das ganze finanzieren", erklärt der Bürgermeister. Ziel ist es auch hier, die bestehenden Linien zu ergänzen, nicht zu ersetzen. "Es geht darum, die Leute von Zuhause zur Haltestelle zu bringen", sagt Freund. "Bei den Taufkirchner Senioren fand diese Idee bereits großen Anklang." 

Teil des Mobilitätskonzepts der Leaderregion zu sein, schließt Freund aber deshalb nicht aus. "Die Idee mit dem ISTmobil gefällt mir nicht schlecht. Aber man muss die Kosten für die Gemeinden hier im Auge behalten." 

Anrufsammeltaxi statt Jugendtaxi

Dass Anrufsammeltaxis speziell für Jugendliche interessant sein können, davon ist Eduard Paminger, Bürgermeister in St. Aegidi überzeugt. "Das bestehende Jugendtaxi wird ja von vielen als verbesserungswürdig angesehen. Wir brauchen aber dringend Angebote für die Jugendlichen an den Wochenenden. Genauso wie für die Lehrlinge, die zu den Betrieben kommen müssen, ohne dass die Eltern Taxi spielen."

Das sind auch zwei wichtige Zielgruppen, die Karrer von der Leaderegion ins Auge gefasst hat – Jugendliche und Lehrlinge. "Hinzu kommen Tourismusbetriebe, die das Sammeltaxi etwa für ihre Gäste anbieten, die mit dem Zug anreisen", ergänzt er. Das Mobilitätsprojekt geht Karrer zufolge nun in die Planungsphase. "Wir hoffen bis 2019 eine Karte mit den Angeboten präsentieren zu können." 

Innviertler Verkehrskonzept: Diese Maßnahmen werden im Bezirk Schärding Ende 2018 gesetzt 

Die regionalen Kraftfahrlinienkonzessionen für das Innviertel laufen im Dezember 2018 aus. Mit einer Neuvergabe sollen die Angebote im öffentlichen Busverkehr erweitert werden. Für den Bezirk Schärding ist folgendes geplant: Durch ergänzende Linien zwischen Münzkirchen-Ried und Kopfing-Ried soll die Anbindung für Schüler und Pendler verbessert werden. Zudem sollen an den Bahnhöfen Schärding, Taufkirchen an der Pram sowie Andorf die Anschlüsse zwischen Bus und Passauer Bahn angeglichen werden. Wo möglich – also in Abstimmung mit den Schulzeiten – werden die Linien auch teilweise im Takt gefahren. Und: An der Schnittstelle des Stadtgebiets von Schärding mit den Gemeinden Rainbach im Innkreis und St. Florian am Inn ist ein Regionalverkehr mit stadtbusähnlichen Funktionen vorgesehen.

Das regionale Verkehrskonzept für das Innviertel gab der zuständige Landesrat Günther Steinkellner in einer Pressekonferenz im Jänner 2017 bekannt. Hier mehr dazu.

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