Ärztliche Versorgung
Krankenkasse und Ärztekammer lassen Andorf jubeln
ANDORF, SCHÄRDING (ebd). Aktuell gibt es in Oberösterreich vier Primärversorgungszentren. Nun einigten sich Gebietskrankenkasse (OÖGKK), Land Oberösterreich und die Ärztekammer auf einen weiteren Ausbau solcher ärztlichen Versorgungszentren. Demnach soll die Versorgung in den sechs Versorgungsregionen Zentralraum Linz und Wels, Mühlviertel, Pyhrn-Eisenwurzen, Salzkammergut und Innviertel ausgebaut werden. Dabei werden als gut geeignete Standorte auch Schärding und Andorf definiert. "Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung", so Andorfs Bürgermeister Peter Pichler. "Weil sich Gemeinden ohnehin immer schwerer tun, Ärzte zu bekommen." Auch für ÖVP-Parteiobmann Karl Buchinger bietet "Andorf mit seiner zentralen Lage optimale Voraussetzungen". Für FPÖ-Fraktionsobmann Erwin Schreiner würde das Projekt eine große Chance bedeuten, "womit die Gesundheitsversorgung in Andorf auch in Zukunft gesichert bleiben würde". Alle Parteien sind sich darin einig, den Schulterschluss zu suchen, "um gemeinsam dieses Zukunftsprojekt nach Andorf zu bringen", so Schreiner. Nachsatz: "Denn was wir gemeinsam bewegen können, hat ja das Beispiel HTL gezeigt." Wie Pichler sagt, soll das Thema bei der nächsten Gemeinderatssitzung weiter beraten werden. "Wir werden auch schauen müssen, welchen passenden Standort es gibt. Ob etwas Bestehendes gefunden wird, oder was Neues her muss. Denn es gibt bereits Interessenten, die ein solches Zentrum errichten würden." Doch vorher gehe es laut ÖVP-Vizebürgermeister Jürgen Schinagl darum "Allgemeinmediziner zu finden, die Interesse haben, ein Primärversorgungszentrum zu betreiben".
Schärding wäre gerüstet
"Die Frage ob und wann in Schärding eine Primärversorgungseinheit umgesetzt werden kann, hängt davon ab, ob bestehende Vertragsärzte bereit sind, sich in ein PV-Zentrum oder PV-Netzwerk einzubringen oder ob bei Neuausschreibungen Ärzte gefunden werden, die sich an einem solchen Projekt beteiligen wollen", so Schärdings Bürgermeister Franz Angerer. Wie Angerer verrät, haben sowohl Landeshauptmann, als auch Gesundheitslandesrätin zugesichert, die Idee einer Primärversorgungseinheit für Schärding zu unterstützen. "Im Landeskrankenhaus Schärding sind durch die letzten Umbaumaßnahmen Flächen genau für eine solche Institution frei. Sollte also die Entscheidung für Schärding kommen, wäre hier eine rasche Umsetzung möglich."
Zur Sache
Primärversorgungszentren stellen neben dem Modell "Hausarzt" eine weitere Möglichkeit dar, um medizinische Versorgung – auch durch Zusammenarbeit mit Berufsgruppen wie Physiotherapeuten oder Sozialarbeiter – für die Zukunft zu sichern. Bestehende Versorgungseinheiten gibt's in Enns, Haslach, Marchtrenk und Sierning-Neuzeug.
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