Nichte jene, die am lautesten schreien, machen beste Politik

Thomas Strauß gestaltet seit zehn Jahren als SPÖ-Vizebürgermeister die Gemeinde St. Florian mit. | Foto: privat
  • Thomas Strauß gestaltet seit zehn Jahren als SPÖ-Vizebürgermeister die Gemeinde St. Florian mit.
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ST. FLORIAN. Im Interview spricht der SPÖ-Politiker über schwere Stunden, freiheitliche Querschüsse und was er unbedingt umsetzen will.

Sie haben gerade 10-jähriges Vizebürgermeister-Jubiläum gefeiert? Was sagen Sie dazu?
Es waren zehn Jahre Kommunalpolitik die mich sehr gefordert und geprägt haben. Zehn interessante Jahre, in denen ich in St. Florian, zuerst an der Seite von Bürgermeister Franz Mairinger und jetzt gemeinsam mit Bernhard Brait, sehr viel bewegen konnte. Ich übe dieses Amt mit sehr viel Begeisterung aus und freue mich auf weitere herausfordernde Jahre im Dienste der Marktgemeinde St. Florian.

Werden Sie nächstes Jahr als SPÖ-Spitzenkandidat ins Rennen gehen?
Diese Frage wird mir in letzter Zeit sehr häufig gestellt. Sehr viele St. Florianer wünschen sich meine Kandidatur und motivieren mich in vielen persönlichen Gesprächen dazu. Wir haben in der SPÖ Ortsgruppe mehrere geeignete Kandidaten und uns darauf verständigt, den Spitzenkandidaten oder die Kandidatin bei der heurigen Herbstklausur festzulegen.

Was war politisch gesehen für Sie in diesem Jahrzehnt der schwerste Moment?
Ganz klar, das Wahlergebnis 2009, bei der der damalige Bürgermeister, Franz Mairinger, eine herbe Niederlage einstecken musste. Mairinger hat meiner Meinung nach über Jahrzehnte herausragende Arbeit für die Marktgemeinde geleistet. Ich hätte ihm einen besseren Abgang von der politischen Bühne gegönnt.

Und welcher der schönste?
Es gab in den zehn Jahren eine ganze Reihe schöner Momente. Sehr befriedigend war für mich immer, wenn ein geplantes Projekt umgesetzt werden konnte. So waren die Errichtung der Lärmschutzmaßnahmen entlang der Eisenbahn, der Bau vieler leistbarer Mietwohnung, die Ansiedelung einer ganzen Reihe von Betrieben, aber auch die Schaffung neuer Infrastruktur wie Kanäle, Wasserleitungen, Straßen, Gehsteige, aber auch Spielplätze, wichtige Projekte die es galt umzusetzen. St. Florian am Inn ist eine aufstrebende Gemeinde, welche in den letzten Jahrzehnten eine hervorragende Entwicklung gemacht hat. Dies wurde am 19. Juni 2006 von der oberösterreichischen Landesregierung mit der Erhebung zur Marktgemeinde entsprechend gewürdigt. Nicht ganz ohne Stolz erinnere ich mich an die Markterhebungsfeier, war doch die Initiative zur Markterhebung von mir ausgegangen.

Kurz zur Gemeindepolitik. Die FPÖ macht immer wieder „heiße“ Themen öffentlich. Wie finden Sie das?
Nichte jene, die am lautesten schreien machen die beste Politik. Ich bin der Meinung, dass wir in der Kommunalpolitik nicht dieselben Fehler machen sollten wie in der Landes- und Bundespolitik. Gegenseitiges schlecht machen, der sowieso oft nicht einfachen Arbeit, bringt in der Sache gar nichts. Differenzen sollten im persönlichen Gespräch aus dem Weg geräumt werden. Gegenseitige Schuldzuweisungen über die Medien machen Lösungen oft nur noch schwieriger.

Fehlt es der SPÖ in St. Florian nicht an politischem Profil?
Das sehe ich ganz und gar nicht so. Die SPÖ ist nach wie vor die treibende politische Kraft in meiner Heimatgemeinde. Unsere Ideen, die wir auch regelmäßig in unserer „SPÖ Ortspost“ und auf unserer Homepage transportieren, werden umgesetzt.

Welche zum Beispiel?
Zum Beispiel wird gerade ein Fahrbahnteiler am Ortseingang von St. Florian errichtet. Dieser wird die dort gefahrenen Geschwindigkeiten reduzieren und das queren der stark befahrenen B 149 wesentlich erleichtern. Ein sinnvolles Projekt das von der SPÖ initiiert wurde.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in Zukunft setzen?
Mir waren und sind Vorhaben, welche die Sicherheit erhöhen immer besonders wichtig. Ich habe daher den Bau einer ganzen Reihe von Geh- und Radwegen mit den dazugehörigen Beleuchtungsanlagen angeregt. Abbiegespuren, Fahrbahnteiler, neue, bessere Straßen, waren und sind wichtige bauliche Maßnahmen, welche die Sicherheit auf unseren Straßen erhöhen. Ganz wichtig erscheint mir auch zusätzlichen, leistbaren Wohnraum zu schaffen. Wir werden daher den Bau neuer Mietwohnungen vorantreiben.

Wie sind Sie mit der politischen Zusammenarbeit in der Gemeinde zufrieden?
Mir war in all den Jahren die Zusammenarbeit über sämtliche Parteigrenzen hinweg immer besonders wichtig. Ich pflege daher mit allen politischen Akteuren in der Gemeinde ein von gegenseitigem Respekt geprägtes, freundschaftliches Verhältnis. Wer mich kennt weiß, dass ich den Konflikt nicht scheue, den Konsens aber immer im Auge behalte.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Zehn Jahre sind ein sehr langer Zeitraum. Fest steht, dass ich auch in der nächsten Funktionsperiode des Gemeinderates, also von 2015 bis 2021, in irgendeiner Form politisch tätig sein werde.

Kurz zur Bürgermeisterwahl 2015. Falls Sie antreten werden. wie hoch schätzen Sie die Chancen auf einen Sieg ein?
Alles ist möglich.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Persönlich Gesundheit und politisch 2015 ein gutes Wahlergebnis.

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