Projekt
Schärding und Umlandgemeinden machen gegen Leerstände mobil

Schärding, Brunnenthal, Suben und St. Florian am Inn entwickeln gemeinsam mit Experten ein Konzept, in dem festgehalten wird, welche Leerstellen behoben werden sollen, wo eine Sanierung Sinn macht, wo ein Abriss besser wäre und wie das Ganze am besten anzugehen ist.  | Foto: Bichler/BRS
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  • Schärding, Brunnenthal, Suben und St. Florian am Inn entwickeln gemeinsam mit Experten ein Konzept, in dem festgehalten wird, welche Leerstellen behoben werden sollen, wo eine Sanierung Sinn macht, wo ein Abriss besser wäre und wie das Ganze am besten anzugehen ist.
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Um brach liegende Gebäude zu revitalisieren und Ortskernen mehr Leben einzuhauchen, starten Schärding, St. Florian am Inn, Brunnenthal und Suben ein gemeinsames Projekt.

SCHÄRDING. Initiiert wurde es unter dem Arbeitstitel "Leerstandsentwicklung" vom Regionalmanagement OÖ. "Das Land Oberösterreich hat hierfür ein großes Förderprogramm. Für eine Teilhabe müssen sich jedoch mindestens drei Gemeinden finden, die sich gemeinsam darüber Gedanken machen, welche Schritte es braucht und wo angesetzt werden muss", erläutert Sandra Schwarz vom Regionalmanagement OÖ die Voraussetzungen.

1. Schritt: Konzept entwickeln, was zu tun ist

Schärding, Brunnenthal, Suben und St. Florian am Inn haben sich im Zuge ihrer Stadt-Umland-Kooperation dazu entschlossen, Brachflächen gemeinsam den Kampf anzusagen. Die ersten Schritte dazu haben sie schon gesetzt.

"Unsere Aufgabe ist es ein Konzept zu erstellen, in dem festgehalten wird, welche Leerstellen behoben werden sollen, wo eine Sanierung Sinn macht, wo ein Abriss besser wäre und wie das Ganze am besten anzugehen ist", erklärt Schärdings Bürgermeister Günter Streicher.

Da es hierfür vor allem Fachplaner braucht, die beim Konzeptionieren helfen, ist gerade eine Ausschreibung am Laufen. Sie ging an ausgewählte Architekten und Firmen. Die besten drei Angebote werden Ende März 2023 über eine Vorprüfung ermittelt und ihre Bieter zu einem finalen Hearing geladen. Wer letztendlich den Zuschlag bekommt, arbeitet dann gemeinsam mit Vertretern der vier Gemeinden an einem Konzept für Leerstandsentwicklung. Dabei sollen auch die Eigentümer der leerstehenden Gebäude mit ins Boot geholt werden, denn gefördert werden nicht nur öffentliche und gewerbliche Objekte, sondern auch private. "Wir haben das Projekt bereits im Herbst 2022 im Rahmen unserer Bürgerinfo beworben. Einige Besitzer meldeten da schon Interesse an, etwa in der Lamprechtstraße", so Streicher.

Kosten decken Land, Gemeinden und EFRE

Finanziert wird das Projekt von Land, dem EU-Fördertopf "Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)" und den Gemeinden selbst. "Das Erstellen der Konzeptentwicklung wird zu bis 65 Prozent gefördert, den Rest müssen die Gemeinden selbst stemmen", informiert Schwarz. 
Ist der regionale Leerstellenentwicklungsplan schließlich fertiggestellt, können die Eigentümer der Gebäude bei Interesse, mehrere Fördermöglichkeiten aus öffentlicher Hand ausschöpfen. "Je nach Nutzung gibt es unterschiedliche Förderquoten aus dem EFRE-Topf", erklärt Schwarz. Was in den vier Schärdinger Gemeinden tatsächlich in Sachen Leerstandsmanagement sowie Stadt- und Ortskernentwicklung geschieht und wie diese dann genau aussehen, könne jetzt noch nicht abgeschätzt werden. "Dafür ist das Projekt noch zu jung. Wir stehen ja erst ganz am Beginn", so Schwarz, die aber wie auch Streicher und die Bürgermeister der drei anderen Schärdinger Gemeinden auf interessante Konzepte hofft.

Armstark-Idee: niedrigere Mehrwertsteuer für Händler

Eine Idee, wie Leerständen in der Schärdinger Innenstadt der Kampf angesagt werden kann, hat Richard Armstark vom Verein "Unser Schärding". Er plädiert dafür den Händlern in der Innenstadt als Quasiausgleich für die höheren Kosten einen Geldvorteil durch eine niedrigere Mehrwertsteuer zu beschaffen. "Jeder Kauf in der Innenstadt wird mit einer Mehrwertsteuer von nur 5 Prozent belegt. Jeder Kauf via Internet jedoch mit 35 Prozent. Alle anderen Steuersätze bleiben gleich bei 20 Prozent", schlägt er vor. Denn so wäre der Einkauf in der Stadt wieder interessanter – im Vergleich zum Online-Shoppen. Eine zweite Möglichkeit wären, so Armstark, Ausgleichszahlungen "wie sie etwa Bergbauern zur Pflege der Landschaft in gebirgigen Gegenden erhalten". "Eine Zahlung von Euro pro Quadratmeter wäre einfach und unkompliziert durchführbar", ist er überzeugt.

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