Visionäre Idee: Für Flutopfer soll neue Schärdinger Burg her

So könnte die Schärdinger Burg wieder über die Barockstadt thronen. | Foto: Fotomontage: König
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  • So könnte die Schärdinger Burg wieder über die Barockstadt thronen.
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SCHÄRDING. Der Schärdinger Immobilienmakler spricht über Hochwasserschutz und schwere Fehler der Vergangenheit.

Herr König, Sie bringen die Wiedererrichtung der Schärdinger Burg am Schlosspark ins Gespräch. Warum?
Meine Vision ist es, all jenen an der Innpromenade, die immer wieder massivst vom Hochwasser betroffen sind, eine Aussiedlung in eine neu errichtete Schärdinger Burg zu ermöglichen.

Wie könnte das aussehen?
Das brachliegende und dennoch sehr wertvolle Burgareal steht weitgehend im Eigentum der öffentlichen Hand. Deshalb wäre es doch nur klug, dieses zielorientiert nach alten Ansichten wieder aufzubauen. In dem Burgkomplex könnten dann Appartments, Wohnungen und ein Hotel-Restaurant errichtet werden – und das, ohne jemals wieder von einem Hochwasser betroffen zu sein. Die Auszusiedelnden könnten dann entscheiden, entweder einzelne Einheiten zu kaufen, zu mieten oder zu pachten.

Aber wie könnte ein derart kostenintensives Projekt bei den maroden Stadt- und Landeskassen finanziert werden?
Hier böten sich einige Möglichkeiten an. Etwa das Hochwasserschutzprojekt weitgehend zu überdenken und diese Millionen in das Burgprojekt zu investieren. Wenn alle zusammen – Bund, Land, Gemeinde, EU sowie Privatpersonen – zusammenhelfen und Gelder aus Katastrophenfonds locker gemacht werden, würde das für alle eine Win-Win-Situation sein. Abgesehen von der Wiederentstehung eines historischen Sahnehäubchens, das immense touristische Bedeutung haben würde.

Sie sprechen auch von "Widmungsmissbrauch" in den vergangenen Jahrzehnten.
Ja, denn alte Ansichten beweisen, dass die hochwassergefährdeten Objekte in Schärding vor allem an der Innlände nur für den Schifffahrtshandel benutzt wurden – etwa für Zwischenlagerungen von Schiffszubehör oder Stallungen. Die Widmungserweiterung im letzten Jahrhundert auf Geschäfts-, Büro- und Wohnflächen stehen daher mit dem Gefährdungspotenzial der zerstörenden Innhochwässer in krassem Widerspruch. Und das wird für alle Zukunft so bleiben. Dass es anders geht, hat ja die Nachbargemeinde Neuhaus in den 1960er Jahren vorexerziert.
Wie meinen Sie das?
Da wurde halb Neuhaus weg von hochwassergefährdeten Bereichen oberhalb des Schlosses angesiedelt. Diese zukunftsweisende Entscheidung war richtig.

Und was soll etwa mit den verlassenen Bereichen an der Innlände passieren?
Dafür müsste eine Nachnutzung á la Landes-Dauerausstellung wie "Leben mit Naturkatastrophen" gefunden werden. Der Bereich würde sich aber auch als Platz für Rohlager eignen.

Also glauben Sie nicht, dass ein Hochwasserschutz in Schärding sinnvoll ist?
Ich bin der Ansicht, dass ein Hochwasserschutz nicht 100-prozentig halten wird. Denn wenn auch nur eine kleine Komponente des Hochwasserschutzes versagt, ergießt sich das Wasser in die Stadt – und Schaden und Leid der Menschen wäre wieder enorm. Schärding über ein 30-jähriges Hochwasser hinaus zu schützen war sowieso nicht geplant, da technisch fast nicht machbar. Das Desaster der letzten Wochen spricht für sich, weshalb man den Leidtragenden echte Lösungen wie skizziert anbieten sollte. Fest steht: Die künftigen Hochwässer werden mehr und kommen schneller und höher. Der natürliche Flaschenhals der Vornbacher Enge staut Inn, Pram und Rott zurück und wirkt gleichsam wie ein Hochwasser Multiplikator. Und dazu kommt noch die exzessive Oberflächenverdichtung sowie die Abschottung großflächiger Augebiete, die als Retentionsräume im Oberlauf dienten. Aber nochmal – das Schlimme an all dem ist die permanente Unsicherheit bei den Betroffenen …

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