Franz Angerer
"Vorwurf, der Stadt bewusst zu schaden, ist völlig absurd"

- Ex-Stadtchef Franz Angerer wehrt sich gegen die Vorwürfe.
- Foto: Angerer
- hochgeladen von David Ebner
Schärdings ehemaligem ÖVP-Bürgermeister Franz Angerer wird vorgeworfen, zu viel Gehalt kassiert zu haben.
SCHÄRDING. Demnach soll Angerer seit 2015 zu hohe Bezüge erhalten haben. Grund dafür ist, dass er mit 65 Jahren eine Pension aus seiner früheren Tätigkeit bekommen hat, die er eigentlich hätte melden müssen. So habe er aber sechs Jahre lang das volle Bürgermeistergehalt kassiert – obwohl ihm nur ein geringeres Salär zugestanden wäre. Die BezirksRundSchau hat mit Angerer gesprochen, der sich von den Vorwürfen schwer betroffen zeigt – und nun um sein Lebenswerk fürchtet.
Herr Angerer, wie geht's Ihnen?
Es tut weh und ich bin erschüttert, wie der politische Gegner diesen Umstand benutzt, mir zu schaden und mein Lebenswerk zu ruinieren. Ohne den Rückhalt meiner Familie wüsste ich nicht, wie ich solche Stunden überstehen könnte.
"Es tut weh und ich bin erschüttert, wie der politische Gegner diesen Umstand benutzt, mir zu schaden und mein Lebenswerk zu ruinieren."
Was sagen Sie zu den Anschuldigungen?
Die Stadt Schärding war mein Lebensprojekt. 18 Jahre habe ich all meine Kraft, Zeit und Energie dem Dienst an der Stadt Schärding gewidmet. Wie sollte man etwas, das einem so am Herzen liegt, bewusst schaden wollen?
Stimmen die Vorwürfe?
Dass ich das absichtlich gemacht haben soll, der Stadt bewusst zu schaden, ist völlig absurd. Wer mich nur ansatzweise kennt, weiß, dass ich das nie, nie gemacht hätte. Es sind aber offensichtlich Fehler passiert, was ich allerdings erst seit kurzer Zeit weiß.
Aber wie kann das sein? Sie waren Unternehmer und langjähriger Stadtchef? Da muss man so etwas doch eigentlich wissen – oder nicht?
Ich habe seit 2003 immer mein Gehalt bekommen und mir nie Gedanken darüber gemacht. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich finanzielle Angelegenheiten an meinen Steuerberater delegiert habe. Beim Finanzamt wurde auch stets alles ordnungsgemäß versteuert. Natürlich bin ich dafür verantwortlich, war es mein Fehler, nicht gewusst zu haben, dass ich die Pensionierung hätte melden müssen. So gesehen wäre es mir natürlich am liebsten gewesen, wenn man mich gleich 2016 darauf aufmerksam gemacht hätte. Unwissenheit schützt nicht, ich weiß, aber Absicht lag definitiv nicht vor, ich habe es leider nicht besser gewusst. Es tut mir leid.
"Natürlich bin ich dafür verantwortlich, war es mein Fehler, nicht gewusst zu haben, dass ich die Pensionierung hätte melden müssen."
Es wird von einer Summe von rund 150.000 Euro gesprochen, die Ihnen in den sechs Jahren zu viel ausbezahlt wurde. Was passiert nun?
Wenn mir zu viel Geld überwiesen wurde, bin ich selbstverständlich bereit, etwaige Summen zurückzuerstatten. Ich erwarte mir, dass sich das Land das jetzt anschaut und sagt, was Sache ist …
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