Weil sie davon träumte, die Welt zu verbessern

Foto: privat
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WERNSTEIN. Julia Weberbauer ist Kassierin bei "Braveaurora". Am 10. Dezember wird dem Verein der OÖ. Menschenrechtspreis verliehen. Im Interview spricht die Wernsteinerin über Waisenhäuser in Ghana und warum Menschen ein besonderes Gedankenexperiment wagen sollen.

Lebst du deine Berufung?
Ja, absolut. Die Arbeit mit Menschen aus verschiedenen Kulturen ist definitiv meine Berufung.

Gab es ein Schlüsselereignis, das dich auf diesen Weg brachte?
Schon als Jugendliche träumte ich davon, die Welt zu verbessern. Ich freue mich, dass wir mit Braveaurora einen kleinen Teil dazu leisten können und das Leben von vielen Kindern und ihren Familien in Ghana positiv beeinflussen können.

Der Menschenrechtspreis ist eine große Auszeichnung. Was bedeutet er für euer Team?
Er hilft uns, weiter mit voller Kraft an der Umsetzung unserer Vision zu arbeiten: Ein Role-Model-Projekt im Bereich Reintegration und Hilfe zur Selbsthilfe in Ghana und Westafrika zu werden.

Welches Braveaurora-Projekt liegt dir besonders am Herzen?

Das YAP – Young Ambassador Program, indem junge Botschafter, nämlich ehemalige Waisenkinder, den Kampf gegen illegale Waisenhäuser aufnehmen. Sie machen in Schulen und Dörfern um Guabuliga darauf aufmerksam machen, welche Vorteile es mit sich bringt, in der Familie aufzuwachsen. Es ist mir ein großes Anliegen, dass diese Thematik auch in Österreich bekannt wird: Dass in Ghana Kinder von ihren Familien entfremdet und institutionalisiert werden und Freiwilligen aus Europa ein Waisenhaus vorgespielt wird.

Du leitest seit 2013 auch ein Flüchtlingshaus in Engelhartszell. Im Bezirk sollen nun zusätzliche 100 Kriegsflüchtlinge unterkommen. Was denkst du, wenn du die negativen Kommentare liest, die derzeit auf sozialen Netzwerken auftauchen?
Versetzen wir uns einmal in die Lage von Flüchtlingen: Um uns herum ist Krieg. Granaten schlagen in die Häuser der Nachbarn ein, wir hören schmerzerfüllte Schreie, Menschen sterben. Bewaffnete laufen durch die Straßen. Es gibt kein normales Leben mehr, keine Schule, keine Arbeit, es geht nur noch um das Überleben. Wir packen die wichtigsten Sachen und flüchten... Nach einigen Wochen landen wir in Österreich. Hier ist Frieden, aber alles ist neu. Wir haben fast nichts und sind auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Was würden wir uns in dieser Situation wünschen? Ich wünsche mir, dass Menschen dieses Gedankenexperiment wagen, dann ist ganz klar, wie wir unsere Mitmenschen aus Kriegsgebieten behandeln sollen.

Steckbrief:

Geburtstag: 7. Juli 1987
Studium: Soziale Arbeit Bachelor und Master an der FH Linz
Hobbys: Musik und Reisen
Lieblingsessen: Speckknödel von Mama

Foto: privat
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