Wirtschaft 2023

Worauf stellen sich Schärdings Firmen 2023 ein?

Energie sparen ist für jedes Unternehmen Thema – bei Auftragslage kommt´s auf Branche an.

BEZIRK. 2023 wird beim Holz- und Stahlgroßhändler Weyland erweitert: "Die beiden sichtbarsten Investitionen im Jahr 2023 werden die Erweiterung am Stammsitz und der Neubau in Laufenbach in Taufkirchen an der Pram sein – beides steht kurz vor der Einreichung", erklärt Geschäftsführer Otto Weyland jun. Mit Blick auf die Auftragsbücher ergibt sich ein durchwachsenes Bild:

"In manchen Bereichen ist ein Minus von bis zu 30 Prozent durchaus möglich – andere Bereiche könnten sogar wachsen. Es wird insgesamt nicht auf diesem Niveau weitergehen, trotzdem sehen wir 2023 positiv entgegen." Otto Weyland jun.

Von einem Investitionsstopp will Weyland nichts wissen: "Investitionen – egal ob in Fachkräfte, Gebäude oder Maschinen – planen wir stets langfristig. Kleine Erschütterungen sind für uns kein Grund, diese zu stoppen." Sehr wohl sind die galoppierenden Energiepreise ein Ansporn, Energie einzusparen. Etwa durch besser gesteuerte Heizungen und den Austausch von Leuchtmittel auf LED. "Die meiste Energie benötigt unser Fuhrpark – hier ermöglicht uns geschickte Tourenplanung mehr Effizienz." Bei EVG, dem Weltmarktführer für Waferbonder, könnte 2023 ein neues Rekordjahr werden. "Unsere Spezialmaschinen sind gefragter denn je", berichtet Werner Thallner, Executive Operations- und Financial Director EVG. "Wir haben Schlüsseltechnologien entwickelt, mit denen Mikrochips, wie Prozessoren, Speicher oder Sensoren, mit höherer Integrations- und Leistungsdichte hergestellt werden können." Nachdem 2022 doppelt so viele Aufträge eingegangen waren, rechnet das Technologieunternehmen auch 2023 mit anhaltend starkem Wachstum.

"Wobei unsere Produktionskapazitäten für das gesamte Jahr 2023 mit dem aktuellen Auftragsstand bereits voll ausgelastet sind", so Werner Thallner (EVG).

Folglich wird natürlich weiterhin in den Ausbau der Produktion weltweit und in Österreich investiert. Konnte man kurz vor Beginn der Corona-Pandemie den tausendsten Mitarbeiter weltweit einstellen, steht EVG nun kurz davor, genau diese Zahl nur für St. Florian am Inn zu knacken. Von den herausfordernden Rahmenbedingungen, wie Krieg in der Ukraine, enormen Kostensteigerungen und Inflation, bleibe auch EVG nicht verschont, so das Unternehmen. Dennoch wolle man einen Beitrag zur Energieeinsparung und nachhaltiger Entwicklung leisten. Energiesparen ist ein Thema, das Clemens Büchl unter den Nägeln brennt. Der Autohändler aus St. Florian/I. versucht im neuen Jahr so schnell wie möglich von der Gasheizung in Teilen auf Hackschnitzel umzustellen. Der Betrieb muss Energie einsparen, da die Gaspreise mit 1. Jänner explodieren.

Hoffnung auf Frühjahr

"Jeder muss jetzt aktiv werden und hinterfragen, was man wirklich braucht", ist der Unternehmer überzeugt. Der Autoverkauf geht seit zwei bis drei Monaten stark zurück, berichtet er.

"Die Leute kaufen nur, wenn es wirklich nötig ist. Wir haben die Hoffnung, dass es im Frühling wieder anzieht, aber sicher ist das nicht." Clemens Büchl, Autohaus Büchl

Für das Wirtschaftsjahr 2023 sei er trotzdem nicht vollkommen pessimistisch – das Wachstum werde eben stagnieren.

Zur Sache: 

Florian Grünberger, Obmann der Wirtschaftskammer Schärding, sieht 2023 viele Herausforderungen auf Unternehmerinnen und Unternehmer zukommen: „Dynamik und Komplexität werden uns auch im Jahr 2023 begleiten und die Wirtschaft beeinflussen. Der Bezirk Schärding ist wirtschaftlich breit aufgestellt und wird auch diese bewegten Zeiten gut meistern. Aus meiner Sicht braucht es für einen stabilen Wirtschaftsraum neben positiv denkenden Unternehmern Kooperationen, Netzwerke und aktive Interessensvertretung. Wir als WKO sehen uns als regionaler Partner, Motor und Plattform genau dafür. Über aktuelle Förderungen, die Themenbereiche Umwelt und Energie, Unternehmensübergabe sowie Wirtschafts-, Gewerbe- und Arbeitsrecht informiert die Wirtschaftskammer auf:

www.wko.at