"Errichtung der HTL Andorf war ein harter Kampf"

- hochgeladen von David Ebner
Andorfs Altbürgermeister Hannes Schrattenecker über sein "Baby" HTL und warum er mit 79 fit wie ein Turnschuh ist.
ANDORF. Am 19. Oktober wird das neue Gebäude der HTL Innviertel Nord in Andorf eröffnet. Im Interview spricht Schrattenecker über die bevorstehende Eröffnung, sein grün-schwarzes Herz und über den 30-jährigen Krieg.
BezirksRundschau: Herr Schrattenecker, die Eröffnung der HTL steht vor der Tür – was empfinden Sie dabei?
Hannes Schrattenecker: Ich kann nur sagen, ein Traum ist Wirklichkeit geworden.
Ein Traum, der einen steinigen Weg hinter sich hat, oder?
Ja, es war ein langwieriger Weg, der 1992 begonnen hat. Erst zehn Jahre später, 2002 wurde mit dem Unterricht begonnen und nun wieder zehn Jahre später kommt es zur Gebäudeeröffnung. Also 20 Jahre des Kampfes, der Gott sei Dank nicht solange wie der 30-jährige Krieg gedauert hat.
Wo würden Sie sagen lag die größte Schwierigekeit in der Umsetzung des Projektes?
Darin, die Leute davon zu überzeugen, dass es im ländlichen Bereich nicht genügt, wenn wir nur ein Gymnasium oder eine Handelsakademie haben und wir eine Technische Schule brauchen – was sich ja mittlerweile auch bewährt hat.
War es schwierig, dabei die anderen Fraktionen und Gemeinden des Bezirkes einzubinden?
Ich habe immer auf eine sachliche Zusammenarbeit gesetzt und ein gutes Verhältnis zu allen Fraktion gehabt. Ohne den Rückhalt aus der Gemeinde und dem Bezirk wäre das nicht möglich gewesen. Außerdem muss ich sagen, dass Landeshauptmann Josef Pühringer immer Wort gehalten hat.
Die Zufahrtsstraße zur HTL trägt ja Ihren Namen. Fühlen Sie sich geehrt?
Natürlich freut mich das. Als ich Bürgermeister war, habe ich auch meinem Vorgänger Hans Holz aufgrund seiner großartigen Leistungen bereits zu Lebzeiten eine Straße mit seinem Namen errichten lassen. Ich weiß ohnehin nicht ob es notwendig ist das man zuerst sterben muss, um Leistungen anzuerkennen.
Sie waren von 1991 bis 2003 Bürgermeister von Andorf. Was sagen Sie zur finanzieleln Lage der Gemeinde? War diese damals nicht schon abzusehen?
Nein, das war damals nicht abzusehen. Ich war immer ein sher sparsamer Bürgermeister. Ich habe sogar bei der Straßenbeleuchtung, in der zwei Leuchtröhren waren, eine herausnehmen lassen, um Strom zu sparen. Im Grunde war ich im Herzen immer ein Grün-Schwarzer.
Apropos Bürgermeister: Sie waren ja der letzte ÖVP-Bürgermeister. Glauben Sie, dass die Volkspartei in absehbarer Zeit wieder den Ortschef stellen wird?
Ich glaube das hängt davon ab, was Bürgermeister Peter Pichler bei der nächsten Wahl 2013 machen wird. Wenn er weiter kandidiert, sehe ich wenig Chancen auf einen Bürgermeisterwechsel. Ich glaube wenn aber ein Neubeginn stattfindet und die ÖVP eine starken Kandidaten hat, dann stehen die Chancen dafür aber gut.
Sie waren ja auch Bezirksschulinspektor von Schärding. Was sagen Sie eigentlich zur Neuen Mittelschule?
Ich persönlich habe die Hauptschulen immer als sehr gute Schulen gesehen, die leider durch die Verhältnisse in Städten schlechter geredet werden, als sie sind. Die Neue Mittelschule bringt insofern mehr, als dass mehr Lehrer in den Klassen sind. Das sehe ich positiv.
Sie sind 79 Jahre und extrem fit. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
(Lacht). Der Tag beginnt für mich um 5.15 Uhr, dann mache ich eine halbe Stunde Gymnastik und bereite das Frühstück für meine Frau zu. Ich bin zudem ein Fußgänger und Radfahrer – getreu dem Motto Bewegung hält jung. Außerdem bin ich auch noch für den Brunnbauerhof aktiv.


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