Schärding schafft bestes Finanzergebnis seit 40 Jahren

SCHÄRDING (ebd). Im Exklusiv-Interview spricht Schärdings "Finanzminister" Gerhard Pacher über das Rekordergebnis, wie es weitergeht und worauf es nun ankommt.

Herr Pacher, der Rechnungsabschluss für das Jahr 2014 liegt vor und gibt allen Grund zur Freude. Wie sieht das Ergebnis konkret aus?
Pacher: Im Bereich des Tagesgeschäfts, also im Ordentlichen Gemeindehaushalt, liegt mit 13.128.202,89 Euro nicht nur eine ausgeglichene Bilanz vor, es ist in diesem Zusammenhang auch gelungen, aus einem tatsächlichem Überschuss verschiedene Rücklagen in der Gesamthöhe von 306.173,05 Euro zu bilden. Dies ist das beste Ergebnis seit über 40 Jahren in den Stadtfinanzen. Der Außerordentliche Haushalt, also der Projektsbereich, konnte zudem mit einem Plus von 664.665,18 Euro im Jahr 2014 abgeschlossen werden.

Sie konnten also Rücklagen bilden? In Zeiten klaffender Finanzlöcher ja nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Wie war das möglich?
Zu allererst möchte ich mich bei den Schärdinger Bürgern und Unternehmern für die herausragende Zahlungsmoral bedanken, die auch in hohem Maße zum guten Ergebnis beigetragen hat. Zudem ist es uns in den letzten paar Jahren ist es uns gelungen über eine halbe Million Euro anzusparen. Eine richtige Entscheidung wie sich alleine bei der Abwicklung der enormen Hochwasserschäden gezeigt hat.

Wie soll dieses Geld künftig eingesetzt werden?
Was mir besondere Freude bereitet ist der Umstand, dass es zusätzlich zu den oben genannte Maßnahmen in den letzten fünf Jahren auch noch gelungen ist, die Kreditschulden der Stadt um über eine Million zu senken und im selben Zeitraum den Vermögensstand um rund 1,2 Millionen Euro zu steigern. Die gebildeten Rücklagen in Kombination mit der gelungenen Schuldensenkung werden uns die nächsten Jahre bei der Umsetzung verschiedener Großprojekte sicherlich helfen.

Welche Großprojekte sind das?
Etwa der Weiterbau des Hochwasserschutzes inklusive Katastrophenschutzlager, die Ausfinanzierung des Lärmschutzes, die Sanierung von Straßen und der Innbrücke oder der Bezirkssporthalle. Da die Kosten für diese Vorhaben in Höhe von mehreren Millionen natürlich irgendwann auch bezahlt werden müssen, ist mir die vorherige Schuldensenkung ein primäres Anliegen – so hat Schärding künftig etwas Luft beim Stemmen dieser kostenintensiven Projekte.

Sind Sie jetzt rundum zufrieden mit Erreichtem?
Annähernd zufrieden aber dennoch ständig wachsam, denn die Entwicklung der Wirtschaft in Europa und Österreich wird auch Auswirkungen auf Schärding haben. Über die Zukunft Schärdings mache ich mir allerdings keine allzu großen Sorgen, da eine gute Basis gelegt worden ist.

Im September stehen die Gemeinderatswahlen an. Was erwarten Sie sich, zumal die ÖVP bei den EU- und Nationalratswahlen ja nicht sonderlich berauschend abgeschnitten hat?
Ich arbeite gern für unsere Bürger und würde mich über ein gutes Ergebnis für die ÖVP freuen, denn es wird bei dieser Wahl im September weder für Brüssel noch Wien gewählt, vielmehr wird die unmittelbare Zukunft Schärdings durch die Bürger bestimmt. Nur die Schärdinger selbst entscheiden, wem Sie es am besten zutrauen die Geschicke der Stadt weiter zu lenken.