Anna Aigner

Als Tabata-Anna bringt sie auf "Insta" zum Schwitzen

EGGERDING. Die 26-jährige Eggerdingerin spricht im Interview über ihre Begeisterung für Sport und warum ihre Oma ihr größtes Fitness-Vorbild ist.

Seit wann machen Sie Sport?
Schon mein Leben lang. Los ging es im Kindergarten mit Turnen. Mit sechs Jahren habe ich Tennisspielen begonnen, was bis heute eines meiner größten Hobbys ist. Es hat mir stets Spaß gemacht, in Bewegung zu sein und mich selbst zu „challengen“.

Was genau ist Tabata?
Tabata ist eine Form des Hochintensitäts-Intervalltrainings (HIIT), dessen Grundlage die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining bildet. Durch kurze, intensive Einheiten wird das gesamte Herz-Kreislauf-System trainiert. Mit der Zeit werden auch die Muskeln ordentlich gestärkt. Zusätzlich kann man mit dem Tabatatraining die aerobe und anaerobe Leistungsfähigkeit beim Ausdauersport steigern.

Wie sind Sie auf diese Trainingsform gekommen?
Tabata habe ich während meines Studiums in Innsbruck im Zuge der Teilnahme an einer Studie zu Veganern kennengelernt. Diese erforschte, inwiefern sich vegane Ernährung auf die Leistungsfähigkeit von SportlerInnen auswirkt. Die Studiendauer erstreckte sich über sechs Wochen, während denen man dreimal wöchentlich ein Tabata-Training ausführen musste.

Wie funktioniert es?
Ein Tabata-Intervall besteht aus acht Belastungsintervallen à 20 Sekunden, in denen man die Übungen mit maximaler Intensität ausführt. Nach 20 Sekunden Belastungszeit folgen zehn Sekunden Pause. Eine Runde dauert vier Minuten – danach folgt eine längere Pause von zwei bis drei Minuten, um Energie für die nächsten acht Intervalle zu sammeln. Es sind viele Übungen dabei, bei denen große Muskelgruppen angesprochen werden, um den ganzen Körper zu trainieren. Typische davon sind Burpees, Liegestützvarianten, diverse Sprünge und Sprints.

Für wen ist diese Art des Trainings geeignet?
Wegen der hohen Intensität ist eine korrekte Ausführung der Bewegungsabläufe von großer Bedeutung, daher spricht das Training vor allem Sportlerinnen an, die einen gewissen Trainingsreiz bereits gewöhnt sind und sich im besten Fall schon mit Ganzkörperübungen auseinandergesetzt haben. Allerdings kann die Schwierigkeitsstufe individuell ans Fitnesslevel angepasst und beliebig gesteigert werden. 

Haben Sie dafür eine Ausbildung gemacht?
2015 habe ich den Gesundheits- und Fitnesstrainer absolviert und anschließend Bewegung und Sport sowie Biologie und Umweltkunde an der Universität Innsbruck studiert. Dort habe ich unzählige Trainingsvarianten kennengelernt und auch selbst ausgeübt. 

Welche Kurse geben Sie?
Derzeit biete ich zwei Tabata-Kurse, einen für Anfänger und einen für Fortgeschrittene, in meiner Heimatgemeinde Eggerding an. Zudem gebe ich am Montag um 19 Uhr wöchentlich ein Online-Training, bei dem die Teilnehmer gemütlich von zu Hause aus mit mir trainieren können.

Das Online-Training gibt es unter dem Instagram-Account "Tabatanna".
Vor einem Jahr habe ich diesen Fitness-Account gegründet. Die Tatsache, dass sich die Sportart und mein Vorname einfach kombinieren lassen, haben die Namensfindung erleichtert. Die zahlreichen Lockdowns haben mich dazu inspiriert, Möglichkeiten zu schaffen, in dieser schwierigen Zeit gemeinsam zu trainieren und andere zu motivieren.

Wie halten Sie sich neben Tabata noch fit?
Neben den zwei „Tabata-Tagen“ spiele ich zum einen Tennis beim UTC Eggerding und Fußball bei der Union Elements Dorf an der Pram Damen. Wenn einmal kein Training ansteht, bin ich mit großer Leidenschaft auch im Fitnessstudio anzutreffen. Im Moment bin ich auch als Athletiktrainerin im Bereich Tennis tätig, was ich einmal pro Woche auch für meine individuelle Leistungssteigerung nutze. Wenn es die Zeit zulässt, gehe ich noch gerne Laufen, Skifahren oder Wandern.

Wie motivieren Sie sich an Tagen, an denen Sie mal keine Lust aufs Training haben? 
Um ehrlich zu sein, das kommt wirklich selten vor. Wenn die fixen Übungstage anstehen und die Motivation gerade nicht auffindbar ist, helfe ich mir meistens mit guter Musik oder schaue mir Profile meiner Lieblings-Fitnessinfluencern an. Natürlich kenne ich auch die Phasen, in denen Aktivität nicht unbedingt ganz oben auf meiner „To-Do-List“ steht, doch da ich viele verschiedene Sportarten betreiben, findet sich meist etwas, was mir Spaß macht. Außerdem sind auch Ruhe und Regenerationstage von großer Bedeutung und absolut in Ordnung.

Was gehörte für Sie sonst noch zu einem gesunden und fitten Lifestyle?
An dieser Stelle erwartet man sich jetzt wohl die Antwort: gesunde Ernährung. Natürlich spielt die Ernährung eine bedeutende Rolle. Je nachdem, welche Ziele man erreichen möchte, macht es einen Unterschied, wie streng man die Ernährung nehmen muss. In meinem Fall ist die Ernährung weniger bedeutend. Ich ernähre mich zwar überwiegend gesund – alleine deshalb weil mir gesundes Essen schmeckt – bin aber andererseits stets für einen Pizzaabend mit Freunden zu haben. Am wichtigsten ist für mich, dass mir der Sport und die Bewegung Spaß machen. In den vergangenen Jahren durfte ich lernen, dass Sporteln eine Leidenschaft ist und ich nur für mich selbst, nicht für andere trainiere. Dieses Gefühl sollte jeder haben. Schlussendlich ist es wichtig, sich selbst wohlzufühlen und sich selbst zu lieben. Dieses positive Mindset ist meiner Meinung nach für einen gesunden Lifestyle am wichtigsten.

Haben Sie eigentlich ein sportliches Vorbild?
Definitiv meine liebe Oma, die mit 76 Jahren nach wie vor beinahe täglich Tennis und Golf spielt. Sie wandert auf Berge und geht mit mir Skifahren, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann in ihre Fußstapfen treten kann.

Hier gehts zum Instagram-Profil von Tabata Anna

Steckbrief Anna Aigner:

Wohnort: Eggerding & Ried
Beruf: Lehrerin
Geburtsdatum: 6.12.1995
Lebensmotto: Situationen, die du im Jetzt nicht nutzt, stehen später auf deiner “Hätte/Wäre ich doch - Liste”.
Lieblingsessen: Gemüselasagne, Spiegelei mit Spinat und Kartoffel, Linsen Dal
Lieblingsgetränk: Kaffee
Ziele: so viele Länder wie möglich bereisen, anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und in Zukunft verletzungsfrei bleiben

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