Bodybuilding
"Anfänglich waren alle skeptisch und besorgt"
Die 28-jährige Jennifer Zinhobl aus Sigharting ist Bodybuilderin – und das sogar ziemlich erfolgreich.
SIGHARTING. Wie Zinhobl zum Bodybuilding gekommen ist, mit welchen Entbehrungen sie in Wettkampfzeiten zu kämpfen hat und welchen kulinarischen Verführungen sie immer wieder ausgesetzt ist, verrät sie im Interview.
Wie sind Sie eigentlich auf Bodybuilding gekommen?
Zinhobl: Durch meinen Freund, der hatte schon Wettkampferfahrung in diesem Bereich und dann dachte ich mir einfach mal, du trainierst eh schon so lang, probier das doch auch einfach aus.
Und seit wann machen Sie nun Bodybuilding?
Im Gym bin ich seit Jänner 2016 offiziell angemeldet. Sport mache ich aber schon ewig. Ich bin in einer Fußballerfamilie groß geworden, der Fußballplatz war quasi meine zweite Heimat. Selbst spielte ich dann auch als Jugendliche in einer Damenmannschaft – insgesamt über sechs Jahre und sogar auf Meisterschaftsniveau. Aber durch meinen Beruf als Krankenschwester konnte ich dann keine Regelmäßigkeit mehr bei den Trainings und Spielen garantieren und so suchte ich mir etwas anderes. Zuerst war das Poledance in Kombination mit Home Workouts. Das war aber nicht das Richtige für mich und so entschied ich mich dann fürs Gym. Und so nahm alles seinen Lauf.
Wie oft in der Woche wird trainiert?
Je nach Ziel. Aktuell in meiner Wettkampfvorbereitung trainiere ich zwei Tage am Stück und dann ist ein Tag Pause angesagt. Dann wieder zwei Tage Training, ein Tag Pause. Abseits der Wettkampfvorbereitung trainiere ich zwischen drei- und fünfmal die Woche, je nach Lust und Laune.
Und wie sieht's mit spezieller Ernährung aus?
In der Wettkampfvorbereitung absolviere ich eine spezielle Diät. Das heißt, ich esse im Kaloriendefizit, da man erreichen will, dass sich der Körperfettgehalt reduziert, um so seine Muskeln besser zeigen zu können. Neben dem Verzicht auf Zucker sind dann in dieser Phase meine Lebensmittel sehr eingeschränkt. Als Fettquellen etwa Nüsse und Eidotter. Kohlenhydratquellen sind Haferflocken, Reisflocken, Kartoffeln, Reis und Reiswafferl. Eiweißquellen: Fleisch vom Huhn, der Pute und Rind sowie Eiklar. Gemüse ist natürlich auch erlaubt, aber ebenfalls nur gewisse Sorten. Am besten sind die Grünen Sorten wie zum Beispiel Spinat, Salat, Gurke oder Zucchini. Bei einer Wettkampfvorbereitung in diesem Ausmaß ist Vorbereitung das A und O. Man überlässt nichts dem Zufall. Vorkochen – also Meal Prep – ist das wichtigste, denn einfach mal so zwischendurch eine Leberkässemmel oder Essen gehen, ist nicht drin. Das Essen wird bis auf das letzte Salatblatt abgewogen. Es wird sich strikt an einen Ernährungsplan gehalten.
Haben Sie schon an Wettbewerben teilgenommen?
Ja, mein erster Wettkampf war im Herbst 2020 bei der International Federation of Bodybuilding (IFBB) in Leoben. Die Klasse, bei der ich starte, nennt sich Bikinifitness. Diese unterteilt sich nicht nach Gewicht wie bei den Männern, sondern nach Größe. Bei den Newcomern wurde ich gleich Erstplatzierte und International Viertplatzierte. Dann machte ich ein Jahr Pause, bis heuer am 10. April mein erster Wettkampf stattfand. Und zwar in Wien wieder bei der IFBB in der Kategorie Bikinifitness bis 163 Zentimeter. Hier holte ich den zweiten Platz International und wurde Österreichische Vizemeisterin.
Und was steht sonst noch an?
Ein weiterer geplanter Wettkampf ist am 30. April die Fränkische Meisterschaft in Lichtenfels, von 20. bis 22. Mai die Mister Universe in Prag und an Pfingsten der Diamond Cup in Ungarn.
Wie lässt sich Bodybuilding eigentlich mit Ihrem Beruf als Krankenschwester vereinbaren?
Teilweise ziemlich schlecht, zumindest in der Vorbereitung zur Meisterschaft. Durch meine unregelmäßigen Arbeitszeiten mit Nachtdienst, habe ich ziemliche Gewichtsschwankungen. Dabei muss wie gesagt alles bis ins kleinste Detail geplant werden – egal ob Training oder Essen. Aber mit der richtigen Planung komme ich sehr gut zurecht.
Was sagt Ihre Familie und Freunde dazu, dass Sie Bodybuilding machen?
Ich glaube, anfänglich waren alle sehr skeptisch und auch teilweise besorgt. Aber mittlerweile akzeptieren und unterstützen mich alle sehr tatkräftig – sowohl meine Eltern, als auch Freunde und Arbeitskollegen.
Sie sagen, in Ihrer Familie gibt's auch eine Verführerin. Was meinen Sie damit?
Ja, meine liebste Oma, die mich auch manchmal gern mit ihrem leckeren Essen verführen will. Auf das freue ich mich nach so einer Wettkampfphase dann immer am meisten.
Steckbrief
Alter: 28 Jahre
Wohnort: Sigharting
Beruf: Akademische Expertin der Intensivpflege am Klinikum Schärding (auf der Intensivstation)
Lieblingsessen: Definitiv alles was meine Oma Kocht und Currywurst mit Pommes
Hobbys: Trainieren, Lesen, die Freizeit mit Familie und Freunden genießen
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