Alfred Luger: Er hat's geschafft, einen Lohnstreik zu verhindern

Alfred Lugers Herz schlägt seit Jahrzehnten für die Younion, die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten. | Foto: Luger
  • Alfred Lugers Herz schlägt seit Jahrzehnten für die Younion, die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten.
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SCHÄRDING. Wobei, "einsetzen" ist untertrieben. Alfred Luger arbeitet mit all seinem Herzblut in der "Younion", der Gewerkschaft für Gemeindebedienstete. Acht Funktionen hat er inne, auch in der Krankenfürsorge für oberösterreichische Gemeinden. Und auch wenn er als Amtsleiter der Gemeinde Vichtenstein bereits die Pension angetreten hat, hat er nicht vor, kürzer zu treten – ganz im Gegenteil: "Es gibt noch viel zu tun", sagt der 64-Jährige.

Begonnen hat Luger's "Gewerkschaftsfieber" 1975: "Während meiner Arbeit in Diersbach habe ich gemerkt, dass es die Gemeindebediensteten einfach hingenommen haben, nicht zu wissen, wieviel Lohn ihnen eigentlich zusteht", erzählt der gebürtige Vichtensteiner, der in Schärding wohnt. "Als ich dann als Amtsleiter in Vichtenstein zufällig erfahren habe, dass ich eine Leiter-Zulage in Anspruch nehmen kann, war mir klar: Irgendjemand muss solche Informationen zu den Leuten tragen." Luger gründete eine Younion-Ortsstelle in Vichtenstein. Von da an waren und sind alle Gemeindebediensteten in Vichtenstein Mitglied in der Gewerkschaft. Und Luger stieg auf: Zum Bezirksvorsitzenden, der er immer noch ist, über den Landesvorstand in den Bundesvorstand. Außerdem ist er seit zehn Jahren Landesobmann der Fraktion Christlicher Gewerkschafter in der Younion.

Wir müssen Zusammenlegungen verhindern und stattdessen Kooperationen eingehen. Nur so können wir kleine Gemeinden erhalten."

Alfred Luger

Für seine Verdienste in der vergangenen Jahren ist Alfred Luger bereits mit dem Silbernen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich ausgezeichnet worden. Im kommenden Frühjahr erhält er das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Einen ersten großen Erfolg feierte Luger 2002: "Zuvor erfolgte die Entlohnung von Gemeindebediensteten rein nach Schulbildung", berichtet der 64-Jährige. "Wir haben durchgesetzt, dass nun nach Arbeit beziehungsweise Tätigkeit entlohnt wird, was für jene ohne Matura positiv ist." Dem Schärdinger ist es außerdem gelungen, einen Streik zu verhindern. Denn 2012 in der Finanzkrise war die Rede von Gehaltskürzungen. Die Fronten hatten sich verhärtet, die Sache drohte zu eskalieren. "Durch Gespräche ist es uns gelungen, dass diese Gehaltskürzung zurückgenommen wurde", berichtet Luger. Ähnlich war es, als der Karfreitag als freier Tag für die Gemeindebediensteten gestrichen wurde. "Wir haben dagegen protestiert, aber auf sachlicher Ebene", erzählt Luger. "So haben wir stattdessen einen Sonderurlaub vornehmlich an Silvester erhalten."

Luger's Devise: "Wenn man Eingeständnisse macht, erhält man auch Zugeständnisse." Gerade jetzt setzt er sich dafür ein, dass die Landesregierung sich am Bundesabschluss orientiert, was die Lohnerhöhung für 2018 betrifft. Mit Erfolg, wie am Montag bekannt wurde. "Bisher war nur eine Erhöhung um ein Prozent angedacht", beschreibt Luger. Hier geht's zum aktuellen Bericht über den Gehaltsabschluss für öffentlich Bedienstete vom 27. November 2017.

Außerdem spricht sich der Gewerkschaftsprofi ausdrücklich gegen Gemeindefusionen aus. "Wir müssen Zusammenlegungen verhindern und stattdessen Kooperationen eingehen", sagt er und nennt etwa den neuen Standesamtsverband mit 18 Gemeinden im Bezirk Schärding ab 1. Jänner 2018 (hier mehr dazu). "Nur so können wir kleine Gemeinden erhalten", ist er überzeug.

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