Gerhard Altendorfer
"Es gab auch schon Bewerber in Badehosen"

Gerhard Altendorfer ist Geschäftsführer der Brauerei Baumgartner. Im Interview spricht er übers Bewerben – und was man als Personalchef dabei so alles erlebt.  | Foto: Baumgartner
  • Gerhard Altendorfer ist Geschäftsführer der Brauerei Baumgartner. Im Interview spricht er übers Bewerben – und was man als Personalchef dabei so alles erlebt.
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In der neuen Serie "Jobs in Schärding" stehen Personalchefs von Schärdinger Firmen Rede und Antwort um alle Fragen rund ums Job suchen und finden.

SCHÄRDING. Diesmal: Gerhard Altendorfer, Geschäftsführer der Brauerei Baumgartner aus Schärding. Er verrät im Interview, welche Bewerbungsunterlagen ihn beeindruckt haben und dass es sogar schon Bewerber in Badehosen gab.

Baumgartner in drei Worten?
Bier – Innovation - Teamwork.

Abgesehen von der fachlichen Qualifikation: Was müssen Bewerber mitbringen, um bei Baumgartner zu punkten?
Vorweg spielt beim ersten Bewerbungsgespräch Pünktlichkeit, Freundlichkeit und vor allem ein adäquates Auftreten eine sehr große Rolle. Gezielte Fragen von Bewerberinnen und Bewerbern, die zeigen, dass sie sich bereits mit unserer Firma auseinandergesetzt haben, bleiben in Erinnerung.

Absolute No-Gos bei Bewerbungen oder im Bewerbungsgespräch? Und gibt es auch positive Überraschungen?
Selfies, schlechte Fotos, Rechtschreibfehler, verschmutzte Bewerbungsmappen sind absolute No-Gos, welche leider sehr häufig vorkommen. Trotz oder vielleicht sogar wegen der flexiblen Möglichkeiten überall und jederzeit ein Foto zu machen und die Bewerbung zu tippen, sinkt oftmals die Qualität der Unterlagen. Ein weiteres No-Go sind falsche Anreden. Fast die Hälfte der Bewerbungen weisen eine falsche Anrede auf. In der heutigen Zeit ist es einfach, sich über eine Firma und den Ansprechpartner zu informieren, das sollte man auch unbedingt vorweg erledigen. Uns ist absolut bewusst, dass ein Bewerber nicht nur eine Firma kontaktiert. Es kommt daher leider häufig vor, dass Firmendaten oder der Bewerbungstext nicht geändert werden. Das ist leider vorweg ein erster Ausschlussgrund für ein Bewerbungsgespräch.

Natürlich gibt es auch sehr erfreuliche Bewerbungen. Beispielsweise hat ein Bewerber vor kurzer Zeit die eingereichten Unterlagen komplett auf unser Coporate Design abgestimmt und somit eine außerordentlich auffällige Bewerbung übermittelt, die uns heute noch in Erinnerung ist.

Was ist unterm Strich ausschlaggebend, damit es „klick“ macht und der Arbeitsvertrag unterschrieben wird?
Pauschal gibt es dazu keine Antwort. Es geht vorrangig darum, welche Stelle besetzt werden soll und ob der Bewerber auf diese Stelle passt. Wichtig ist, dass der Bewerber die Stellenbeschreibung und -ausschreibung vorweg gut durchgelesen und mit den eigenen Vorstellungen abgestimmt hat. Nach einem guten Bewerbungsgespräch folgt für den Großteil der zu besetzenden Stellen ein Schnuppertag direkt in der jeweiligen Abteilung. Nur so ist es für uns als Firma und den Bewerber möglich, sich gegenseitig etwas besser kennen zu lernen. Und auszuloten, ob die beschriebene Stelle auch den tatsächlichen Erwartungen entspricht und sich beide Parteien vorstellen können, ein Arbeitsverhältnis einzugehen.

Auf welchen verschiedenen Kanälen sucht Baumgartner neue Mitarbeiter?
Wir kommunizieren auf allen Social Media Kanälen, in regionalen Zeitungen und ganz wichtig auch immer durch Mundpropaganda. Erfolg bringt, denke ich, die Mischung aus allem. An erster Stelle steht jedoch, dass sich alle bestehenden Mitarbeiter bei Baumgartner wohlfühlen. Nur dann ist  eine so geringe Fluktuationsrate wie aktuell möglich und nur dann sind Angestellte auch ein positives Sprachrohr nach Außen. Wir arbeiten daher täglich sehr intensiv daran, für die Belegschaft einen gewissen Wohlfühlfaktor zu schaffen. Sei es Adaptionen am Arbeitsplatz, Arbeitssicherheit, Aktivitäten zu Ostern oder am Muttertag sowie teilweise auch monetäre Anreize. Und nicht ganz zu vergessen auch gemeinsame Feiern, um das Teamgefühl zu festigen – soweit es corona-bedingt aktuell erlaubt ist.

Irgendwelche lustigen, komischen oder denkwürdigen Antworten oder Ereignisse bei einem Bewerbungsgespräch erlebt?
Manchmal erlebt man lustig-peinliche Augenblicke. Von im Auto vergessenen Schuhen über das Tragen von Badehosen bis hin zu Bewerbungen mit dem Namen „Prinzessin von Mama und Papa“ lässt das Angebot nicht viel zu „wünschen über“. Der Großteil der Bewerbungen und Bewerber ist jedoch absolut in Ordnung. Man freut sich, wenn man jemanden vor sich sitzen hat, bei dem man nach den ersten zwei Minuten weiß: Ja, das könnte was werden.

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Foto: Cityfoto
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