Nach Sturm: 1500 Euro für einen Hektar Schaden

Martin Kislinger, Bezirksobmann des Bäuerlichen Waldbesitzerverbands (kurz BWV), beim Informationsabend über die Sturmschäden im Gasthaus Kubing in Schardenberg.
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  • Martin Kislinger, Bezirksobmann des Bäuerlichen Waldbesitzerverbands (kurz BWV), beim Informationsabend über die Sturmschäden im Gasthaus Kubing in Schardenberg.
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SCHARDENBERG (ska). Es wird eine Katastrophenentschädigung für erhöhten Einsatz zur Aufarbeitung des Schadholzes geben, verkündete Forstdienstleiter Hans-Peter Haferlbauer am Mittwoch, 30. August. Forstdienst und Bezirksbauernkammer hatten zum Informationsabend geladen, um die vom schweren Sturm am 18. August betroffenen Waldbesitzer über die nächsten Schritte aufzuklären. Orkanböen mit bis zu 132 Kilometern pro Stunde hatten eine Schneise der Verwüstung durch die Wälder des Bezirks Schärding gezogen.
Zunächst hatte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger bei einem Lokalaugenschein am Montag nach dem Sturm bekannt gegeben, dass es keine Hilfe aus dem Katastrophenfonds geben werde. Auch die Beihilfe für erschwerte Bedingungen bei der Aufarbeitung dürfte für die betroffenen Waldbesitzer im Bezirk Schärding nicht in Frage kommen, wie Hiegelsberger im BezirksRundschau-Gespräch anmerkte. Nun rudert er zurück, spricht von einem Missverständnis. "Es gibt für Aufarbeitung Geld, aber keine Flächenentschädigung."

Beihilfe erhöht: 1.500 Euro

Dafür hat die Landesregierung den Beihilfensatz für erschwerte Bringungsverhältnisse sogar von zunächst 1.000 auf 1.500 Euro pro Hektar Schadfläche angehoben. Den Kriterienkatalog dafür finden Sie unten rechts.
Zeitdruck bei der Aufarbeitung gebe es nicht, wie Haferlbauer sagt. "Es obliegt jedem Waldbesitzer, wann er mit der Arbeit beginnt. Aber wir empfehlen, bis Mitte Oktober zu warten." Dem pflichtet auch Andreas Hofbauer, Geschäftsführer des Bäuerlichen Waldbesitzerverbandes Oberösterreich, bei. "Konzentriert euch jetzt auf das frische Käferholz (Anm. d. Red.: Holz, das vom Borkenkäfer befallen ist)", sagt er. "Und arbeitet das Sturmholz erst Mitte Oktober auf." Als Begründung dafür nennt er den überlasteten Holzmarkt. "Wir haben extrem starken Käferbefall seit Juli. Jetzt kommt das Sturmholz dazu. 100.000 Festmeter in Oberösterreich laut Land OÖ." Diese Situation werde sich in den nächsten Monaten nicht entspannen.
Doch die Waldbesitzer fürchten den Borkenkäfer, wie beim Informationsabend deutlich wird. Er könnte das Schadholz jetzt befallen, wodurch dieses noch mehr an Wert verliere. "Meine Hoffnung ist, dass dieses Sturmereignis so spät war, dass der Käfer nicht mehr reif wird", sagt Haferlbauer dazu. Christian Lamberg, Forstberater der Bezirksbauernkammer, ergänzt: "Die Aufarbeitung sollte bis spätestens März 2018 abgeschlossen sein."

Katastrophenentschädigung: Beihilfe für erhöhten Einsatz bei der Aufarbeitung

Alle betroffenen Waldbesitzer können einen Antrag auf Entschädigung für erhöhten Einsatz bei der Aufarbeitung des Schadholzes stellen. Es gelten Schadflächen ab einer Mindestfläche von 0,5 Hektar. Die Schadfläche kann sich aus Teilflächen von mindestens 1.000 Quadratmetern zusammensetzen, in denen mindestens 40 Prozent des Bestandes geschädigt sind. Auch vom Wind gestauchtes Holz zählt als Schaden. Der Antrag ist bei der jeweiligen Gemeinde einzubringen. Mitzubringen sind ein Plan, auf dem die Schadflächen genau eingezeichnet sind, das Grundstücksverzeichnis, Sozialversicherungsnummer und AMA-Betriebsnummer.

Eine Bildergalerie von den Sturmschäden in den Wäldern der Gemeinden Schardenberg, Esternberg und Freinberg finden Sie hier.

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