Schneeräumen: im Bezirk Schärding via Funk und mit GPS
Der Winterdienst im Bezirk Schärding ist gerüstet für Eis und Schnee – nicht nur maschinell, sondern auch elektronisch.
BEZIRK (ska). Wenn die ersten Schneeflocken fallen, haben sich die Mitarbeiter des Maschinenrings schon Wochen vorher winterfit gemacht.
Bereits im Spätsommer hat sich etwa der Maschinenring Sauwald, der zehn Gemeinden im Bezirk Schärding betreut, mit Streusalz eingedeckt. "20 Tonnen haben wir für diese Saison auf Vorrat", erklärt Geschäftsführer Thomas Pirner. Und zwar nur rein für die Objekte, die der Maschinenring betreut. Das Salz für die Gemeindestraßen kauft in der Regel jede Kommune selbst zu. Und für das Landesstraßennetz hat die oberösterreichische Straßenverwaltung bereits rund 45.000 Tonnen Salz eingelagert.
97 Maschinenring-Mitarbeiter für den Winterdienst im Einsatz
"Winterdienstbereitschaft besteht von Mitte Oktober bis Mitte April", erklärt Pirner dieses frühe Aufrüsten. Auch wenn sich die Haupträumzeit nach hinten verschoben hat – von Dezember auf Jänner/Februar. Der Maschinenring Sauwald und jener im Pramtal sind flächendeckend im Bezirk Schärding mit insgesamt 97 Winterdienst-Mitarbeitern im Einsatz. Hauptsächlich sind es Landwirte, die den Dienst im Nebenerwerb verrichten. "Sie stellen auch zu 95 Prozent die Maschinen selbst und sind für deren Wartung zuständig", berichtet Pirner. Die meisten der Traktoren sind bereits mit GPS ausgestattet. "So können wir genau nachvollziehen, wann und wo sie unterwegs waren."
Info kommt via SMS
Die Information, ob Schnee oder Eisregen zu erwarten ist, erhalten die Winterdienstmitarbeiter via SMS. "Wir haben mit ZAMG Zugang zum besten Wetterdienst Österreichs", ist Pirner überzeugt. Wann sie losfahren, ist den Mitarbeitern selbst überlassen. "Aber bis 6 Uhr sollte alles geräumt sein", sagt Pirner. Denn mit der Schneeräumung obliegt dem Maschinenring auch die Haftung für Unfälle oder Schäden. "Sind Gemeindebedienstete für den Winterdienst zuständig, liegt die Haftung bei den Gemeinden", erklärt Pirner. Rund 2.200 Stunden waren die Maschinenring-Mitarbeiter im Winter 2016/2017 im Sauwald für den Winterdienst im Einsatz. Höhepunkt war laut Pirner der Jänner mit viel Neuschnee und Eisregen.
Die Haftung und die vielen Einsatzstunden sind der Grund, weshalb Vichtenstein den Winterdienst an den Maschinenring ausgelagert hat. "Unsere Gemeindebediensteten sollten im Winter Überstunden abbauen. Wenn sie vor 6 Uhr mit dem Schneepflug fahren müssen, geht das nicht", sagt Bürgermeister Martin Friedl. Die Gemeinde, die mit 554 Metern eine der höchstgelegenen im Bezirk Schärding ist, verzichtet zur Gänze auf Streusalz. "Unsere Bürger wollten keinen Matsch mehr. Deshalb streuen wir auf unseren Gemeindestraßen und Güterwegen nur Split", teilt er mit.
Matschig ist es auf den Straßen nicht nur wegen des Salzes: Seit Jahren steigen im Winter die Temperaturen, wie Experten von Blue Sky Wetteranalysen in Oberösterreich mitteilen. "Die Klimaerwärmung ist ein Fakt", sagt Blue Sky Geschäftsführer Wolfgang Traunmüller. Das bedeutet weniger Tage mit Frost und Schneefall. Für den Winterdienst seien die Veränderungen noch nicht direkt spürbar. Denn die intensivste Betreuung finde bei Temperaturen um Null Grad statt. "Und diese Tage kommen genauso häufig vor wie früher."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.