Ein „Tagebuch“ über verlorene "Spitals-Zeit"

V. l.: Stationsleitung Ingrid Daller sowie ihre Pflegefachkräfte Andrea Hell, Edith Moser und Eva Glas, die gemeinsam das Intensivtagebuch ins Leben gerufen haben. | Foto: gespag
  • V. l.: Stationsleitung Ingrid Daller sowie ihre Pflegefachkräfte Andrea Hell, Edith Moser und Eva Glas, die gemeinsam das Intensivtagebuch ins Leben gerufen haben.
  • Foto: gespag
  • hochgeladen von David Ebner

SCHÄRDING (ebd). Wie schon im gleichnamigen Film „Während du schliefst …“ ist es für Patienten, die bewusstlos sind oder künstlich beatmet werden schwierig, umliegende Geräusche, Lichtquellen oder die vielen Berührungen zuzuordnen. Aus diesem Grund wurde am LKH Schärding ein Intensivtagebuch, das von Pflegekräften und Angehörigen gleichermaßen geführt wird, ins Leben gerufen. Die Idee dazu wurde vor mehr als 20 Jahren in Skandinavien entwickelt. Denn: Viele Patienten leiden noch lange nach ihrem Spitalsaufenthalt unter Erinnerungslücken und manchmal sogar unter Ängsten oder Albträumen. Um dem entgegenzuwirken und die „verlorene Zeit“ zu dokumentieren, wurde das Intensivtagebuch ins Leben gerufen. „Viele Patienten erzählen von Erinnerungen, die oft nicht der Wirklichkeit entsprechen. Sie können das Puzzle in ihrem Kopf nicht richtig zusammenstellen und sind damit konfrontiert herauszufinden, was real ist und was Trugwahrnehmungen sind“, erzählt Edith Moser, die sich im Rahmen ihrer Fachbereichsarbeit mit der Konzepterstellung beschäftigte.

Erfahrungen verarbeiten

Tagebücher wurden vor über 20 Jahren in Skandinavien und England entwickelt. Das Intensivtagebuch wird vom interdisziplinären Intensivteam oder Angehörigen täglich geführt. Es werden Veränderungen, Rükschläge und Verbesserungen der Situation der Patientin so genau wie möglich beschrieben. In dem Tagebuch werden keine medizinischen Fachausdrücke benutzt. Es handelt sich vielmehr um Erzählungen oder Berichte, was mit dem Patienten jeden Tag geschieht.

„Wenn der Patient auf eine Normalstation verlegt wird, wird ihm das Tagebuch ausgehändigt und er kann, wenn er dazu bereit ist, darin lesen. Auch Angehörige können Einträge über ihre Gedanken, Beobachtungen und Sorgen
schreiben oder sie erzählen, was sich Zuhause getan hat. Ebenso sind Fotos eine willkommene Abwechslung. Ein Tagebuch wird nur angelegt, wenn die Angehörigen der Patienten damit einverstanden sind“, so Moser.

Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schärding auf MeinBezirk.at/Schärding

Neuigkeiten aus Schärding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Schärding auf Facebook: MeinBezirk.at/Schärding - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schärding und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.