Neues vom Landesgericht
23-jähriger Scheibbser musste nach Sex auf Damentoilette vor Gericht

- <b>Staatsanwalt Leopold Bien</b> glaubt nicht, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt habe.
- Foto: Ilse Probst
- hochgeladen von Roland Mayr
33 Monate Haft für 23-Jährigen nach Vergewaltigung auf Damentoilette im Bezirk Scheibbs.
BEZIRK SCHEIBBS/ ST. PÖLTEN. Nach einem umfangreichen Beweisverfahren und einer stundenlangen Beratung wurde ein 23-Jähriger aus dem Bezirk Scheibbs von einem St. Pöltner Schöffensenat wegen Vergewaltigung zu einer Freiheitsstrafe von 33 Monaten verurteilt, die er als Zusatzstrafe nach einer Verurteilung mit 14 Monaten Haft verbüßen soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Aussagen gingen auseinander
Die Aussagen des Beschuldigten und der 19-Jährigen zu dem Vorfall am 19. Februar 2018 in der Damentoilette eines Lokals im Bezirk Scheibbs gingen vor allem hinsichtlich des gegenseitigen Einvernehmens auseinander.
"Sie hat nie etwas gesagt, dass sie das nicht will", beteuerte der Angeklagte, während die junge Frau, die mit einer Schülergruppe aus Salzburg unterwegs war, erklärte, dass der Mann sie gegen ihren Willen zuerst im Vorraum der Toilette an die Wand gedrückt und mit dem Finger penetriert, danach in eine Kabine gedrängt und sie vergewaltigt habe. Ihre Gegenwehr habe sie schließlich nur aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit aufgeben müssen.
Kein einvernehmlicher Verkehr
Staatsanwalt Leopold Bien meinte zum "nicht schuldig" des 23-Jährigen: "Er sagt, was fast jeder Vergewaltiger sagt – es war einvernehmlich!" Seiner Ansicht nach spreche die Wesensveränderung der 19-Jährigen, die von ihren Schulkollegen unmittelbar nach dem Vorfall beobachtet worden war, sowie ihr Verhalten in der Familie, von dem ihre Mutter unter Tränen berichtete, klar gegen einvernehmlichen Sex.
Die Frau verbrachte den Abend mit Kollegen und Lehrern in jenem Lokal im Bezirk Scheibbs, wo sie mit dem Angeklagten ins Gespräch kam. Als sie dann die Toilette aufsuchen wollte, sei ihr der 23-Jährige dorthin gefolgt. Im Vorraum flirtete das Paar zunächst, danach wurde auch geschmust und als die Schülerin ins Klo wollte, sei es letztendlich zu dem für sie äußerst traumatischen Erlebnis gekommen.
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