Feichsner ist tief verwurzelt

Im Tannenwald fühlt sich Engelbert Auer aus Feichsen wohl.
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FEICHSEN. Schon die alten Germanen schätzten die Tanne sehr und verehrten diese als Wohnort der Erntegeister, weshalb man ihr kleine Gaben mitbrachte, die man an ihren Zweigen befestigte. Aus diesem ursprünglich heidnischen Brauch entstand schließlich das Schmücken der Christbäume.

Mit dem "Tannenvirus" infiziert

Genauso wie die Tanne, im Gegensatz zur Fichte, ein Tiefwurzler ist, ist auch der 60-jährige Engelbert Auer aus Feichsen tief verwurzelt und hält sich täglich mehrere Stunden bei seinen Bäumen im eigenen Wald auf. Doch das war keinesfalls schon immer so – im Gegenteil, am Anfang wollte er den Wald gar nicht übernehmen.
"Als mein Vater im Jahr 2008 verstorben war, erbte ich den Wald, den ich zuerst gar nicht bewirtschaften wollte, weil damit natürlich jede Menge Arbeit verbunden ist. Da unser Sohn, der heute 24 Jahre alt ist, aber als Kind sehr viel Zeit mit seinem Großvater im Wald verbracht hatte und dann auch die Landwirtschaftliche Fachschule in Hohenlehen absolviert hatte, um den Wald zu übernehmen zu können, haben wir uns von ihm überzeugen lassen. Nach einem Unfall und einem Burn-out im Jahr 2011, ging ich dann immer in den Wald spazieren und bin vor drei Jahren endgültig dem 'Tannenvirus' erlegen", sagt Engelbert Auer, der seine Tannen zur Weihnachtszeit als Christbäume zum Verkauf anbietet.

Der Feichsner "Baumflüsterer"

"Viele werden mich möglicherweise für etwas verrückt halten, aber ich spreche auch mit den Bäumen. Wenn ich bei meinen Rundgängen den Wald durchstreife, erzähle den Tannen, wie schön sie wachsen, streichle ihnen über ihre immergrünen Blätter und kontrolliere ihre Knospen", führt Engelbert Auer weiter aus, der davon überzeugt ist, dass ein Energie-Austausch zwischen dem Menschen und der Pflanze besteht.

Viel mehr als ein Christbaum
Die Tanne hat sich als Christbaum wieder durchgesetzt, nachdem sie Ende der 70er-Jahre von der Blaufichte verdrängt worden war.
"Dieser Trend hat sich wieder umgekehrt, weil die Tanne im Gegensatz zur Fichte nicht sticht. Vor allem die Nordmann-Tanne ist als Christbaum besonders begehrt. Aber die Tanne kann noch viel mehr: Das Harz ist in der Volksmedizin seit Jahrhunderten für seine wundheilende Wirkung bekannt, und auch die Nadeln kann man in drei bis vier Liter Wasser aufkochen und den Dampf bei Verkühlungen inhalieren. Die darin enthaltenen ätherischen Öle tragen auch zur Raumluft-Verbesserung bei", weiß Engelbert Auer aus Feichsen zu berichten, der beim Baumschnitt auf die Mondphasen achtet. "Bauholz schneidet man bei abnehmendem Mond bzw. Neumond, damit das Holz gut trocknet, einen Christbaum dagegen bei zunehmendem Mond oder bei Vollmond, damit sich das Reisig länger hält. Wir verwenden bei uns im Wald keine Pflanzenschutzmittel, und zehn Zentimeter hohe Tannen wachsen neben vier Meter hohen Bäumen. Auch das Totholz wird für Insekten und Vögel stehen gelassen", erzählt der "Baumflüsterer" aus Feichsen.

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