Mini Med: Wintersemester ist gestartet

Luden zum Vortrag: Gerda Ballik (Sandoz), Dr. Hannes Müller, Dr. Michaela Schwarzenbach-Anfang (beide BKH Schwaz) und Charlotte Sengthaler (Geschäftsführerin Mini-Med-Studium).
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  • Luden zum Vortrag: Gerda Ballik (Sandoz), Dr. Hannes Müller, Dr. Michaela Schwarzenbach-Anfang (beide BKH Schwaz) und Charlotte Sengthaler (Geschäftsführerin Mini-Med-Studium).
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KUNDL (dk). Vergangenen Montag, den 21. September begann das neue Wintersemester beim Mini-Med Studium, der beliebten Veranstaltungsreihe mit vielen Fachvorträgen zu gesundheitlichen und medizinischen Themen. Beim ersten Termin ging es um das Thema Brustkrebs – Das Neueste zur häufigsten Krebserkrankung der Frau: Früherkennung, Risikofaktoren, Therapien". Dazu referierten zwei Koryphäen auf ihre Gebiet. Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller ist Leiter des Brustzentrums, chirurgische Abteilung am Bezirkskrankenhaus Schwaz. OÄ Dr. Michaela Schwarzenbach-Anfang ist Ansprechpartnerin im Brustzentrum bzg. Diagnostik, Radiologische Abteilung am BKH Schwaz. Auf leicht verständliche Weise erklärten die Ärzte Ursache, Diagnose und Therapiemöglichkeiten von Brustkrebs. Die beiden sind im affillierten Brustzentrum im Bezirkskrankenhaus Schwaz tätig und betonten eindringlich, dass alle Frauen ab 40 Jahren das Angebot des Brustkrebsfrüherkennungsprogrammes nutzen sollten. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser.

Vorsorge

Brustkrebs – Mammakarzinom in der medizinischen Fachsprache – zählt bei der Frau zur häufigsten bösartigen Erkrankung. Brustkrebs kann aber, wenn auch sehr selten, bei Männern auftreten. In Österreich erkranken jährlich rund 4.600 Frauen an Brustkrebs und etwa 1.500 sterben an den Folgen der Erkrankung. So ist ungefähr jede siebte Frau im Laufe ihres Lebens von Brustkrebs betroffen. Nur ein geringer Anteil der Brustkrebsfälle ist auf vererbte genetische Veränderungen zurückzuführen. Ziel des österreichweiten Brustkrebsfrüherkennungsprogramms (BKFP) ist es, Brustkrebs möglichst früh zu entdecken. Zur Vorsorgeuntersuchung der Brust zählen hierbei die Mammographie und bei Bedarf auch der Brustultraschall. Mittels hochmoderner strahlenarmer Technik und stetig optimierter operativer sowie therapeutischer Maßnahmen ist es heute möglich, frühzeitigen Brustkrebs zu entdecken und zu behandeln. Dies senkt die Bruststerblichkeit, ermöglicht schonendere Therapieansätze und verbessert die Heilungschancen.

Hohe Sicherheit

Wenn bei einer Mammographie verdächtige Strukturen in der Brust gefunden werden, kann mit einer Gewebeprobe endgültig abgeklärt werden, ob eine gut- oder bösartige Veränderung im Brustgewebe vorliegt. Dabei wird eine kleine Gewebemenge aus der betroffenen Brust entfernt und unter dem Mikroskop untersucht. In manchen Fällen wird zudem noch eine Ultraschalluntersuchung der Brust oder auch eine Untersuchung mit einem Magnetresonanztomographen (MRT) durchgeführt. Wird Brustkrebs früh entdeckt, wenn der Tumor noch sehr klein ist, lautet die Therapie der Wahl operative Entfernung des Krebsgewebes. Die Brust bleibt dabei erhalten.

Brusterhaltende Entfernung

Dr. Hannes Müller gab eine kurzen historischen Überblick über die Veränderung der Therapieansätze über die letzten Jahrhunderte. Im Brustzentrum wird besonders darauf geachtet, dass auch der ästhetische Aspekt nicht außer acht gelassen wird. Wenn der Tumo bei seiner Entdeckung zu groß ist, um brusterhaltend entfernt zu werden, wird zuerst eine neoadjuvante (vor der Operation) medikamentöse Therapie durchgeführt, um den Krebs zu verkleinern. Die neoadjuvante Therapie kann aus Chemotherapie, Hormontherapie, Antikörpertherapie und Strahlentherapie bestehen. Welche Medikamente eingesetzt werden, hängt von der Struktur und der Art des Tumors ab. Seit Jahren werden Struktur und Aufbau von Brusttumoren intensiv erforscht, um Medikamente so gezielt wie möglich einzusetzen zu können. Nach der Verkleinerung wird auch hier in den meisten Fällen brusterhaltend operiert. Es ist wichtig zu betonen, dass Brustkrebstherapie immer im Rahmen eines multidisziplinären Teas erfolgen muss, wenn sie erfolgreich sein soll. Das bedeutet die Zusammenarbeit von ÄrztInnen, PflegerInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, ErnährungsberaterInnen und SeelsorgerInnen, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen.
Ist der Tumor entfernt, wird in den meisten Fällen noch eine medikamentöse und/oder Strahlentherapie angeschlossen, um ein Wiederauftreten der Erkrankung möglichst zu verhindern. Ist diese Akutbehandlung abgeschlossen, wird für jede Patientin ein maßgeschneidertes Nachsorgepaket geschnürt. Bei manchen Formen des Brustkrebs ist etwa eine mehrjährige medikamentöse Therapie sinnvoll. In anderen Fällen kann es ausreichen, in regelmäßigen Abständen zu Nachsorgeuntersuchungen zu gehen. Insgesamt aber gilt: Wer regelmäßig zur Mammographie geht, hat – im Falle des Falles  sehr gute Chancen auf Heilung.

Weitere Informationen: www.brustzentrum-schwaz.at

Ankündigung

Das nächste Mini-Med-Studium findet am 19.10. zum Thema "Infektionserkrankungen und Immunsystem – Von Bakterien, Viren bis hin zu Parasiten" mit Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Medizinische Universität Innsbruck. Der Vortrag findet wieder im Sandoz Visitor Center in Kundl statt. Beginn ist um 19 Uhr. Eintritt ist frei. Aufgrund von begrenzter Sitzplatzanzahl bitten wir Sie, rechtzeitig vor dem Vortrag anwesend zu sein.

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