Beitrag zu einem schönen Ortsbild

- <b>Leila und Gina</b> gehen unglaublich gerne in der Natur spazieren, ihr Herrchen hat immer ein Gassisackerl mit dabei.
- Foto: Melanie Haberl
- hochgeladen von Dagmar Knoflach-Haberditz
Die Gemeinden können für Hunde eine eigene Steuer einheben. Diese variiert beträchtlich.
BEZIRK (dk). Im zweiten Teil unserer Serie "Gemeinderanking 2015" dreht sich alles um den Hund. Wir vergleichen den Umgang unserer 43 Gemeinden mit der Hundesteuer.
Große Unterschiede
In den Gemeinden herrscht keine Einigkeit darüber, wie hoch die Hundebesitzer für ihre Haustiere in die Tasche greifen müssen. Der Durchschnittswert liegt bei 55,78 Euro. Die Bandbreite reicht dabei von 0 Euro in Rohrberg bis zu 125,17 Euro in Gerlos für den Ersthund.
Von Seiten der Gemeinde Rohrberg heißt es: "Wir sind eine Berggemeinde und die meisten Hunde sind Wach- oder Berufshunde und sind sowieso befreit. Für die wenigen Hunde, die es sonst noch gibt, rentiert es sich nicht, eine Hundesteuer einzuheben, denn damit sind ja auch Verpflichtungen der Gemeinde verbunden. Wir haben kein gravierendes Problem mit den Hunden." Auch sehr günstig ist es in den Gemeinden Stummerberg, Zellberg, Gerlosberg, Weer und Schlitters. "Wir haben nur wenige Hunde, das war immer schon so. Wenn es einmal mehr werden sollten, werden auch wir teurer werden müssen. Wir investieren das Geld in die Hundesackerl, die sich jeder Hundebesitzer auf der Gemeinde abholen kann", erklärt Andreas Fankhauser, Bürgermeis-ter von Zellberg. In der Gemeinde Ried im Zillertal kostet die Hundesteuer 50 Euro. Für Hunde mit nachgewiesener Prüfung werden 7,20 Euro nachgelassen.
Aufwand ist hoch
"Der Aufwand der Gemeinden ist kein geringer. Wir verdienen uns keine goldene Nase an der Hundesteuer, wie es oft behauptet wird", erklärt Wolfgang Stöckl, Amtsleiter von Mayrhofen. Mit den Geldern, die eingehoben werden, werden Gassisäcke und die dazugehörigen Systeme angeschafft. Auch Mathias Eberl, Bürgermeis-ter von Finkenberg, argumentiert in dieselbe Richtung: "Wir haben sehr viele Hunde in der Gemeinde und müssen überall die Gassi-systeme aufstellen. Die Erhaltung, die Müllentsorgung und die Anschaffung kosten sehr viel, das ist mit der Hundesteuer längst nicht abgedeckt."
Zweithunde kosten mehr
In vielen Gemeinden beträgt die Hundesteuer ab dem zweiten Hund mehr. Die Erhöhung kann lediglich ein paar Euro betragen, wie in Eben a.A., wo die Steuer für den Ersthund 81 Euro und für jeden weiteren Hund 97 Euro beträgt. Manchmal kann die Steuer für die weiteren Hunde bis zu 100 % mehr betragen, wie etwa in Buch i.T. (60/120 Euro) oder in Mayrhofen (100/200 Euro).
Wach- und Berufshunde
Im Tiroler Landesgesetz ist geregelt, dass für Wach- und Berufshunde ein begünstigter Steuersatz von maximal 45 Euro eingehoben werden darf. Die Gemeinde Weer geht hier zum Beispiel einen Schritt weiter und berechnet für Wach- und Blindenhunde nur 15 Euro. Der erste normale Hund kostet hier 30 Euro, jeder weitere 50 Euro. "Für alle weiteren Hunde hat die Gemeinde die Befugnis, je nach Bedarf die Höhe der Steuer selbst zu bestimmen", erklärt Maria Luise Berger von der Abteilung Gemeinden im Land Tirol.
Sauberes Ortsbild
Bei Nachfrage bei verschiedenen Gemeinden wurde die Tendenz klar hörbar, dass es seit der Einführung der Hundesteuer und der damit verbundenen Aufstellung der Gassisackerl zu einer bedeutenden Verbesserung in der Schönheit des Ortsbildes kam. Auch beim Lokalaugenschein auf beliebten Wegen in den Dörfern sagen die Spaziergänger: "Früher musste man hier fast schon Tempelhüpfen zwischen den Trümmerln, jetzt ist das nur noch vereinzelt. Ein paar Unbelehrbare wird es immer geben."
Einen großen Beitrag leisten hier die Gassisackerl, die z.B. von der Firma Naturabiomat aus Schwaz bezogen werden. Die berühmten Sackerl sind aus Maisstärke und somit vollkommen natürlich abbaubar. "Von Österreich heruntergebrochen auf den Bezirk Schwaz kann davon ausgegangen werden, dass der Verbrauch im Bezirk bei ca. 2,5 Millionen Stück im Jahr liegt. Aufgrund der immer größer werdenden Mikroplastik Thematik in unseren Gewässern, steigen immer mehr Gemeinden auf biologisch abbaubare Gassibeutel um, welche Maisstärke enthalten. Wichtig ist, dass ein solcher biologisch abbaubarer Gassibeutel keinesfalls dem Bioabfall zugeführt wird. Dieser gehört in den Restmüll. Sollte ein Bürger mal einen solchen Beutel in der Natur hinter einer Wurzel, Strauch oder dgl. legen, dann verrottet dieser im Normalfall in wenigen Monaten. Ein aus PE (Polyethylen) hergestellter Gassibeutel hat eine Haltbarkeit von bis zu 400 Jahren", erklärt Christian Reinecke von der Firma Naturabiomat.
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