Das höchste Gut in der Gemeinde

BEZIRK (dk). Der Tiroler Durchschnittsbürger verbraucht im Schnitt 50 m³ Wasser im Jahr. Eine ganz schöne Menge, für die in den meisten Orten die Gemeinde selbst zuständig ist. Die Gemeinden in unserem Bezirk sind sehr darum bemüht, besonders die Wasserkosten für die Bürger so günstig wie möglich zu halten. Dass es dennoch Unterschiede in der Preisgestaltung für die Wasseranschlusskosten, die Wasserbenützungskosten und die Mieten für die Wasserzähler gibt, das zeigt unser Ranking.

Andere Bemessung

Was die Wasseranschlussgebühren betrifft, so wird in den meisten Gemeinden per m³ der Bemessungsgrundlage gemessen. Nach diesen Kriterien kann man sehen, dass die Gemeinde Wattens mit nur 1 Euro am billigsten abschneidet, wohingegen Stans mit 2,71 Euro am teuersten ist. "Uns ist es wichtig, in erster Linie den Familien entgegenzukommen. Wasser kostet einiges an Geld und wir wollen den Menschen hier unter die Arme greifen. Aber nur weil es bei uns günstig ist, geht es nicht auf Kosten der Qualität. Wir haben in den letzten Jahren Millionen in die Sicherheit und Qualität unserer Wasserversorgung investiert", kommentiert Thomas Oberbeirsteiner, Bürgermeister von Wattens, ihre Top-Platzierung bei den Wasseranschlussgebühren. Die Gemeinden Achenkirch, Jenbach, Pill, Rohrberg, Tux, Vomp, Wattenberg und Zellberg berechnen die Anschlusskosten noch per m² der Geschossfläche oder der Wohnfläche, hier unterscheidet sich die Berechnung von Ort zu Ort.

Wasserbenützungsgebühr

Die Wasserbenützungsgebühren bewegen sich in den 43 Gemeinden unseres Erscheinungsgebietes zwischen 1,20 Euro in Schwaz und 41 Cent in Buch in Tirol, Stans und Weer. "Wir haben 2004 sehr viele eigene Quellen gefunden und mit sehr günstigen Investitionen gebaut. Dadurch können wir an die Haushalte einen sehr günstigen Wasserpreis weitergeben. Letztes Jahr waren wir sogar bei nur 36 Cent, auf Drängen der BH mussten wir allerdings den Tarif anpassen. Wir müssen dafür kämpfen, dass die Wasserhoheit bei den Gemeinden bleibt – Stichwort Freihandelsabkommen", appelliert Otto Mauracher, Bürgermeister von Buch in Tirol.

Zählermieten

Bei den Zählermieten sieht man deutliche Unterschiede in der Preisgestaltung. Viele Gemeinden staffeln ihre Preise für die Zählermieten je nach Wasserverbrauch. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde hier immer der niedrigste Wert verwendet. In Kolsass wird von der Gemeinde der Service eingerichtet, dass die Bürger die Wasserzähler mietfrei erhalten. In Uderns und Pill werden die Wasserzähler nicht vermietet, sondern jeder Benutzer kauft sich einen eigenen Zähler, der jährlich geeicht wird. Kolsassberg, Mayr-hofen und Stummerberg haben gar keine Wasserzähler.

Genossenschaften

In Mayrhofen, Stumm und Stummerberg liegt die Besonderheit einer Wassergenossenschaft vor. Hier wird das Wasser nicht über die Gemeinde, sondern eben über eine historisch gewachsene Genossenschaft abgerechnet. Ein direkter Vergleich mit den anderen Ortschaften ist hier nicht möglich, da hier nicht nach Kubikmetern bemessen wird, sondern nach einem eigenen System nach Punkten bzw. nach Wassereinheiten. "Bei uns gibt es das schon ewig. Im Vergleich zu anderen Gemeinden kann man vorsichtig sagen, dass die größeren Wasserverbraucher im Vorteil sind. Die normalen Wasserverbraucher mit etwa 50 m³ Wasser liegen so in etwa bei 80 Cent bzw. leicht darunter", erklärt Alois Fasching, Bürgermeister von Stumm.