Land in der Zwickmühle

BEZIRK (fh). Mit der Festlegung der neuen Gefahrenzonenpläne für Fließgewässer hat sich die Tiroler Landesregierung eine Monsteraufgabe gestellt und gleichzeitig Gemeindebürger sowie Unternehmer quer durch das Land Tirol gegen sich aufgebracht. Kurz zur Erinnerung: Die Festlegung der Gefahrenzonen im Falle eines Jahrhunderthochwassers basiert auf fixen mathematischen Berechnungen des Landes und von Seiten der Beamtenschaft wurde signalisiert, dass es hier keinerlei Verhandlungsspielraum gibt. Eine bittere Pille für zahlreiche Privatpersonen sowie Unternehmen – Ihre Gebäude bzw. Grundstücke liegen nun plötzlich in der sogenannten roten Zone und das heißt bauen bzw. erweitern ist hier nicht oder nur unter Einsatz erheblicher finanzieller Mittel erlaubt.

Es geht um`s Geld

Hintergrund für die neuen Gefahrenzonenpläne ist eine EU-Richtlinie die darauf abzielt, dass die Mitgliedstaaten das Hochwasserrisiko verringern um Kosten zu sparen. Der Bund hat knapp elf Millionen Euro pro Jahr für den Hochwasserschutz budgetiert, das Land und die Gemeinden ungefähr gleich viel. Der Beitrag der Gemeinden ist allerdings weit geringer als jener des Landes. Bund und Land wollen sich im Bezug auf etwaige Schadenersatzzahlrungen absichern und weisen somit neue Gefahrenzonen aus um im Schadensfall einen Teil der Verantwortung abzugeben.

WK ortet Fehler

Von Seiten der Wirtschaftskammer betrachtet man die neuen Gefahrenzonenpläne des Landes äußerst kritisch und weißt auf Fehler in dem von steirischen Technikern erstellten Gutachten hin. "Es gibt in den Berechnungen des Landes krass Widersprüche und es stellt sich auch die Frage wer Unternehmen bzw. Häuser noch versichert bzw. versichern kann wenn man plötzlich in der roten Zone liegt. Es ist hier auch in Sachen Kommunikation von Seiten des Landes einiges schief gelaufen denn es kann nicht sein dass das in Stein gemeißelt ist", erklärt ein Vertreter der Wirtschaftskammer.
Mittlerweile hat sich die sogenanne IG-Inntal (Arbeitnehmern, AN-Vertreter, Privatpersonen) formiert die eine Überarbeitung der Gefahrenzonenpläne fordert. Diese Überarbeitung ist im Oberland (Bezirk Imst) bereits passiert. Unter anderem weiss auch der zuständige Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter über die Problematik Bescheid.

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