Märchenstunde in der Bauernkuchl: Tischlein Deck Dich

Das Stück "Tischlein Deck Dich" wurde von Anton und Andreas Ritter, Enkel und Großvater, anhand des gleichnamigen Märchens der Gebrüder Grimm geschrieben. Nachdem sich drei Erwachsene und neun Kinder aus dem Dorf, auf die lange Probenzeit von fast 4 Monaten (2 mal wöchentlich!) und die sonntäglichen Aufführungstermine eingelassen haben, konnte das Projekt starten. Markus Völlenklee, Obmann der Telfer Volksschauspiele, wurde gefragt, ob er nicht einmal auf einer Probe vorbeischauen könnte - jetzt hat er die Regie übernommen. Das ist für die Schauspieler anstrengend, aber auch motivierend und lustig.

Bei der Gestaltung der Bühne haben alle Hand angelegt. Familie Ritter, Markus Völlenklee und unsere Wirtin im Stück; sie ist, Gott sei Dank, eine gelernte Tischlerin. Aber auch unerwarteter Beistand ist uns zugeflogen. Die Schwazer Malerin Margit Aschenwald hat uns für die Hütte der armen Schneiderfamilie die Hennen gemalt, den Hahn und den Fuchs. Ernst Reyer, bekannter für seine abgründigen Zeichnungen, hat uns die Stadt gezeichnet, in der die drei Brüder ihre Lehrjahre bestehen und bestohlen werden.
Für die Kostüme und Requisiten wurden die Dachböden von Verwandten und Bekannten geplündert, Golddukaten für den berühmten Goldesel mussten beschafft werden und natürlich die Speisen für das gedeckte Tischlein.
Barbara Pichler, die Inhaberin des Frisiersalons „Barbara“ im Nachbargebäude der Bauernkuchl ist eigens nach Innsbruck ins Landestheater gefahren und hat sich vom Chefmaskenbilder Rudi Sieb, Tipps geholt, wie man aus einem Kind eine Ziege bzw. einen Esel macht und ihre Kenntnisse im Bart-Kleben aufgefrischt.

Klar: Ohne die Kontakte von Markus Völlenklee, sein Können und sein Engagement für unsere kleine Laienbühne wäre einiges so nicht möglich gewesen, aber wenn nicht alle zusammenhelfen, nützt auch das nichts.

Im Bauernkuchl-Theater arbeiten alle ehrenamtlich – so viel Einsatz ist nicht selbstverständlich. Neben Beruf, eigenem Unternehmen, der Schule und diversen Freizeitverpflichtungen wie Feuerwehr, Sport- und Sozialvereinen das Theaterspielen unterzubringen ist oft schwierig. Aber: Wer wirklich will, findet die Zeit.