"Nichts wird dem Zufall überlassen"

2Bilder

MAYRHOFEN/ROTHOLZ (fh). Als im vergangenen Sommer die Meldung kam, dass der Energiekonzern Verbund einen unterirdischen Wasserstollen durch das Zillertal inklusive Kraftwerk in Rotholz plant war der der Aufschrei groß und die Gerüchtküche begann zu brodeln. Vielfältigste Meinungen bzw. Stammtischweisheiten gehen bis heute die Rund und dieser reichen bis hin zu Phantasien über die Trockenlegung des Ziller. Die BEZIRKSBLÄTTER haben Projektleiter Marco Fiegl zu einem Gespräch in die Redaktion eingeladen um den Ist-Stand des Projektes abzufragen und zu sehen wie weit man bereits ist und das Ergebnis ist durchaus überraschend.

Zur Erinnerung

Der Verbund prüft die Möglichkeit eines 27 Kilometer langen Stollens sowie den Bau eines Kraftwerkes in Rotholz. Eine Bauvorhaben das vorerst mit einer Summe von 600 Millionen Euro veranschlagt wurde doch ob das Projekt überhaupt kommt ist alles andere als sicher. "Wir stehen mit der Grundlagenerhebung erst am Anfang und es wäre äußerst unseriös an die Öffentlichkeit zu gehen und zu sagen wie das Projekt konkret aussieht. Was wir derzeit tun ist eine Grundlagenerhebung nach der UVE-Methodik (Umweltverträglichkeitserhebung) und dabei wird wirklich nichts dem Zufall überlassen", erklärt Marco Fiegl. "Der Kriterienkatalog für diese Datenerhebungen ändert sich laufend und wir müssen alle Fachbereiche von Ökologie über Archäologie bis hin zur Zooologie berücksichtigen – soll heißen wenn wir im Zuge unserer Erhebungen herausfinden, dass es, überspitzt gesagt, eine neue Fledermausart im Zillertal gibt, die durch unser Projekt gefährdet wäre, müssten wird das in der Planung berücksichtigen", so der Projektleiter.

Wasserrahmenrichtlinie

Was im Bezug auf das Projekt Rotholz ein Problem darstellt sind die nicht vorhandenen gesetzlichen Vorgaben im Bezug auf die sogenannte Wasserrahmenrichtlinie der EU. "Es wäre noch verfrüht über Wassermengen zu reden da die Vorgaben des Gesetzgebers fehlen aber wenn ich höre, dass hier von der Trockenlegung des Zillers geredet wird muss ich mich schon sehr wundern. So etwas ist absolut undenkbar und das möchte ich an dieser Stelle nochmal ganz besonders betonen. Die Erhaltung des Landschaftsbildes sowie das Trinkwasser haben bei einem derartigen Projekt absolute Priorität. Es ist nicht sicher ob das Projekt Rotholz überhaupt realisiert wird aber bis Mitte 2015 wissen wir mehr", erklärt Marco Fiegl.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schwaz auf MeinBezirk.at/Schwaz

Neuigkeiten aus Schwaz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksBlätter Schwaz auf Facebook: MeinBezirk.at/Schwaz - BezirksBlätter

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schwaz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.