Energiewirtschaft
PV-Ausbau: TIWAG und Land Tirol holt Gemeinden und Bauern ins Boot
Der Landesenergieversorger TIWAG lud kürzlich zu einem Pressegespräch in die Gemeinde Stans, denn dort errichtete das Unternehmen eine 500 qm große PV-Anlage auf dem Dach des Vereins- bzw. Gemeindezentrums. Das Potenzial für Sonnenstrom in der Region ist hoch und nachdem man kürzlich für die Privathaushalte einen Anreiz geschaffen hat, will man nun auch Gemeinden und die Landwirtschaft ins Boot holen.
STANS (fh). Über den sogenannten TIWAG-Sonnenfonds können nun auch Gemeinden und die Landwirtschaft attraktive Modelle nutzen um eine PV-Anlage zu errichten. Die Gemeinden oder Landwirte können entweder eine Anlage von der TIWAG kaufen oder pachten um den Strom für den Eigenbedarf zu decken", erklärt TIWAG Vorstandsdirektor Thomas Gasser. Man will die Energiewende schaffen, aber es gibt noch viel zu tun, denn vor allem der Ausbau der Netzinfrastruktur hinkt hinterher. "Der Fokus im Bezug auf die PV Anlage liegt definitiv auf der Deckung des Eigenbedarfs. Wir hatten in letzter Zeit eine Art Goldgräberstimmung was die Errichtung von PV-Anlagen betrifft und zwar aufgrund der hohen Einspeistarife. Eine PV-Anlage soll ein sinnvolle Ergänzung sein und das Potenzial auf Fassaden und Dächern ist extrem hoch", erklärt LH-Stv. Josef Geisler.
Realismus in Sachen Strom
Mit dem Sonnenfonds der TIWAG will man zwar den Ausbau der Photovoltaik im Land vorantreiben, weiß allerdings sehr wohl, dass dies nicht von heute auf morgen geht. "Wir produzieren immer noch sehr viel Strom zu einer Zeit wo wir ihn nicht brauchen und solange wir hier die Speicherproblematik nicht gelöst haben muss man realistisch bleiben. Allein in Sachen Netzausbau bräuchten wir derzeit ca. 1,5 mal soviele Transformatoren wie wir aktuell haben und dass das nicht innerhalb von ein, zwei Jahren geht ist klar. Das hängt unter anderem auch mit dem Mangel an Arbeitskräften zusammen", erklärt Thomas Gasser.
Was die Gemeinde Stans betrifft ist man jedenfalls mit dem aktuellen Projekt auf einem guten Weg und will weiter auf Sonnenenergie setzen: "Das konkrete Ziel in unserer Gemeinde ist, die PV-Produktion auf bis zu 65 Prozent des Gesamtenergiebedarfs der gemeindeeigenen Anlagen auszubauen", erklärt Bürgermeister Michael Huber. LHstv. Geisler erklärt weiters, dass vor allem das Potenzial auf Parkflächen und Dächern sehr hoch ist und man dieses nutzen will. Den Verbau von landwirtschaftlichen Flächen mit PV-Modulen lehnt der stellvertretende Landeschef ab.
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