Einsätze am Fließband
"Stammkundin" hält FF Wattens auf Trab

Kommandant Martin Schrott ist über die Daueralarmierung verärgert. Die Handhabe dagegen ist begrenzt.  | Foto: ZOOM-Tirol
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  • Kommandant Martin Schrott ist über die Daueralarmierung verärgert. Die Handhabe dagegen ist begrenzt.
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WATTENS (fh). Das Feuerwehrwesen im gesamten Land Tirol basiert auf Freiwilligkeit und wer Florianijünger ist weiß, dass man jederzeit zum Einsatz gerufen werden kann. Was die FF Wattens jedoch seit Februar erlebt strapaziert die Nerven der Feuerwehrjünger aufs Äußerste. Zu nicht weniger als 40 Einsätzen ist man bis dato ausgerückt und der Grund dafür ist eine offenbar kranke, alleinstehende Frau, welche mit ihrem Hund in einer Wohnung in Wattens lebt.

Der langjährige und erfahrene Kommandant Martin Schrott erklärt die Situation wie folgt:

"Die Dame alarmiert uns immer wieder über die Leitstelle und meldet ein Brandgeschehen, oder Rauchentwicklung und es stellt sich immer heraus, dass es ein Fehlalarm ist. Zu Beginn der Alarmierungen sind wir immer in voller Besetzung ausgerückt doch mittlerweile fahren wir nur noch mit dem Kommandofahrzeug hin um dann wieder einmal eine Fehlalarmierung festzustellen"

, so Schrott.

Viel Arbeit für Einsatzkräfte

Zusätzlich zur Feuerwehr wird auch die Polizei alarmiert und wenn z.B., was auch schon vergekommen ist, ein Gasaustritt von der Dame gemeldet wird, muss das Mehrparteienhaus in dem sie wohnt evakuiert werden.

"Für uns ist das extrem anstrengend und zeitraubend denn wir haben die Verpflichtung, dass wenn wir über die Leitstelle alarmiert werden, den Einsatz abzuwicklen und auch zu protokollieren. Das bedeutet Schreibarbeit und außerdem ist es so, dass wir die Alarmierungen ja nicht nur untertags bekommen sondern die Dame zu jeder Tages- und Nachzeit anruft"

, so der Kommandant.

Kaum Handhabe

Trotz der Tatsache, dass man schon versucht hat die Dame mit Hilfe von Einweisungen bzw. Institutionen dazu zu bewegen keine Alarmierungen mehr zu tätigen, blieb man bisher erfolglos. Sofern keine Gefährdung Dritter besteht hat man auch rechtlich kaum Handhabe die kranke Frau von ihrem Tun abzuhalten.

"Ich muss sagen, dass die Frau, wenn wir vor Ort sind, immer sehr kooperativ ist und sich nie aggressiv verhält. Nichtsdestotrotz ist es für uns an der Grenze der Belastbarkeit und die Gemeinde Wattens wird nun die Einsätze für Fehlalarmierungen an die Frau weiterverrechnen um zumindest die Kosten abzugelten. Ob es was bringt ist eine andere Frage"

, so Kommandant Martin Schrott.

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