„Zeit für Taten“ – die neue Straßenbauvariante Umfahrung Fügen wurde präsentiert

LHstv Josef Geisler im Bild links präsentiert gemeinsam mit Bgm Mag Dominik Mainusch die Grüne Variante Umfahrung Fügen
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Die Aula der Neuen Mittelschule Fügen war am Abend des 15. Mai 2017 bis auf den letzten Sitz-und Stehplatz ausgelastet, denn es sind etwa an die 300 Personen zur öffentlichen Gemeindeversammlung gekommen, um sich über das seit nunmehr fast 40 Jahren diskutierte Straßenthema „Umfahrung Fügen“, welches nunmehr in die finale Phase der Planung kommt, zu informieren. Bürgermeister Mag Dominik Mainusch und Prozessbegleiter Dr Ulrich Müller konnten dazu den Tiroler LHstv und Straßenreferenten Josef Geisler und mehrere Techniker aus dem Bereich Straßenplanung beim Amt der Tiroler Landesregierung in Fügen begrüßen. In seinem Einleitungsreferat betonte Bgm Mainusch, dass die Staubelastung in den letzten Jahren in der Gemeinde Fügen unerträgliche Ausmaße angenommen habe und es jetzt umso wichtiger sei, endlich effektive Maßnahmen zu setzen, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Er verstehe zwar alle Einwände, insbesondere jene von betroffenen Grundbesitzern und wirtschaftlichen Unternehmungen welche beim Bau einer Straße betroffen sind, gebe aber zu bedenken, dass er Bürgermeister für die ganze Bevölkerung sein wolle und vor allem kein Interessenvertreter Einzelner, so Mainusch. Nach etwa 40 Jahren Planungsphase, bei der es an die 20 immer wieder gefasste, verworfene oder aufgehobene Beschlüsse im Gemeinderat gegeben habe, sei es nun an der Zeit, den vielen Worten Taten folgen zu lassen. Die Gemeinde Fügen habe nun unter Einbindung der betroffenen Anrainer entlang der B 169 eine Variante erarbeitet, welche endgültig zur Umsetzung gelangen solle und im Juni 2017 wird der Gemeinderat diesbezüglich eine Entscheidung treffen, so der Bürgermeister.

Bei einem von den Arbeitsgruppen - bestehend aus betroffenen Anrainern - seit dem 12.9.2016 erarbeitetem Papier wurden schließlich 11 gelbe und 9 grüne Varianten ausgearbeitet, besprochen und in stundenlangen Sitzungen verglichen, wobei man sich letztendlich auf die grüne Variante geeinigt habe, so Prozessbegleiter Dr Ulrich Müller. Alle Varianten hatten das unbedingte Ziel, den Stau zu reduzieren, die Verkehssicherheit zu erhöhen, vor allem an den neuralgischen Punkten Fügen Nord, Bahnhof, Abbieger Anbindung Hart, Minimierung der Trennwirkung der B 169 und der Zillertalbahn, sowie Minimierung der Lärmbelästigung. Als Kriterien waren naturgemäß Grund und Bodenverbrauch, die Umsetzbarkeit (einfach, schnell, kosteneffizient, nachhaltig), die Wirtschaftlichkeit, Verkehrssicherheit, Naturschutz, Umwelt, Lärm etc um nur einige zu nennen, maßgeblich. Bei einer durchgeführten Abschätzung des Verkehrsverlagerunspotentiales durch das Büro Dipl Ing Hirschhuber aus Hall i.T. wurde erhoben, dass auf der Nordsüdachse der B 169 jedenfalls eine Verkehrsverlagerung auf die geplante Umfahrungsstraße in der Größenordnung von 15.000 Kfz zu erwarten sei. Auf der Harter Straße im Ortszentrum Fügen sei mit einer Verringerung des Verkehrsaufkommens von ca 3.000 Kraftfahrzeugen zu rechnen.

Und so sieht die grüne Variante aus.

Die bestehende B 169 Zillertalstraße im Ortsgebiet entlasten und auf die andere, die östliche Seite der Zillertalbahn verlegen. Gegenüber den alten Planungen neu ist ein Kreisverkehr in Fügen Nord, unter dem die B 169 durchführt und der auch die Gewerbeflächen bei der „Zillertaltenne“, sowie die landwirtschaftlichen Gründe Richtung Ziller erschließt. Verbessert wird auch der Lärmschutz. Von der Gesamttrassenlänge von 2.200 Meter sind 460 Meter als Unterflur ausgeführt, 450 Meter Absenkungsbereiche und 750 Meter mit Lärmschutz versehen. Vier Eisenbahnkreuzungen werden eingespart.

Die bestehende B 169 wird zu Gemeindestraße. Der Knoten Fügen Mitte auf Höhe von Möbel Wetscher funktioniert ebenfalls als Vollanschluss, d.h. dass Auf-und Abfahrten in alle Richtungen möglich sind. Der von der Gemeinde Fügen beigezogene Experte Helmut Hirschhuber vom Ingenieurbüro für Verkehrswesen Huter-Hirschhuber erwartet sich, wie bereits erwähnt 15.000 Kfz pro Tag weniger auf der bisherigen B 169. Durch die Verlagerung des Durchzugsverkehrs sei eine wesentliche Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich von Hauptkreuzungen und dem Schutzweg am Bahnhof zu erwarten. Nachdem sich der Vekehrsausschus bereits für das Projekt ausgesprochen hat, will Bgm Mainusch nun den Gemeinderat befassen und auf Basis eines positiven GR-Beschlusses wolle das Land die Detailprojektierung ausschreiben, so die künftige Vorgangsweise. Nach etwa 1-jähriger Detailverhandlungsphase (Grund, Wasser et.), könnte der Baubeginn dann in etwa 2 Jahren erfolgen.
Jedenfalls nicht erfreut über die zu beschließende grüne Variante der Umfahrung Fügen sind Gemeindevorstand Manfred Zeller - er ist direkt betroffener Anrainer und hat seine Argumente gegen die grüne Variante auch in den Arbeitsgruppensitzungen vorgebracht - Ortsbauernobmann und Gemeinderat Alois Huber, sowie vermutlich einige an der B 169 situierte Gewerbebetriebe. Für Ortsbauernobmann Huber spreche der enorme Grundverbrauch gegen diese Variante. Für den Obmann der Ersten Ferienregion Fügen Kaltenbach Ernst Erlebach sei die zu beschließende Variante auf jeden Fall zukunftsweisend und vor allem auch mit dem Neubau der Spieljochbahn würden neue Verkehrsbelastungen entstehen, welche zu minimieren seien.
Die vorgestellte Variante „Grün“ sei auf jeden Fall ein großer Gewinn für die Flüssigkeit des Verkehrs und vor allem für die Sicherheit, befanden LHstv Josef Geisler und Bgm Dominik Mainusch abschließend unisono.

Siehe auch Video unter:
http://www.tt.com/politik/landespolitik/12985633-91/gr%C3%BCne-variante-f%C3%BCr-b169-l%C3%A4sst-einige-rotsehen.csp?tab=video

Wo: Neue Mittelschule 1, Fügen auf Karte anzeigen
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