Bürgerforum in Fügen - Bürgermeister informiert über diverse Vorhaben
Fügen ist finanziell gut aufgestellt - Der Bau der B 169 wirft noch immer Fragen auf

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Am 10. Oktober 2018 hat Bürgermeister LAg Mag Dominik Mainusch die Fügener Bevölkerung zu einem Bürgerforum in die Aula der Neuen Mittlschule eingeladen und viele Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen an dieser „Gemeindeversammlung teil. In seinem Rückblick seit der Versammlung im Jahr 2017 und in einem Ausblick über geplante Vorhaben informierte der Bürgermeister über aktuelle Themen. Fügen sei mit derzeit über 4.500 Einwohnern die größte und vor allem auch eine finanzstarke Gemeinde im Zillertal und es gab in den letzten 5 bis 10 Jahren laut Einwohnermeldeamt viele Neuzugänge von EinwohnernInnen. Das bedeute für die Gemeinde aber auch, dass Aufgaben in Bezug auf Infrastruktur und Versorgung der Bevölkerung, wie z.Bsp die Sicherstellung oder Neuerrichtung der Wasser-und Kanalanlagen, der Unterbringung von Kindern in den öffentlichen Einrichtungen wie Kindergarten und Schule usw, nicht kleiner werden. Die Baudichte nehme ebenfalls rasant zu und da sei es nur logisch, dass diesbezügliche Versorgungseinrichtungen geschaffen werden müssen.
Auf einen Faktor wolle Bgm Mainusch aber besonders hinweisen. Fügen sei, was den Verschuldugsgrad betreffe, auf einem sehr guten Weg. Dieser betrage laut Prognose 2018 29,18 % und bedeute eine Verschuldung von 8, 3 Mio Euro. Das sei zumindest im unteren Drittel des Landesdurchschnittes. Diesen positiven Effekt im Finanzgeschehen habe z.Bsp auch der Verkauf der Spieljochbahn an die Familie Schultz beeinflusst. Aber nichts desto trotz werden in Zukunft die Ausgaben der Gemeinde wieder steigen, da infrastrukturelle Vorhaben, wie der Um-und Neubau der Neuen Mittelschule, die Erneuerung von Wasser-und Kanalleitungen sowie die Errichtung von Retentionsbecken im Bereich Haidach, Marienberg und beim Kreuzschmidbachl anstehen würden. Allein im Ortsteil Haidach wurde eine Summe von 1,5 Mio Euro für die Sanierung und Neuerrichtung des Wasser-und Kanalnetztes aufgewendet.  Auch beim Kindergarten in Fügen sei bereits mit einer 6.Gruppe begonnen worden und das Franziskusheim in Fügen werde ebenfalls in absehbarer Zeit seine Kapazitätsgrenze erreichen.

Größere Pläne gebe es auch für die Feuerwehr. Diese solle beim oberen Kreisverkehr im Süden von Fügen ein neues und modernes Gebäude erhalten. Thema sei auch, die Polizeistation von Strass i.Z. nach Fügen zu verlegen, weil über 70 % der Einsätze in Fügen stattfinden würden. Angedacht sei hier ein so genanntes Blaulichtzentrum. so Mainusch.

Immer eine große Freude sei für den Fügener Bürgermeister die Ehrung verdienter Sportler und Sportlerinnen. Diesbezüglich wurden Jasmin Lindner, vielfache Staats-,Europa- und Weltmeisterin im Voltigieren, Andreas Steiner, der zweifache Europa-und Vizeeuropameister im Shortcarving und Firngleiten, sowie Arnold Steiner x-facher Staats- und Europameister im Shortcarving und Firngleiten von der Gemeinde ausgezeichnet. Reinhard Wiege wurde auf Grund seiner Erfolge, Welt-und Europameister im Tischfussball, ausgezeichnet.

Die Investitionskosten für den Breitband-und Glasfaserausbau in Fügen betrugen 2 Mio Euro und es wurden ca 120.000 lfm Kabel für 2.600 Anschlussmöglichkeiten verbaut. Auf jeden Fall eine wichtige Investition in die Zukunft, wie Bgm Mainusch anmerkte.

Auch die Flüssigkeit des Verkehrs innerhalb des Dorfes wurde von Bgm Mainusch angesprochen. Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten hätten ergeben, dass sich zwar der Großteil der Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halte, aber dass es auch vereinzelt so genannte Ausreisser gebe, die exorbitant die erlaubte Höchstgeschwindigkeit überschreiten würden. Dazu regte der Bürgermeister die Aufstellung von Radarkästen an. Ein Stimmzettel konnte dazu beim Bürgerforum abgegeben werden, um die Meinung der Bevölkerung in Erfahrung zu bringen.

Das wichtigste Zukunftsprojekt sei laut Bürgermeister Mag Mainusch jedoch die Errichtung der B 169, Umfahrung-bzw Unterführung Fügen mit Anbindung nach Hart i.Z. Dieser Bau sei nunmehr so rasch als möglich umzusetzen und die Finanzierung von ca 95 Mill Euro sei gesichert. Er hoffe, bis Ende des Jahres 2018 den Baubescheid zu bekommen und als Mindestbauzeit, bei Beginn etwa Ende 2019, drei bis maximal vier Jahre zu veranschlagen. Alle Behördenverfahren seien im Gange und es gibt zur Zeit neun Einsprüche von Grundbesitzern. Er möchte aber dezidiert festhalten, dass am Bau der B 169 durch das Land Tirol kein Weg mehr vorbeiführe und für jeden Grundeigentümer, welcher in Fügen Grund abtreten müsse, ein Ersatzgrund zur Verfügung stehe. Dieser Tauschgrund betrage ca 7 ha und das sei in Tirol eher selten der Fall, dass man zur Gänze Ersatzflächen anbieten könne.
Zum Schloss Fügen führte Bgm Mainusch aus, dass man auf einem guten Weg sei, das Schloss wirtschaftlich, kulturell und touristisch zu beleben. Kulturell sei man an einer Lösung im Bereich Schauspiel, so ähnlich wie z.Bsp Steudltenn oder Stummer Schrei interessiert. Es könne natürlich nicht sein, dass das Fügener Schloss nur als Museum genutzt werde. Auch sei geplant, die Gemeindekanzleien und die Verwaltung dorthin zu übersiedeln. Auch einen Bereich Gastronomie werde es geben, wobei das alte Fidelishaus abgerissen werden wird. Eine Tiefgarage mit 90 Stellplätzen sei ebenfalls eingeplant, so Mainusch. Mit der Belebung des Fügener Schlosses wolle man auch die Marke „Fügen“ stärken und bekanntmachen und einen wirtschaftlichen Hintergrund realisieren.

Zum Thema B 169 gab es ein paar negative Wortmeldungen aus dem Publikum, insbesondere was die Kosten von 95 Mill Euro und den künftigen Effekt in Bezug auf die bekannte Staubildung im Zillertal betreffen würde. Bgm Mainusch verwies auf bereits bekannte Fakten, die nunmehr unumstösslich seien und wenn nicht jetzt, dann in den nächsten 15 bis 20 Jahren keine Straße mehr im Zillertal vom Land Tirol gebaut werden würde.

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