Int. Ladies-Cup 2011 - Hochkarätig wie nie und Eigenwerbung der Mädchen für den Damenfußball ...

Das Damenturnier war hochkarätig wie nie – und das nicht nur aufgrund des Rekord-Starterfelds von 15 Teams, von denen leider am Vormittag noch ein Team (Lohbach/Kranebitten) absagte.
Startete das Turnier vor über 7 Jahren noch als Experiment, das sich im Bierdunst von männlichen "Fußball-Experten" eher schlecht als recht gegen das öffentliche Jux-Image zu wehren versuchte, präsentierte das hochkarätige Teilnehmerfeld 2011 eine Entwicklung, die den unaufhaltsamen Erfolgslauf des Damenfußballs nicht nur mit einer beeindruckenden Teilnehmerzahl, sondern vor allem mit spielerischen Glanzvorstellungen während des gesamten Turniers dokumentierte. Und daß dabei das eine oder andere Team auch "Lehrgeld zahlte" und hauptsächlich an Erfahrung gewann, war angesichts des prominenten Starterfelds keinesfalls verwunderlich.

Mit Sonja Spieler (TSV Tettnang) und Sandra De Pol (TSV Tettnang) waren nicht nur zwei Spielerinnen der Bundesliga-Mannschaft des FC Bayern am Start, sondern auch zwei vielfache frühere Nationalspielerinnen (Sonja Spieler für Österreich und Sandra de Pol für die Schweiz). Komplettiert wurde die Damen-Fußballprominenz durch die aktuelle National-Torhüterin Anna-Carina Kristler (FC Kömmel), die ansonsten für den FC Kelag Kärnten in der österreichischen Damen-Fußballbundesliga den Kasten reinhält. Herausgekehrt wurde dieses Prominenz jedoch nur spielerisch auf dem grünen Rasen mit Riesen-Leistungen, in der 3. Halbzeit waren die Mädchen genauso in Feierlaune wie alle anderen Teilnehmerinnen und präsentierten sich bei Riesenstimmung in der Festhalle am Sportplatz teils als wahre "Feierbiester".

Sportlich sind durch Vorrunden-Ergebnisse und Turnierplan-Arithmetik bereits im Halbfinale die beiden Turnier-Favoriten TSV Tettnang (D) und der FC Kömmel (Kärnten) aufeinandergetroffen. Nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit (wobei dem TSV Tettnang in den Schlußminuten ein klarer Strafstoß vorenthalten wurde), setzten sich die Mädchen aus Kärnten rund um Jasmin Pistotnik und National-Torhüterin Anna Carina Kristler im 9-Meter-Schießen durch und zogen damit überraschend vor den favorisierten Damen mit den beiden FC Bayern-Spielerinnen in das Finale ein. Als Gegner im Finale wartete dann das Überraschungsteam aus Angerberg, das allerdings mit Nicole Billa selbst einen noch sehr jungen Star in den eigenen Reihen hatte (aktuell bei Wacker Innsbruck).

Nicole Billa war es auch, die Angerberg mit einem sehenswerten Solo gleich zu Beginn mit 1:0 in Führung brachte – eine Führung, die allerdings mit der Abgeklärtheit des starken Teams aus Kärnten mit vielen Spielerinnen aus der 2. Landesliga Süd sowie eben National-Torhüterin Kristler nicht halten sollte. Bis zum Schlußpfiff drehten die Mädchen aus Kärnten den knappen Vorsprung von Angerberg noch in einen knappen 2:1 Turniersieg für den FC Kömmel um und holten sich so erstmals den Ladies-Cup Titel des mittlerweile mehr als anerkannten Damenfußball-Events.

Die Mädchen des Veranstalters Stans landeten schlußendlich auf dem 13. Platz, die Mädchen des Lokalrivalen Vomp (die wie Stans im Herbst in die TFV-Meisterschaft einsteigen wollen), erreichten bei ihrem ersten Antreten Platz 11.

Ein interessantes Highland am Rande gab es dann am Abend bei den Feiern in der Festhalle. Die beiden FC-Bayern-Spielerinnen des TSV-Tettnang waren von der Vorstellung des Angerberger Riesentalents Nicole Billa überaus angetan und prophezeiten der 15-jährigen eine große Zukunft im Damenfußball bei entsprechender Ausbildung bzw. professionellem Umfeld. Deswegen wurde trotz der Riesenstimmung vorerst einmal die Kontaktdaten ausgetauscht, um in Richtung FC Bayern in Kontakt zu bleiben. Vielleicht wurde so durch Zufall beim Int. Ladies-Cup 2011 sogar der Grundstein für einen Transfer zum Vorzeige-Club Deutschlands gelegt.

Daß die Top-Leistungen der Mädchenteams während des Turniers nicht jene Zuschauer-Resonanz bekamen, die dem Gezeigten eigentlich entsprach, dürfte wohl hauptsächlich am diesmal doch eher unwirtlichen Wetter gelegen haben - wenngleich sich wohl so mancher lokaler Fußball-Fan im Nachhinein ärgern wird, daß er bei diesen Riesenspielen der Mädchen nicht live dabei war. Allen wettertechnischen Unbillen zum Trotz gelang dem SV DARBO STANS sowie den AH-Stans einmal mehr ein durchwegs sauber organisiertes Turnier, das hoffentlich erneut den Stellenwert des Damenfußball einen Schritt weiter gebracht hat.

Alle Einzelergebnisse und Tabellen, aber auch jede Menge Fotos des Turniers sowie der anschließenden Ladies-Night sind auf der Website des SV DARBO STANS unter www.svstans.com zu finden.