Keine Ampel!
Experten bringen neue Maßnahmen für Klein-Neusiedl ins Spiel

- Experten erteilen einer Ampel eine klare Absage. Dafür sind andere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im Gespräch.
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Die Forderung nach einer Ampelanlage vor der Volksschule Klein-Neusiedl beschäftigt weiterhin Gemeinde, Eltern und das Land Niederösterreich. Nachdem im Juni über 200 Unterschriften an Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) übergeben wurden, fand am heutigen Dienstag eine Verkehrsberatung mit Experten des Landes statt.
KLEIN-NEUSIEDL. Vor Ort waren Stefan Koschatko und Stephan Mayrhofer von der Abteilung Landesstraßenplanung und Franz Gausterer von der NÖ.Regional.GmbH des Landes Niederösterreich, um sich ein genaues Bild der Situation zu machen. Bürgermeister Robert Szekely (SPÖ) sowie MeinBezirk Schwechat Redakteur Alexander Paulus begleiteten den Termin.
Ampel aus verkehrstechnischer Sicht nicht erforderlich
Die Gemeinde hatte bereits vor zwei Jahren das Anliegen an das Land herangetragen. In der Folge wurde im September 2023 eine Verkehrszählung am Schutzweg vor der Volksschule durchgeführt – inklusive Erfassung der Kfz- und Fußgängerfrequenzen sowie einer Geschwindigkeitsmessung. Die Auswertung erfolgte nach den Richtlinien für das Straßenwesen (RVS), die klare Einsatzkriterien für die Errichtung von Schutzwegen bzw. Ampeln definieren.

- Laut den Experten könnte eine Ampel sogar einen negativen Effekt bewirken. Anstelle dessen sind die Verbesserungen der Sichtbeziehung sowie Maßnahmen zur Eröhung der Aufmersamkeit im Bereich des Schutzweges im Gespräch.
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Laut diesen Richtlinien ist eine Ampel dann gerechtfertigt, wenn während der maßgeblichen Spitzenstunde eine gewisse Anzahl an Fußgängern den Schutzweg überquert. Diese Zahl wurde laut Experten bei weitem nicht erreicht. Überdies sei die durchschnittlich gemessene Geschwindigkeit der Fahrzeuge mit rund 51 km/h unter dem österreichweiten Durchschnitt (56 km/h) gelegen – was für die Verkehrssicherheit grundsätzlich positiv sei.
Stefan Koschatko betonte, dass: "die Entscheidung rein auf Basis einer fachlichen Beurteilung getroffen werde." Auch wurde angemerkt, dass eine Ampel, insbesondere bei unzureichender Frequentierung, unter Umständen sogar ein zusätzliches Sicherheitsrisiko darstellen könne – etwa, wenn Autofahrer, die die Strecke täglich fahren, die Ampel mit der Zeit nicht mehr beachten, weil diese die meiste Zeit über "ohnehin auf Grün" steht oder Kinder sich zu sehr auf das Grünsignal verlassen und dabei durch Rotlichtfahrer gefährdet werden.
Kindersicherheit bleibt zentrales Anliegen
Verkehrslandesrat Udo Landbauer, der die Petition entgegengenommen hatte, ließ erneut betonen, dass ihm die Sicherheit von Kindern besonders am Herzen liege. Gleichwohl gebe es derzeit noch keine Entscheidung, ob und wie die Petition in konkrete Maßnahmen umgesetzt werde. Die vorliegenden Zahlen rechtfertigen derzeit laut den Landesvertretern keine Ampelanlage.

- Beim Lokalaugenschein vor Ort wurden diverse mögliche Maßnahmen besprochen. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass rasch Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit umgesetzt werden sollen.
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Beim heutigen Ortstermin wurden mögliche alternative Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit besprochen. So steht etwa eine Erweiterung der bestehenden Hinweisbeschilderung mit gelber Umrandung im Raum. Auch ein Entfall der ersten beiden Parkplätze im Nahbereich des Schutzweges wurde diskutiert, um die Sichtbeziehungen zu verbessern.
Zusätzlich wurde über neue Bodenmarkierungen als optische Tempobremse gesprochen. Konkrete Entscheidungen sollen im Rahmen weiterer Abstimmungen zwischen Gemeinde und Land rasch getroffen werden.
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