Ein Feuerwerk an Gags der Faschingsgilde Spittal

Politiker(ein)schulung) mit Sylvia Müller, David Schmid und Markus Unterguggenberger als Scheuch-Brüder (v.li.)
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  • Politiker(ein)schulung) mit Sylvia Müller, David Schmid und Markus Unterguggenberger als Scheuch-Brüder (v.li.)
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Mit einem Feuerwerk an Gags begeht die Spittaler Faschingsgilde ihr 50. Jubiläum. Dies wurde bei der Premiere im vollen Stadtsaal deutlich.
Den Kärntner Politikern sei Dank. Ihr (Fehl-) Verhalten in den vergangenen Monaten lieferte den Gagschreibern - allen voran Kanzler Gerald Köck vulgo "Suntinger" und Regisseur Heribert "Paule" Paulitsch - viele willkommene Steilvorlagen. So gaben sich nach dem Prolog der Prinzenpaare Sylvia Müller/Oskar Dörfler und Alisha Kolbitsch/Maximilian Spielbichler und dem Gardemarsch gleich zu Beginn Dietrich Birnbacher, die Gebrüder Kurt und Uwe Scheuch, Josef Martinz und Gerhard Dörfler zusammen mit Richter Karl Liebhauser die Ehre. Die rechtskräftig Verurteilten waren in Sträflingskleidung gewandet, dazu spielte die Faschingsband Manuel und Christian passend den "Tango korrupti" von Rainhard Fendrich und den Gefangenenchor aus Verdis Nabucco.
Der Landeshauptmann (Wolfgang Schmidt) verkündete bei seinem Besuch im Knast, zu dem er einen Kuchen mit versteckter Feile mitgebracht hat: "Draußen ist es so schön, alles läuft weiter/ andere besteigen eure Karriereleiter./ Bei eurer Arbeit da hat gefehlt der letzte Schliff,/keine Angst, ich habe wieder alles im Griff./ Ohne Uwe und Kurt, da bin ich eher eine graue Maus,/ sollten die anderen was wollen, ziehen wir halt aus dem Landtag aus."
Martinz als "Korrupter Peppi" (Günther Unterwandling) klagte: "Meine besten Freunde haben mich beraten,/ als es eng geworden ist, haben sie mich verraten./ Der größte Sänger war der Birni (Dietrich Birnbacher, d.Red.),/ der hat alles zugegeben, dieser Hirni."
Sehr überzeugend dann der Soloauftritt von Markus Unterguggenberger als FPÖ-Klubobmann Heinz-Christian Strache. Besonders der Refrain in seinem "Tagträumerlied" riss die Gäste von den Stühlen: "Schon der Gedanke, dass ihr Euch einmal verwählen könnt,/ dass sich ein anderer Mann Bundes-kanzler nennt,/ das macht mi tamisch, weil ich für euch die Erfüllung bin,/ drum mochts a Kreuz für mi, sunst seids ihr hin." Beim Stadtparkgespräch fragt der Straßenkehrer (Armin Golobic) eine Pensionistin (Elfriede Golobic) nach der Bedeutung von "G.K.T.S.F.K." auf seiner Karre. Die alte Dame belehrt ihn: Gerhard Köfer Team Stronach Für Kärnten, oder im Volksmund: Ganz Kleines Team Sucht Fähigen Kandidaten."
Kurz vor dem Ende des Pointenpotpourries klingelte es zu einer Politiker(ein)schulung für die Scheuch-Brüder, wobei Sylvia Müller abwechselnd den Part der gestressten Sekretärin oder genervten Lehrerin spielt. Uwe sieht eine Spinne auf Kurts Rücken, packt sie und wirft sie mit den Worten ins Publikum: "So, des Problem mit da Glawischnig host morgen nicht mehr." Sodann liest Uwe die Rede zur Postenübergabe als LH-Stellvertreter an seinen Bruder Kurt vor: "Nachdem ich jahrelang dem Heimatland Kärnten und Österreich diente, immer treu, ehrlich und mit vollem Einsatz die Interessen aller Bürger und Bürgerinnen vertreten habe, übergebe ich nun mein Amt. Die Stelle wird frei. Völlig ohne Hintergedanken, frei von parteipolitischer Motivation und wohl überlegt wird mein Bruder Kurt Scheuch meine Machenschaften - äh...mein Amt übernehmen."
Doch ebenso wenig wie Politik alles im Leben ist, war die erste von insgesamt sieben Sitzungen der Faschingsgilde auch von amüsanten Auftritten der ulkig-komischen "Goldecker Herzbuam" oder dem Sketch "Morgens halb zehn in Spittal" geprägt, in dem auf die Frage, ob die Äpfel für den Mann auch mit Gift gespritzt seien, die verblüffende Antwort kommt: "Nein, das müssen Sie schon selber machen."
Buchstäblich Schwung in die Auftritte brachten "Auf-obe-umme-zruck" der akrobatischen SGS-Turner, "Big Mamas Koschpl-Chor" oder am Schluss "Speedy singt um Banana-Boat mit Wahnsinn-igem Ho-Ruck a Liad fir di" mit "Paule". Die wohl meisten Lacher heimsten Gerald Köck und Manuel Wienerle ein, die in ihrer Nummer Transjodelation abwechselnd hochdeutsch und im Dialekt Lieder wie zum Beispiel "Rote Lippen soll man küssen" zum Besten gaben: "Jeden Abend will sie wissen, ob es auch so bleibt bei mir, dass ich sie küsse Tag und Nacht..." Im Kärtnerischen hörte sich das so an: "Jeden Obend wollt des Tier wissen, ob's a so bliebet bei mir, doss i se von Friah bis Spot niedaschmussen tatet."
Durch den Abend führten mit Witz und Charme Christian Weicseck und Domenik Ebner.
Weitere Sitzungen folgen am Freitag, 18., Samstag, 19., Samstag, 26. Jänner, Freitag, 1., und Samstag, 2. Feber - immer ab 19.44 Uhr im Stadtsaal, Lutherstraße. Der Kinderfasching beginnt am Sonntag, 3. Feber, um 14 Uhr, der große Faschingsumzug am Samstag, 9. Feber, um 13 Uhr ab Gösserbräu. Kehraus ist am Faschingsdienstag, 12. Feber, um 18.18 Uhr mit dem Faschingsverbrennen im Schlosspark.

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